Volkswagen hat seine Planungen für mehrere Werke in Deutschland neu sortiert und dabei eine Entscheidung getroffen, die vor allem in Sachsen für Erleichterung sorgt, wie unter anderem die Automobilwoche berichtet. Der Cupra Born bleibt dauerhaft in Zwickau, und auch der VW ID.3 wird dort länger als erwartet produziert. Ursprünglich sollte die Produktion beider Modelle mit dem nächsten Facelift vollständig nach Wolfsburg wechseln. Nach internen Abstimmungen hat der Konzern diesen Kurs jedoch angepasst und die Produktion neu verteilt. In einem Schreiben wird darauf verwiesen, dass die Belegung der beiden größten deutschen Standorte auf Basis aktualisierter Mengenerwartungen neu bewertet wurde.
Die Entscheidung betrifft ein Werk, das in den vergangenen Jahren eine zentrale Rolle im elektrischen Portfolio des Konzerns eingenommen hat. In reinen E-Auto-Werk Zwickau fertigen rund 8500 Beschäftigte aktuell Modelle wie ID.3, ID.4 und ID.5, den Cupra Born sowie die beiden Audi-Stromer Q4 e-tron und Q4 Sportback. Einige Modelle stehen dabei stärker im Fokus als andere. So soll der ID.4 künftig ausschließlich aus Emden kommen, während die Coupé-Variante ID.5 keine weitere Produktaufwertung mehr erhält. Gleichzeitig wird bereits an den nächsten Schritten für den ID.3 gearbeitet. Die überarbeitete Version soll im Sommer 2026 in Zwickau starten, bevor der schrittweise Transfer nach Wolfsburg beginnt.
Das Stammwerk übernimmt zunächst nur jene Mengen, die in Zwickau nicht realisiert werden können. Ab 2027 soll diese Überlaufproduktion starten, ergänzt um ein weiteres Projekt: Wolfsburg soll den ID.3 GTI bauen, der ab Frühjahr 2027 angeboten wird. Erste Vorbereitungen für die Integration auf der Montagelinie 1, wo derzeit der Tiguan produziert wird, wurden laut Berichten bereits in den Werksferien getroffen.
Zwar war der ID.3 schon vor einigen Jahren für Wolfsburg eingeplant, die Fertigung begann dort jedoch nie. Stattdessen übernahm Dresden einen Teil der Produktion, bis der Standort nach längeren Diskussionen zwischen Belegschaft und Management schrittweise ausläuft. In der kommenden Woche soll dort das letzte Auto vom Band gehen. Ab 2026 ist ein gemeinsamer Zukunftscampus mit der Universität vorgesehen, der dem Standort eine neue Aufgabe geben soll.
Trotz der jüngsten Entscheidungen bleibt die Situation in Zwickau nicht unverändert. Volkswagen plant, die Produktion ab 2028 von zwei auf eine Linie zu kappen. Der Standort verfügt derzeit über eine Kapazität von etwa 300.000 Autos pro Jahr. Nach früheren Überlegungen hätte die Produktion bis 2030 um rund 170.000 Einheiten sinken sollen, was in etwa der Menge von ID.3 und Cupra Born entspricht. Durch die erneute Anpassung bleibt unklar, ob dieses Ziel weiterhin Bestand hat. Offen ist auch, wie sich mögliche Veränderungen bei anderen Modellen auswirken. Für den Cupra Born gibt es keine Pläne, die Fertigung zu verlagern. Parallel prüft der Konzern laut Gerüchten jedoch, den Audi Q4 e-tron in die USA zu verschieben.
Golf-Umzug nach Mexiko verändert Wolfsburgs Rolle deutlich
Eine weitere Variable in der Gesamtplanung ist der Golf. Dessen Verlagerung nach Mexiko soll Ende 2026 erfolgen und ist Voraussetzung für die Vorbereitung neuer Elektromodelle in der Halle 54 in Wolfsburg. Allerdings könnte sich dieser Zeitplan verschieben. Das erste Auto auf Basis der neuen SSP-Architektur wird nach aktuellem Stand nicht in Wolfsburg entstehen, sondern in Bratislava. Dort ist der ID.Touareg vorgesehen. Währenddessen bleibt das Stammwerk mit der Produktion von Golf, Tiguan, Tayron und Touran ausgelastet.
Die Werke der Marken VW, Škoda, Seat/Cupra und VW Nutzfahrzeuge sollen künftig in fünf Regionalgruppen enger kooperieren, um flexibler und effizienter auf Veränderungen im Markt reagieren zu können.
Quelle: Automobilwoche – VW-Produktion: Cupra Born und ID.3 bleiben in Sachsen








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