Ampere hat vor wenigen Wochen ein neues Labor in Betrieb genommen, das sich zukünftig neuen Batterietechnologien widmet. In diesem Labor, das sich im technischen Zentrum des Batterieherstellers im französischen Ort Lardy befindet, werden Prototypen entwickelt und Batteriezellen bewertet.
Das neue Labor habe, so die Pressemitteilung des Herstellers, eine Fläche von 3000 Quadratmetern auf zwei Ebenen mit mehr als 120 hochmodernen Geräten und einem 600 Quadratmeter großen Trockenraum. Letzterer muss eine sehr niedrige Feuchtigkeit aufweisen, um bestimmte Prozesse in der Batterieproduktion zu ermöglichen. Ampere ist als Neugründung aus Renault hervorgegangen und hat sich auf die intelligente Elektrifizierung von Fahrzeugen spezialisiert. Neben der Marke Renault gehören zum Renault-Konzern auch die rumänische Marke Dacia sowie die französische Marke Alpine.
Mit dem Innovationslabor für Batteriezellen will Ampere ein Kompetenzzentrum schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit von Renault bei Elektroautos verbessern. An den Elektro-Modellen von Renault, die beispielsweise den Renault Megane, Scenic oder Renault 5 umfassen, hat Ampere bereits mitgewirkt. Und in der nächsten Generation von Modellen sollen die Ergebnisse des neuen Labors maßgeblich einfließen.
„Mit diesem neuen Labor nimmt Ampere seine Rolle als Wegbereiter für den Renault-Konzern voll und ganz wahr“, so Josep Maria Recasens, CEO von Ampere. „Unsere Aufgabe ist es, bahnbrechende Technologien zu erforschen, die richtigen Partner zu finden und die technologischen Entscheidungen zu treffen, die morgen den Unterschied machen werden. In einem so strategischen Bereich wie dem der Batterien ist diese Fähigkeit, zu antizipieren und zu lenken, unerlässlich, um die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit unserer Elektrofahrzeuge sicherzustellen.“

Die europäische Batterieentwicklung und Produktion ist derzeit im globalen Hintertreffen. Seit der Insolvenz des schwedischen Herstellers Northvolt scheint die letzte Hoffnung auf eine von China unabhängige Massenproduktion vergangen zu sein. Entsprechend wichtig ist es für europäische Hersteller, in eigene Projekte der Batterieentwicklung zu investieren.
Im neuen Innovationslabor werden nicht nur Zellprototypen entwickelt, sondern auch bewertet. Dabei finde, so die Pressemitteilung, eine elektrophysikalisch-chemische Charakterisierung statt, die eine Bewertung der Leistung und des Verhaltens von Batteriezellen ermögliche. Das umfasst Faktoren wie Haltbarkeit und Schnellladeverhalten.
Dem Engineering Director für Elektroautos von Ampere, Nicolas Racquet, zufolge sei das Batteriezellen-Innovationslabor ein wichtiger Bestandteil der Batteriestrategie des Unternehmens. „Es wird uns ermöglichen, die Leistung zu verbessern und unsere Bewertungskapazitäten durch eine engere Zusammenarbeit mit unseren Partnern zu stärken. Wir sorgen dafür, dass wir bei der Konstruktion unserer Elektroautos weiterhin führend sind und sicherstellen, dass sie die Erwartungen unserer Kundschaft erfüllen“, so Racquet.
Umstellung und Elektrifizierung
Parallel zum neuen Innovationslabor wird der E-Tech Campus entwickelt, der spezifische Kompetenzen im Bereich der Technologien für Elektroautos entwickeln und vermitteln soll. Als Teil der ReKnow University sollen dabei nicht nur Mitarbeiter:innen von Ampere und Renault, sondern später auch externe Unternehmen geschult werden.
„Unser eigenes Labor für Innovationen im Bereich Batteriezellen ist ein wichtiger Schritt nach vorne für unsere Technik“, so der CTO vom Renault-Konzern, Philippe Brunet. „Zusammen mit dem E-Tech Campus spielen sie eine Schlüsselrolle für unser Ziel, führend bei innovativen technischen Entwicklungen zu sein. Unser Ziel ist es, das Lardy Technical Center zu einem echten Kompetenzzentrum im Bereich Elektrofahrzeuge zu machen.“
Der Standort in Lardy, der inzwischen vollständig auf Elektromobilität umgestellt wurde, wurde bereits 1951 gegründet und war zunächst in die Entwicklung von Verbrennungsmotoren bei Renault eingebunden. Im Rahmen der Elektrifizierung wurde der Standort vollständig umgestaltet.
Quelle: Ampere – Pressemitteilung vom 7. Oktober 2025