Wiederbelebte Traditionsmarke Vanwall nutzt für E-Autos Hyundai-Technik

Cover Image for Wiederbelebte Traditionsmarke Vanwall nutzt für E-Autos Hyundai-Technik
Copyright ©

Vanwall

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Einst war die Marke Vanwall als britischer Formel-1-Rennstall bekannt und ging 1958 als erster Konstrukteurs-Weltmeister in die Geschichte ein. Nachdem die Marke zwischenzeitlich in der Versenkung verschwunden war, wurde sie vor zwei Jahren wiederbelebt – und das in Bayern. Nun gibt Vanwall bekannt, für seine sportlichen Elektroautos die E-GMP-Plattform der südkoreanischen Hyundai-Gruppe verwenden zu wollen.

Das kompakte Modell Vandervell hätte eigentlich längst verfügbar sein sollen, mit der neuen Partnerschaft soll die Umsetzung nun aber endlich gelingen. Darüber berichten Electrive und Ecomento. Bei der E-GMP-Plattform handelt es sich um 800-Volt-Technik, die unter anderem in den Modellen Hyundai Ioniq 5 und 6 sowie Kia EV6 eingesetzt wird.

Angeboten werden soll der Vandervell demnach in drei Varianten. Die Einstiegsversion Vandervell H-GT leistet 239 kW (325 PS), die Allrad-Variante N-GT soll sogar 478 kW (650 PS) leisten. Dies entspricht dem Antrieb aus dem äußerst fahrfreudigen Hyundai Ioniq 5N. Die Spitzenvariante N-GT Thin Wall Special soll zwar mit den gleichen Leistungsdaten, aber weniger als zwei Tonnen Gewicht daherkommen – ein Konzept, das wir zum Beispiel vom Porsche Taycan mit Weissach-Paket kennen. Durch die Nutzung der Hyundai-Technik darf auch mit dem dort genutzten 84-kWh-Akku gerechnet werden. Zu Preisen ist indes noch nichts bekannt.

Vollcarbon-Karosserie und 22-Zöller

„Die markante Vollcarbon-Karosserie garantiert eine in dieser Fahrzeugkategorie beispiellose Gewichtsoptimierung“, wird das Unternehmen zitiert. Weiterhin schreibt es: „Die effiziente Aerodynamik, das sportliche Fahrwerk und das deutlich geringere Gewicht erhöhen die Reichweite und setzen auf Knopfdruck die Leistung eines Rennwagens frei. Ziel ist es, pure Emotion in Kombination mit ultimativem Fahrspaß zu vermitteln.“ Besonders markant sind dabei 22-Zoll-Felgen, die auf den Pressefotos zudem goldfarben sind.

Hinter der Wiederbelebung der Marke als Elektroauto-Anbieter steckt mit dem ehemaligen Formel-1-Manager Colin Kolles ein ehemaliger Verbrennerfan. „Ich war durch mein F1-Engagement und meine Aktivitäten in anderen Rennkategorien immer ein überzeugter ‚Petrol Head‘ und daher ein Kritiker von Elektrofahrzeugen. Jetzt muss ich jedoch sagen, dass ich bekehrt bin“, sagte er. Zu den Plänen mit Vanwall führte er zudem aus: „Wir wollten etwas Neues und Extremes schaffen, um gesteigerte Emotionen und Fahrspaß zu erreichen. Die Entwicklung dieser Elektroautos hat mir eine neue Welt eröffnet. Die Reaktionen der Leute, die den Vanwall Vandervell gesehen haben, sind überwältigend. Die Leute bleiben erstaunt stehen, wenn sie dieses Auto sehen. Daher weiß ich, dass wir etwas wirklich Großartiges und Einzigartiges geschaffen haben, nicht nur aus Leistungssicht, sondern auch in Bezug auf das Design.“

Quelle: Ecomento – Vanwall nutzt Hyundais E-GMP für kompakten Elektro-Sportler / Electrive – Vanwall will Hyundais E-GMP nutzen

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Spiritogre:

Wem gehört die Firma eigentlich? Ich konnte auf die schnelle nur finden, dass der Ingolstädter Zahnarzt Colin Kolles Geschäftsführer ist, der vorher auch mal Leiter des Hispania Racing F1 Teams war.

Die Autos kann man nur im Direktvertrieb kaufen und die ersten Fahrzeuge erinnerten vor zwei Jahren optisch schon an im 90er Stil getunte Ioniq 5.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Vorverkauf: AUDI E5 Sportback ab 28.300 Euro in China

Vorverkauf: AUDI E5 Sportback ab 28.300 Euro in China

Sebastian Henßler  —  

AUDI und SAIC starten in China mit dem E5 Sportback. Der Elektro-Kombi kostet ab 28.300 Euro und tritt gegen Modelle wie den Nio ET5 Touring an.

Cover Image for Berlin drängt auf US-Zollsenkung für Autos

Berlin drängt auf US-Zollsenkung für Autos

Sebastian Henßler  —  

Deutschland drängt auf Entlastung für die exportorientierte Wirtschaft. Hunderttausende Autos gehen jährlich in die USA und leiden unter hohen Zöllen.

Cover Image for VW ID.3 Pro: Mehr Leistung per OTA-Upgrade

VW ID.3 Pro: Mehr Leistung per OTA-Upgrade

Sebastian Henßler  —  

VW macht den ID.3 Pro flexibler: Für 629 Euro oder 18,90 Euro im Monat lässt sich die Leistung von 150 auf 170 kW nachträglich freischalten.

Cover Image for Hui Zhang, Nio: „Wir setzen nicht auf schnelle Stückzahlen“

Hui Zhang, Nio: „Wir setzen nicht auf schnelle Stückzahlen“

Sebastian Henßler  —  

In China stark, in Europa noch klein: Nio verkaufte im ersten Halbjahr 2025 fast 115.000 Autos in China, in der EU dagegen nur 369 – davon 168 in Deutschland.

Cover Image for Ford-CEO Farley und seine „Wette“ auf Elektroautos

Ford-CEO Farley und seine „Wette“ auf Elektroautos

Michael Neißendorfer  —  

Selbst der Ford-Chef räumt ein: „Ich kann Ihnen nicht mit Sicherheit sagen, dass das alles gutgehen wird.“ Doch der Plan klingt vielversprechend.

Cover Image for XPeng hilft VW jetzt in China auch bei Verbrennern

XPeng hilft VW jetzt in China auch bei Verbrennern

Daniel Krenzer  —  

VW will mit der Hilfe seines chinesischen Partners seine Verbrenner in ein moderneres Zeitalter überführen – und noch möglichst lange anbieten können.