teilAuto – Carsharing mit einem familiär geprägten Ablauf

teilAuto – beim Aufruf der Webseite dieses Carsharing-Anbieters wird man nicht lange mit Details aufgehalten. Man braucht nicht durch werbende Zusatzinformationen navigieren, es geht los mit einer Map über die gesamten Einsatzgebiete, aktuelle Zahlen zur Verfügung stehender Fahrzeuge, geordnet nach Fahrzeugtypen wie Kombi oder schlicht „Klein“.

Sie führen rasch zum Auffinden des gesuchten KFZ-Typus, mögen zwar nicht korrekt ausformuliert sein aber führen prägnant und zielführend die potentiellen Kunden zum Ergebnis. Und darauf kommt es an. „Anmelden“ oder „Informieren“ – man hat die Wahl, ob man schnell oder genau sein will. Die Informationen über das Unternehmen selber sind gewiss auch nicht uninteressant.

Kleine Historie eines großen Erfolgs

Die Geschichte von teilAuto klingt beinahe klischeehaft – es war kein Start-Up geplant, sondern die Gründer mussten sich selber ein Auto teilen. Anfang der 90er Jahre entschied sich eine Gruppe von 10 Leuten für einen gemeinschaftlichen Skoda aus wirtschaftlich und ökologisch motivierten Erwägungen. Dieses Konzept ging voll auf und mehr Mitbenutzer boten sich zur Teilhabe an. Es mussten mehr Fahrzeuge her – kontinuierlich erfolgte der Ausbau.

teilAuto
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Nach ihrer Heimatstadt Saale erschloss man auch andere Städte. Noch heute ist Nachhaltigkeit ihr oberstes Gebot und der Wille, weiter zu expandieren, noch immer ungebrochen. Darum begann teilAuto mit dem Einsatz von Elektroautos schon vergleichsweise früh. Für einen aktuellen Jahresumsatz in der Höhe von mehr als 6 Millionen € schafft man mittlerweile Arbeitsplätze für 20 fix angestellte Mitarbeiter.

800 Fahrzeuge in 17 Städten

Heute arbeitet teilAuto in In Erfurt, Saale, Leipzig, Jena, Magdeburg, Chemnitz und anderen Städten Deutschlands. Die Karte weist darüber hinaus  die Fahrzeuge des Kooperationspartners „flinkster“, die Carsharing-Tochter der Deutschen Bahn, auf. Ausgewiesen werden sie nach folgenden Fahrzeugarten:

  • Minis
  • Kleine
  • Lieferwagen
  • Kompakte
  • Hochdachkarosserie
  • Mittelklasse
  • Transporte
  • Busse

Die Fahrzeuge von teilAuto

Auf der interaktiven Karte präsentieren sich nach getroffener Auswahl die Autos der entsprechenden Fahrzeugklasse. Um welche Automarke und Modell es sich handelt, bleibt einem vorher noch verborgen. Allerdings erscheinen diese dann korrekt bezeichnet als Suchergebnis auf.

teilAuto Carsharing
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Es handelt sich bei einem Test am Beispiel der Transporter um einen bunten Mix aus VW Caddy Lieferwägen, Renault Traffic Transporter und Ford Transit Transporter in der Stadt Halle. Welche Fahrzeuge dieser Klasse in anderen Städten vorhanden sind, erfährt man mit der Suchoption nicht.

Jedenfalls lässt sich feststellen, dass eigene Präferenzen in den verschiedenen Klassen mit einfließen können und kaum ein Wunsch offen bliebe. Die Partnerschaft mit flinkster ermöglicht den Zugriff auf deren Flotte an 3200 Autos.

Unkonventionelle Abläufe und Bezahlmodalitäten

Die Preispolitik ist nach Fahrzeugklassen und Kilometern ausgerichtet. Eine bequeme Monatsrechnung beinhaltet die Leistungen des Vormonats. Die Liquidität muss somit erst zu diesem Zeitpunkt gegeben sein. Bei Auslandsfahrten werden die Kosten für Benzin rückerstattet, sofern auf der Rechnung die Beträge in Euro ausgewiesen sind. In Deutschland bezahlt man gleich mit der ausgehändigten Tankkarte ohne zuvor selber in die Tasche greifen zu müssen.

teilAuto

Die sonstigen Kosten sind in einer PDF-Datei zum Download zusammengefasst. Im Schadensfall gilt demnach ein Deckel in der Höhe von 1.500 €, aber ein jährlich buchbares Sicherheitspaket reduziert diese Summe auf 300 €. Die Buchungen im Internet sind gratis, wer die Hotline dafür beansprucht hat einen Euro dafür zu leisten. Auch Online-Rechnungen sind umsonst erhältlich, doch der optionale Postweg wird mit 1,50 € in Rechnung gestellt.

Die Anmeldeformalitäten entsprechen bestens den Vorstellungen, die man hat, wenn man schnell und unbürokratisch einen fahrbaren Untersatz benötigt: „Click & Go“ lautet die Devise – noch ehe man seine Daten registriert, wird man über die Tarife aufgeklärt und automatisch individuell beraten.

Man muss hier nicht lange experimentieren, welcher Tarif dem künftigen Fahrverhalten am besten entsprechen würde: Vier verschiedene Arten stehen zur Auswahl, die so bezeichnet sind, dass man sich selber einfach einordnen kann.

Die Tarife von teilAuto

Der Startertarif richtet sich an Menschen, die Carsharing erst einmal probieren oder solche, welche die Leistung nur selten beanspruchen wollen. Dabei fallen nämlich keine Fixkosten an. Der Kilometerpreis ist um 20 % höher, dafür sind alle anderen Kosten inkludiert. Die anderen Tarife sind eingeteilt in:

  • Kurzfahrten pro Woche
  • Tagesfahrten pro Monat
  • Wochenendfahrten pro Monat
  • Urlaubsfahrten pro Jahr

Man entscheidet sich jeweils zwischen keiner, einer und mehr als einer der genannten Strecken. Auf diese Weise wird der Tarif errechnet. Erst nach getroffener Wahl navigiert man zum eigentlichen Formular, wobei übrigens keine Kreditkarte abgefragt wird. Lediglich die Bankverbindung ist einzugeben um mit Lastschriftverfahren teilAuto zur Abbuchung zu ermächtigen.

Optional befinden sich darin das Sicherheitspaket und der Newsletter zum Ankreuzen. Auf diese Weise kann man sein eigenes Budget für die Mobilität sehr gut planen und in Vergleich zu anderen oder einem eigenen Fahrzeug setzen.

Resümee zu Carsharing von teilAuto

Wer einem regionalen Unternehmer mit aufstrebender Erfolgsgeschichte vertraut und die Vorteile eines eher familiär geprägten Ablaufs bevorzugt, ist bei teilAuto gut aufgehoben. Interessant wird auch die Beobachtung, ob teilAuto es schaffen wird, sich weiterhin gegen die „Großen“ durchzusetzen und  das Einsatzgebiet noch stärker ausbauen kann.