Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident und ehrenamtlicher Wurstwaren-Influencer, hat sich anlässlich der IAA Mobility für eine Abkehr vom sogenannten Verbrennerverbot ab 2035 ausgesprochen und mehr „Technologieoffenheit“ gefordert – eine zumeist populistisch-ideologische Umschreibung für das gar nicht so technologieoffene Festhalten an der Verbrennertechnologie. VW-Markenchef Thomas Schäfer widerspricht Söder jedoch vehement, wie nun T-Online berichtet. „Der batterieelektrische Antrieb ist perspektivisch alternativlos“, sagte er demnach am Rande der IAA und stellte klar, dass die Senkung der klimaschädlichen Emissionen im Verkehr einzig und allein mit Elektroautos geschafft werden könne.
„Der Verbrenner hat mit E-Fuels und neuen Technologien Zukunft. Das EU-Verbrennerverbot 2035 gefährdet Hunderttausende Arbeitsplätze“, sagte zuvor Söder. Schäfer hält dagegen, dass der Massenmarkt der Zukunft definitiv batterieelektrisch sein werde und dies auch für die Kunden die beste Entscheidung sei. Wer die Elektromobilität ausprobiere, sei in den allermeisten Fällen schnell davon überzeugt. Dem will Volkswagen gerecht werden und allein bis 2027 sieben neue Elektroautos auf den Markt bringen – und genau damit auch viele Tausend Arbeitsplätze sichern.
Schäfer verweist auf andere Länder wie in Skandinavien, wo Elektromobilität sehr gut funktioniere und auch gesellschaftlich breit akzeptiert sei. In Deutschland sei aber spätestens nach dem jähen Ende der Elektroauto-Förderung Ende 2023 eine große Skepsis spürbar, die nicht zuletzt von Politikern wie Söder weiter angefacht wird. Immerhin sei die Lage für E-Autos bei uns aber nicht so schlecht wie in Südeuropa. Aufgrund dieser unterschiedlichen Entwicklungen setze VW vorerst auch weiter auf Hybride und Verbrenner, perspektivisch sei die Zukunft aber eindeutig vollelektrisch.
Und Markus Söder? Dem sind die Positionen von Schäfer vermutlich ziemlich Wurst, schließlich ist dieser ja Markenchef bei Volkswagen und nicht bei den Bayerischen Motoren Werken. Doch selbst in Bayern gibt es Hoffnung auf klimapolitischen Wandel. Denn Söder-Vize Hubert Aiwanger ist im Traum entweder eine gute Fee begegnet – oder er wird von den sowieso an allem Ungemach schuldigen Grünen erpresst. Auf jeden Fall tingelt er derzeit die Vorzüge von Windrädern huldigend durch Bayerns Wälder.
Quelle: T-Online – „Das ist alternativlos“ – VW-Boss widerspricht Söder