BMW: Samsung steigt bei Feststoff-Batterieentwicklung ein

BMW: Samsung steigt bei Feststoff-Batterieentwicklung ein
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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Seit 2022 investieren die BMW Group und Solid Power im Rahmen ihrer Technologietransfer-Vereinbarung gemeinsam in die Entwicklung von Feststoffbatterien (All-Solid-State Batteries, ASSB).
Der jüngste Meilenstein war die Integration von großformatigen reinen ASSB-Zellen von Solid Power in ein BMW i7 Erprobungsfahrzeug. Nun hat sich der Partnerschaft das Batterieunternehmen Samsung SDI angeschlossen, um die Entwicklung und Validierung der Feststoff-Technologie im Automobilbereich voranzutreiben. Die neue Zusammenarbeit markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Festkörper-Technologie und vereint die komplementären Fachkompetenzen von drei Branchenführern, so BMW in einer aktuellen Mitteilung.

Im Rahmen der Vereinbarung werde Solid Power sulfid-basierte Festkörperelektrolyte an Samsung SDI liefern. Samsung SDI werde diese als Separatoren und Katholyte integrieren und zur Zellfertigung verwenden. Diese Zellen werden anhand von erreichten Leistungsparametern gegen Anforderungen bewertet, die zwischen Samsung SDI und der BMW Group vereinbart werden. Letztlich streben Solid Power, Samsung SDI und BMW an, Feststoff-Zellen zu entwickeln und zu fertigen, die in eine nächste Generation von Evaluationsfahrzeugen integriert werden.

„Wir freuen uns, mit Samsung SDI und BMW zusammenzuarbeiten, um die Entwicklung von Festkörperbatterien voranzubringen“, sagt John Van Scoter, Präsident und CEO von Solid Power. „Unsere Festkörperelektrolyt-Technologie ist auf Stabilität und Leistungsfähigkeit ausgelegt, und durch die enge Zusammenarbeit mit globalen Führern in der Automobil- und Batterietechnologie wollen wir die ASSB-Technologie der breiten Anwendung näherbringen.“

„Technologische Wettbewerbsfähigkeit bei Batterien führt letztlich zu Innovationen bei Elektrofahrzeugen“, sagt Stella Joo-Young Go, Executive Vice President der ASSB-Produktentwicklung bei Samsung SDI.
„Samsung SDI wird eng mit Partnern wie BMW und Solid Power zusammenarbeiten, um bei der Kommerzialisierung von ASSB die Führung zu übernehmen.“

„Wir gewinnen erhebliches Momentum“

„Mit dem Einstieg von Samsung SDI in unsere Partnerschaft mit Solid Power gewinnen wir erhebliches Momentum auf unserem Weg zur Entwicklung neuer Batteriezelltechnologien. Diese globale Zusammenarbeit ist ein weiterer Beitrag für unser übergeordnetes Ziel: unseren Kunden stets State of the Art Batterietechnologie anbieten zu können“, so Martin Schuster, Vice President Batteriezelle und Zellmodul bei der BMW Group.

Die Partner sind überzeugt vom Potenzial der echten Festkörper-Technologie und dem Versprechen höherer Energiedichte bei gleichbleibend hoher Sicherheit im Vergleich zu heutigen Technologien, indem flüssige Elektrolyte durch feste Materialien ersetzt werden. Mit der erhöhten Energiedichte können größere Fahrzeugreichweiten erzielt werden, ohne Nachteile beim Gewicht des Gesamtspeichersystems in Kauf nehmen zu müssen.

Die BMW Group und Solid Power kooperieren seit 2016 im Rahmen eines erweiterten „Joint Development Agreement“, das durch eine BMW Group-Investition in Solid Power im Mai 2021 im Rahmen einer Finanzierungsrunde unterstützt wurde. Ende 2022 vereinbarten BMW und Solid Power, ihre Partnerschaft weiter zu vertiefen. BMW wird am Kompetenzzentrum Batteriezellfertigung (CMCC) in Parsdorf auf Basis einer Forschungs- und Entwicklungslizenz und mit der Erfahrung und Expertise von Solid Power eine Prototypenlinie für Festkörperzellen betreiben.

Seit 2008 baut die BMW Group konsequent ihre Kompetenz im Bereich Batteriezelltechnologie auf. Seit 2019 ist dieses Know-how im Battery Cell Competence Center (BCCC) der BMW Group in München gebündelt.
Das BCCC umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von Forschung und Entwicklung über Batteriezell-Design bis hin zur Produktionsfähigkeit.

Um Innovationen im Bereich Batteriezelltechnologie schnell und effizient umsetzen zu können, arbeitet die BMW Group in einem Netzwerk von rund 300 Partnern, darunter etablierte Unternehmen, Start-ups und Universitäten. Die Batterie-Strategie der BMW Group – mit tiefgehendem Know-how auf Augenhöhe mit den führenden Zellherstellern der Branche zu agieren – hat sich bewährt. Diese strategisch starke Position in der Wertschöpfungskette sichert der BMW Group Zugang zu allen neuen und innovativen Forschungsansätzen im Bereich Batteriezellen weltweit.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 31.10.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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