Audi passt Prognose für 2025 leicht nach unten an

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Michael Neißendorfer
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Die finanzielle Performance des Audi Konzerns in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 spiegelt die anspruchsvolle wirtschaftliche Lage in der Automobilindustrie wider. Die Umsatzerlöse lagen im Betrachtungszeitraum bei rund 48,4 Milliarden Euro und damit um 4,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Operative Ergebnis betrug rund 1,6 Milliarden Euro, der Netto-Cashflow belief sich auf 2,1 Milliarden Euro.

Insgesamt lieferte die Markengruppe Progressive des VW-Konzerns in den ersten neun Monaten 1,19 Millionen Fahrzeuge aus. Besonders gefragt waren E-Autos der Marke Audi mit einem Zuwachs von 41 Prozent. Das Unternehmen geht seinen Weg konsequent weiter: Mit der Vorstellung einer neuen Designphilosophie und seiner neuen Unternehmensstrategie schlägt Audi das nächste Kapitel seiner Neuaufstellung auf.

„Klarheit ist künftig der Kompass für ganz Audi. So wie wir unsere Fahrzeuge gestalten, gestalten wir das gesamte Unternehmen – mit dem Fokus auf das Wesentliche“, sagt CEO Gernot Döllner. „Die Audi Agenda war wichtig, um eine ehrliche Bestandsaufnahme durchzuführen, sofortige Handlungsbedarfe zu identifizieren und wichtige Weichen zu stellen. Mit unserer neuen Unternehmensstrategie knüpfen wir nahtlos daran an.“

Mit der Neuausrichtung hat Audi bereits tiefgreifende Veränderungen eingeleitet. Der Premiumhersteller werde die Komplexität deutlich verringern und so auch die Kosten optimieren. Audi soll schlanker und agiler werden, indem sich das Unternehmen auf wesentliche Zukunftsfelder im Produkt fokussiert und Prozesse vereinfacht. So soll mehr Raum entstehen für die Entwicklung von Innovationen und Technologieführerschaft.

„Wir begegnen der herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage und dem verschärften Wettbewerb mit konsequenter Kostenarbeit und arbeiten weiter an unserer finanziellen Performance. Gleichzeitig stellen wir unser Geschäftsmodell zukunftssicher und resilient auf. Jetzt geht es darum, die Transformation und Restrukturierung entschlossen und voller Kraft fortzusetzen“, sagt Finanzvorstand Jürgen Rittersberger.

Starkes Plus bei Audi E-Modellen

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 lieferte die Markengruppe Progressive insgesamt 1,19 Millionen (-4,8 Prozent) Automobile der Marken Audi, Bentley und Lamborghini aus. Hinzu kommen knapp 42.000 (-4,1 Prozent) Motorräder der Marke Ducati. Ein intensiver Wettbewerb und herausfordernde Rahmenbedingungen wirkten sich belastend auf die Auslieferungen aus, so Audi in zugehöriger Mitteilung.

Insgesamt lieferte die Marke Audi von Januar bis September 2025 1.175.765 Fahrzeuge aus, ein moderater Rückgang von 4,8 Prozent. Gefragt waren vor allem die batterieelektrischen Modelle der Marke Audi mit mehr als 163.000 Einheiten in den ersten drei Quartalen. Das entspricht einem deutlichen Zuwachs von 41 Prozent. Besonders begehrt war der Audi Q6 e-tron mit knapp 64.000 Auslieferungen.

Auch bei den Auftragseingängen für die Elektroautos zeigt sich ein positiver Trend im wichtigen Markt Westeuropa: Ein Plus von 67 Prozent zeige, dass die Auslieferungen hier in den kommenden Monaten weiter zunehmen werden. Über alle Antriebsvarianten ergab sich bei den Auftragseingängen in Westeuropa in den ersten neun Monaten eine Steigerung von 13 Prozent.

2026 setzt Audi die größte Produktoffensive seiner Unternehmensgeschichte fort. Im Mittelpunkt stehen kompakte Elektromodelle, SUV der Oberklasse mit Verbrennungsmotor sowie hoch performante RS-Modelle für maximale Fahrdynamik. Besondere Highlights: ein neues vollelektrisches Einstiegsmodell sowie die Weltpremiere des Audi Q9 – des ersten SUV der Marke im prestigeträchtigen D-Segment.

Auslieferungen in Europa, China und Nordamerika

In Europa (ohne Deutschland) verzeichnete Audi von Januar bis September bei den vollelektrischen Modellen mit 79.200 Einheiten einen starken Zuwachs (+43 Prozent). Über alle Antriebsarten hinweg lieferte die Marke mit den vier Ringen in Europa rund 341.000 Fahrzeuge an Kundinnen und Kunden aus (-4 Prozent). Im Heimatmarkt Deutschland waren die E-Modelle mit über 28.000 ausgelieferten Fahrzeugen – ein Plus von 70 Prozent – sehr gefragt. Insgesamt übergab Audi in Deutschland 149.000 Autos an Kundinnen und Kunden (+1 Prozent).

In China starteten im Sommer die neuen marktspezifischen Modelle Audi A5L, Audi A5L Sportback und Audi Q6L e-tron sowie das erste Modell der neuen Schwestermarke AUDI, der AUDI E5 Sportback, in den Markt. Die Modelle werden nach und nach volumenwirksam. Insgesamt lieferte Audi rund 434.000 Fahrzeuge aus (-9 Prozent). Grund für den Rückgang sei insbesondere die intensive Wettbewerbssituation.

Auch im nordamerikanischen Markt (ohne Mexiko) waren die vollelektrischen Modelle mit rund 32.000 Fahrzeugen in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 besonders erfolgreich (+54 Prozent). Insgesamt lieferte Audi knapp 156.000 Fahrzeuge aus (-5 Prozent). Hauptgrund für den Rückgang war das weiterhin herausfordernde Umfeld aufgrund der US-Zölle.

In den Übersee- und Wachstumsmärkten legten die Auslieferungen bei den Elektroautos in den ersten drei Quartalen deutlich auf rund 11.000 Autos zu. Das entspricht einem Zuwachs von 51 Prozent. Insgesamt nahmen die Kundinnen und Kunden dort rund 96.000 neue Fahrzeuge entgegen – ein Plus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Finanzielle Performance nach neun Monaten

Die Umsatzerlöse des Audi Konzerns lagen nach den ersten drei Quartalen 2025 bei knapp 48,4 Milliarden Euro. Der Anstieg um 4,6 Prozent sei vor allem auf einen verbesserten Produktmix und einen höheren Anteil elektrischer Modelle zurückzuführen. Das Operative Ergebnis erreichte 1,56 Milliarden Euro (2024: 2,1 Mrd. Euro). Insgesamt erzielte der Audi Konzern eine Operative Umsatzrendite von 3,2 (2024: 4,5) Prozent. Beeinflusst wurde das Ergebnis durch US-Zölle, die Restrukturierung von Audi und Rückstellungen im Zusammenhang mit der CO2-Regulierung. Hinzu kamen Belastungen aufgrund der Neuterminierung einer im Konzernverbund gemeinsam zu entwickelnden Elektroplattform für das D-Segment.

Das Finanzergebnis des Audi Konzerns lag nach dem dritten Quartal 2025 bei 965 (2024: 1006) Millionen Euro. Das darin enthaltene China-Geschäft erreichte 386 (2024: 500) Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern betrug nach neun Monaten 2,1 Milliarden Euro (2024: 2,4 Mrd. Euro).

Angesichts der aktuellen Marktentwicklungen sowie der zusätzlichen Belastungen aufgrund der Neuterminierung einer im Konzernverbund gemeinsam zu entwickelnden Elektroplattform für das D-Segment hat Audi die Prognose für die operative Umsatzrendite aktualisiert: Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet der Audi Vorstand mit Umsatzerlösen zwischen 65 bis 70 Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite wird nun in einer Spanne von 4 bis 6 Prozent erwartet, etwa 1 Prozentpunkt weniger als bisher erwartet. Der Audi Konzern rechnet mit einem Netto-Cashflow im Bereich von 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro. Die Prognose der genannten Spitzenkennzahlen basiert auf der Annahme einer stabilen Verfügbarkeit von Halbleitern und entsprechenden Komponenten.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 31.10.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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