VW Stellenabbau: Bis zu 7.000 Jobs betroffen – E-Mobilität spielt hierbei entscheidende Rolle

Cover Image for VW Stellenabbau: Bis zu 7.000 Jobs betroffen – E-Mobilität spielt hierbei entscheidende Rolle
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfotonummer: 721181680

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Informationen der Süddeutschen Zeitung zufolg plant Volkswagen die Auflage eines neuen, milliardenschweren Sparprogramms. Dafür könnten 5.000 Jobs in der Verwaltung wegfallen, womöglich werde es aber nötig, gar 7.000 Stellen zu streichen. Herbert Diess wolle von 2023 an über zusätzliche Effizienzmaßnahmen 5,9 Milliarden Euro jährlich einsparen. Begründet wird das neue milliardenschwere Sparprogramm durch die Umstellung auf Elektroautos. Da das Unternehmen hierfür entsprechend Kapital benötigt.

Die Spekulationen rund um den massiven Stellenabbau wurden vom Unternehmen bisher nicht kommentiert. Vielmehr habe man lediglich auf Jahrespressekonferenz der Marke am Mittwoch verwiesen. Der VW-Betriebsrat hält sich ebenfalls zurück mit einem Kommentar. Bereits im Juli forderte Diess höhere Gewinne – trotz massiven Invest in E-Mobilität. Vonseiten Porsche sei bereits damals der Hinweis erfolgt, dass die angestrebte Rendite von 15 Prozent in 2020 und 2021 nicht zu erreichen sei. Begründet wird dies durch hohe Investitionen in die Elektromobilität.

Im November 2018 hat man einen entsprechenden Weg bereits eingeschlagen, um für E-Mobilität fit zu werden. Der Volkswagen-Konzern will, um fit zu sein für die Elektromobilität, den finanziellen Aufwand für seine Fabriken senken und ihre Produktivität steigern.

Dass die Marke dennoch mehr sparen muss, hatte der fürs Tagesgeschäft zuständige Manager Ralf Brandstätter noch Anfang Dezember deutlich gemacht. Er sah auch Spielraum, über Altersteilzeit und Fluktuation weitere Stellen zu kürzen. Ähnlich hatte sich damals Personalvorstand Gunnar Kilian geäußert. In den nächsten Jahren würden „ohnehin viele Beschäftigte der geburtenstarken Jahrgänge“ aus dem Arbeitsleben ausscheiden. „Das bietet uns die Möglichkeit, frei werdende Stellen nicht neu zu besetzen“.

Derzeit sieht VW-Konzernchef Diess den WLTP-Prüfzyklus als Risikofaktor. Zwar habe man sich so frühzeitig wie möglich und sehr intensiv auf das neue Testverfahren zur Bestimmung von Schadstoff- und CO2-Emissionen sowie des Kraftstoffverbrauchs vorbereitet, aber ganz sicher ist man sich wohl doch nicht. In diesem Zusammenhang gab VW-Betriebsratschef Osterloh zu verstehen, dass allein das „mangelhafte Management“ des neuen Abgastestverfahrens WLTP den Konzern im vergangenen Jahr „mindestens eine Milliarde Euro“ gekostet habe. Eine Milliarde Euro, welche nun an anderer Stelle wieder eingespart werden müsse.

Quelle: Süddeutsche Zeitung – „HB“: VW Pkw plant Sparprogramm und Abbau von 5000 Stellen

Worthy not set for this post
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Hans Joachim Wittnebel:

Alle großen Hersteller wollen, bzw. müssen (EU-Vorgaben!) im großen Stil auf E-Auto,s setzen. Auf den potentiellen, zukünftigen interessierten Käufer stürzen viele neue Informationen über Produktion, Modelle, Plattformen, usw. ein.
Über die Seite des interessierten Käufers macht sich scheinbar keiner große Gedanken. Während riesige Produktionskapazitäten aufgebaut werden, ist die Frage der Ladeinfrastruktur noch in den Kinderschuhen. Wer benötigt eigentlich privat noch einen (E-) PKW, wenn doch zumindest in den großen Städten die Entwicklung auf den Wegfall des privaten PKW,s setzt. Im ländlichem Raum (inl. kleiner bis mittlerer Städte) wird sicher ein E-Mobil noch viele Jahre sinnvoll, bzw. notwendig für die private Mobilität sein. Die Anforderungen an die Reichweite werden sich in den kommenden Jahren aber radikal ändern, wird doch die große Reichweite z. B. per Bahn oder Bus stärker angeboten werden. Bei den ganzen Milliardeninvestitionen höre ich nichts von Modellprojekten (z. B. im ländlichem Raum), die mal die zukünftigen Käufer fragt, was überhaupt ihre Wünsche an die neue Mobilität sind. Mit dem Paradigmenwechsel in allen Fragen der zukünftigen Mobilität werden sich auch die Vorstellungen der kommenden PKW-FahrerInnen ändern. Diese Seite besser zu ergründen, dass dürfte doch den Milliardeninvestoren einige Milliönlichen Wert sein. Oder? Ich persönlich, wenn auch schon im fortgeschrittenem Alter, hätte da so einige Ideen.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Studie erwartet 2030 E-Auto-Anteil von weltweit 40 Prozent

Studie erwartet 2030 E-Auto-Anteil von weltweit 40 Prozent

Michael Neißendorfer  —  

E-Autos werden sich durchsetzen, so eine Studie von Strategy&, aus einem einfachen Grund: Sie werden Verbrennern in vielen Belangen immer überlegener.

Cover Image for Elektrischer VW Jetta ab 2026 in China erhältlich

Elektrischer VW Jetta ab 2026 in China erhältlich

Daniel Krenzer  —  

Der Startpreis für den ersten Elektro-Jetta für China soll unter 12.000 Euro liegen. VW wird dabei vom chinesischen Autohersteller FAW unterstützt.

Cover Image for BRP bringt neues Elektro-Quad heraus

BRP bringt neues Elektro-Quad heraus

Daniel Krenzer  —  

Sowohl als Nutzfahrzeug als auch als Spaßmobil soll sich das E-Quad einsetzen lassen. Dabei kann es mehr als 800 Kilo ziehen.

Cover Image for Chinas FAW will offenbar Anteile an Leapmotor erwerben

Chinas FAW will offenbar Anteile an Leapmotor erwerben

Laura Horst  —  

Die China FAW Group will Anteile in Höhe von 10 Prozent an dem aufstrebenden Elektroautohersteller Leapmotor erwerben und die Kooperationen ausweiten.

Cover Image for BASF und Welion feiern Meilenstein bei Festkörperbatterien

BASF und Welion feiern Meilenstein bei Festkörperbatterien

Michael Neißendorfer  —  

Gemeinsam mit Beijing Welion New Energy liefert BASF die ersten Chargen seriengefertigter Kathodenmaterialien (CAM) für halbfeste Festkörperbatterien.

Cover Image for China-Experte: „Fehler sind Teil des Fortschritts“

China-Experte: „Fehler sind Teil des Fortschritts“

Sebastian Henßler  —  

In der aktuellen Podcast-Folge hatte ich die Gelegenheit, mit Dr. Thomas Kiefer zu sprechen – Journalist, Asien-Experte und profunder Kenner der chinesischen Industriepolitik. Seit Ende der 1980er Jahre beobachtet er vor Ort in Shanghai die Entwicklungen, war unter anderem in Joint Ventures wie Shanghai Volkswagen unterwegs und hat über Jahrzehnte hinweg verschiedene Länder Asiens bereist […]