Volkswagen Group: ordentliche Zahlen in schwierigem Umfeld

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Michael Neißendorfer
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Die Volkswagen Group hat ihre finanziellen Ergebnisse für die ersten neun Monate des Jahres veröffentlicht. Demnach liegen die Umsatzerlöse mit knapp 239 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahresniveau (2024: 237,3 Mrd. Euro). Leichte Steigerungen bei den den Markengruppen Core und Progressive konnten den Rückgang bei der Markengruppe Sport Luxury mehr als ausgleichen. Das Operative Ergebnis lag mit 5,4 Milliarden Euro 58 Prozent unter 2024 (12,8 Mrd. Euro), die Operative Umsatzrendite betrug magere 2,3 Prozent.

Der VW-Konzern verweist darauf, dass das Operative Ergebnis beeinflusst war durch negative Preis- und Mixeffekte sowie US-Zölle. Rückstellungen und Wertberichtungen im Zusammenhang mit der Anpassung der Porsche Produktstrategie und eine Abschreibung auf den Geschäfts- und Firmenwert von Porsche belasten zusätzlich mit rund 4,7 Milliarden Euro. Eine stringente Umsetzung der Performance Programme beginne, langsam Wirkung zu entfalten.

Der Fahrzeugabsatz auf Konzernebene lag mit 6,6 Millionen Einheiten leicht über dem Vorjahr (6,5 Millionen). Zuwächse in Südamerika (+13 Prozent), Westeuropa (+4 Prozent) sowie Zentral- und Osteuropa (+11 Prozent) konnten die erwarteten Rückgänge in China (-2 Prozent) und Nordamerika (-11 Prozent) überkompensieren. Der Auftragseingang in Westeuropa lag 17 Prozent im Plus, besonders stark war der Auftragseingang bei Elektroautos (+64 Prozent), der in Westeuropa rund 22 Prozent des Gesamtauftragseingangs ausmacht.

„Mit Blick auf die ersten neun Monate sehen wir weiter ein gemischtes Bild. Einerseits den Markterfolg unserer Verbrenner- und Elektroautos. Die Produktoffensive zahlt sich aus. In Europa kommt jedes vierte Elektroauto aus dem Volkswagen Konzern. Und wir machen weiter gute Fortschritte bei der Restrukturierung“, kommentiert Arno Antlitz, CFO & COO Volkswagen Group, die aktuellen Zahlen.

Andererseits sei das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich schwächer. „Das liegt auch an dem Hochlauf der margenschwächeren Elektrofahrzeuge“, erklärt Antlitz. „Hinzu kamen Belastungen in Höhe von 7,5 Milliarden Euro vor allem durch erhöhte Zölle, die Anpassung der Produktstrategie bei Porsche und Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert von Porsche.“ Vor diesen Belastungen stehe die Konzern-Marge bei 5,4 Prozent, was „im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld eigentlich ein ordentlicher Wert“ wäre, so Antlitz weiter. „Aber die erhöhten Zölle und die daraus resultierenden negativen Volumeneffekte belasten uns auf Jahresbasis mit bis zu 5 Milliarden Euro und wirken fort. Deshalb müssen wir die bereits beschlossenen Programme konsequent umsetzen, Maßnahmen vorziehen und neue Ansätze entwickeln. Dabei wird ein Schwerpunkt darauf liegen, unsere Skalen gezielt zu nutzen und Synergien im Konzern noch besser auszuschöpfen.“

Die Volkswagen Group erwartet für das Jahr 2025, dass ihre Umsatzerlöse in der Größenordnung des Vorjahres liegen werden. Die operative Umsatzrendite für den Konzern wird voraussichtlich zwischen 2,0 und 3,0 Prozent liegen. Die Prognose basiert auf der Annahme einer ausreichenden Verfügbarkeit von Halbleitern.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 30.10.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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