Aiways belegt ersten Platz in chinesischer Qualitätsstudie

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Aiways

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Der in Shanghai ansässige Anbieter von individuellen Mobilitätslösungen Aiways hat in der jährlichen Qualitätsstudie „New Electric Vehicle (NEV) Brands“ dank der geringsten Anzahl an Kundenbeschwerden alle anderen E-Mobilitätsmarken hinter sich gelassen. Die Rangliste wird vom China Automotive Quality Network erstellt, das Daten aus dem In- und Ausland auswertet, um eine unabhängige und objektive Bewertung der Leistung einer Marke vorzunehmen.

Das China Automobile Quality Network ist die erste offizielle Plattform zur Registrierung von Beschwerden über die Qualität von Automarken in China. Für die Veröffentlichung von aussagekräftigen und exklusiven Berichten arbeitet die Plattform mit der staatlichen Marktregulierungsbehörde zusammen. Anhand der Markenumfrage für neue Elektrofahrzeuge (NEV) werden Kundenbeschwerden umfassend analysiert, um Marktverbesserungen bewerten und verfolgen zu können.

Obwohl relativer Neuling auf dem Markt für batterie-elektrische Fahrzeuge (BEV), rangiert Aiways in der NEV-Rangliste vor vielen anderen großen Marken des Sektors. Bei Aiways gab es die wenigsten Beschwerden, gefolgt von Neta (Hozon Auto), Leapmotor, HiPhi und Li Auto, die die ersten fünf Plätze belegen. Nio belegte den sechsten, Tesla den neunten und Xpeng den zehnten Platz.

Aiways kam 2019 in China auf den Markt und wurde noch im selben Jahr der erste chinesische Elektroautohersteller, der Fahrzeuge nach Europa exportierte. Den Erfolg von Aiways in der Umfrage wertet der Hersteller als einen Ausdruck der Qualität und Zuverlässigkeit des U5. Das vollelektrische SUV wird in 14 europäischen Märkten sowie in Israel und China verkauft. Bis Ende 2022 will Aiways sein zweites Elektroauto vorstellen, das U6 SUV-Coupé.

Aiways hat die Herausforderungen des Exports nach Europa gemeistert, indem es von Anfang an auf ein neues Betriebsmodell setzte. Sowohl auf dem inländischen als auch auf den Exportmärkten berücksichtigt Aiways in jeder Phase der Wertschöpfungskette laut eigener Aussage die Bedürfnisse der globalen Kunden, von der Forschung und Entwicklung über die Herstellung bis hin zum Vertrieb und Kundendienst.

Bei der Planung und dem Bau seiner Produktionsstätte in Shangrao, China, stellte Aiways die Einhaltung sowohl chinesischer als auch europäischer Vorschriften sicher. In Zusammenarbeit mit Siemens wurde nach deutschem Industrie-4.0-Standard parallel zum physischen Werk ein „digitaler Zwilling“ der Fabrik erstellt. An der Fertigung des U5 nach strengen deutschen und chinesischen Qualitätsstandards sollen einige der weltweit führenden Zulieferer Anteil haben, um eine solide Fahrzeugqualität zu gewährleisten.

Vor der offiziellen Markteinführung des U5 absolvierten zwei Prototypen eine Langstreckenfahrt durch zwölf Länder in Europa mit einer Gesamtstrecke von 15.022 Kilometern. Nach der Fertigstellung erhielt das U5 die WVTA-Zertifizierung. Diese Fahrzeugzulassung bescheinigt die Einhaltung strenger internationaler Qualitätsstandards und öffnete das Tor zum europäischen Markt. Aiways hat kürzlich anspruchsvolle Wintertests für sein nächstes Modell abgeschlossen, das Aiways U6 SUV-Coupé. Das neue Modell soll bereits Ende 2022 auf den europäischen Straßen zu sehen sein. Aiways plant, jedes Jahr ein neues Elektroauto auf den europäischen Markt zu bringen.

Quelle: Aiways – Pressemitteilung vom 27.04.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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VestersNico:

Richtig. Endlich mal jemand, der den Text nicht einfach überfliegt und nur das herauslesen tut, was ihm in den Kram passt — so wie es die meisten Kommentatoren praktizieren. Ich denke da beispielsweise an diesen Tesla-Fan-Boy…

Panib:

„… um eine unabhängige und objektive Bewertung der Leistung einer Marke vorzunehmen“.
Aha.

neumes:

ja, sehe ich auch skeptisch….

Reklamationen um die 5 % von 500k BEVs sind halt mehr als 5% von 50k

mich wundert nicht das technologisch besser ausgestatteten Anbieter wie Nio, Xpeng, Tesla ganz hinten liegen weil da einfach noch mehr Fehlerquellen sind als bei Auto die einfach nur fahren und nicht mal ein Navi haben….

trotzdem finde ich den U5 ein tolles Auto, nur zu teuer für die Technik die dort verbaut ist oder eben nicht verbaut ist

es bleibt spannend

Spock:

Wer wenig Autos verkauft fängt sich auch wenig Reklamationen!

Tom62:

Ich denke, dass es sich um NEV also E-Marken nicht um Q(uasi)-E-Marken handelt ;)

Gunnar:

Leider hat die U5 Software der EU-Version so gar nichts mit der Chin. Version zu tun. Dort gibt es Dinge wie Sprachsteuerung und Navi. Seit gut einem Jahr hat sich in diesem Bereich nichts nennenswertes geändert und banale Dinge wie reine Übersetzungsfehler sind immer noch vorhanden. Bei der Halbherzig umgesetzten Software für den EU Markt würde der U5 hierzulande sicher keine der ersten Plätze belegen. Bei der Kommunikation mit Aiways München sieht es auch nicht besser aus. Kaum Antwort oder nur standardisierte Textbausteine. Gerade als Newcomer hätte ich mir größere Innovation in kurzen Updatezyklen erhofft. So wird Aiways in der EU keine Nennenswerte Verkaufszahlen erzielen.

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