Ex-VW Vertriebschefin Imelda Labbé konnte gefühlt nur scheitern. Massiver Kosteneinsparungsdruck einerseits, fehlender Elektroauto-Absatz andererseits. Es verwundert daher nicht, dass Volkswagen nun frische Ideen und neue Dynamik im Vertrieb und Marketing sehen möchte. Richten soll dies der ehemalige Ford Deutschlandchef Martin Sander. Dieser übernimmt ab 1. Juli 2024 Labbés Posten, die laut Mitteilung von VW sich aufgrund persönlicher Gründe im Rahmen einer Altersregelung in den Ruhestand begibt.
Martin Sander, ehemals General Manager Ford Model e in Europa und Vorsitzender der Ford-Werke GmbH hat sich entschieden, Ford zum 12. Juni 2024 zu verlassen. Dort war er maßgeblich an der Einführung des ersten in Europa gebauten Elektrofahrzeugs von Ford beteiligt, dem neuen Ford Explorer. Er soll nun in Wolfsburg seinen Teil dazu beitragen, Vertrieb und Marketing der Marke neu auszurichten.
Thomas Schäfer, der CEO von Volkswagen, zeigt sich erfreut über die Personalie: „Mit Martin Sander gewinnen wir einen erfahrenen Vertriebsexperten und eine ausgewiesene Führungspersönlichkeit. Er bringt jahrelange Erfahrung in der Automobilindustrie und im Volkswagen Konzern mit und wird neue Impulse setzen. Besonders im Vertrieb, Marketing und After Sales Geschäft wird er strategische Schwerpunkte setzen und den internationalen Markt im Blick haben.“
Mit der Berufung von Martin Sander setzt Volkswagen ein klares Zeichen für die Zukunft. Sein umfangreiches Know-how und sein Gespür für den internationalen Markt sollen die Marke voranbringen. Die strategische Ausrichtung im Vertrieb und die Weiterentwicklung von Marketing- und After Sales Aktivitäten stehen im Fokus seiner neuen Aufgabe. Aber auch an der Kostenseite wird er weiter arbeiten müssen. Im VW-Konzern ist er bereits bekannt: Vor seiner Zeit bei Ford war Sander mehr als 20 Jahre bei Audi tätig.
Imelda Labbé hinterlässt große Aufgabe in Hinblick auf Kosten-Restrukturierung
Ex-Vertriebschefin Imelda Labbé habe intern laut Informationen des Manager Magazins in Vergangenheit bereits durchscheinen lassen, dass 2,7 Milliarden Euro durch eine „bessere Preispolitik“ – sprich: höhere Preise – und 1,3 Milliarden Euro aus einem „Resttopf“ kommen könnten, um VW für die Zukunft auf eine bessere Basis zu stellen. Dass aber höhere Fahrzeugpreise der richtige Weg sein könnten, zweifelte das MM noch im Dezember stark an: „Preiseffekte könnten nicht die Basis für eine solide Sanierung sein, hatte Oliver Blume (VW-Konzernchef, Anm. d. Red.) vor rund drei Monaten (Dezember 2023, Anm. d. Red.) gemahnt. Und die Bedingungen sind seither nicht besser geworden.“
Sander sieht der Zukunft freudig entgegen, dies kann man seinem Statement auf LinkedIn entnehmen: “ For two years I had the privilege of working for Ford, I had the privilege of working with the fantastic leadership team around Jim Farley and Marin Gjaja, and I had the privilege of running the Ford Model e business in Europe. I am immensely grateful for this experience and for all the support I have received from everyone at Ford. It is great to see how you guys are rebuilding this company for a successful future and how you are making an icon even more iconic! As we say in Germany: “The only constant in life is change”. That’s why I am moving on and I am looking forward to working with the Volkswagen team in the not too distant future.“
Quelle: Ford – Pressemitteilung vom 06.06.2024 / VW – Pressemitteilung vom 06.06.2024