Sehr viele Deutsche wollen auch kein günstiges E-Auto

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Citroën

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Als jüngst Stellantis-Tochter Citroën den e-C3 als günstigen Einstiegsstromer mit Preisen ab 19.990 Euro ankündigte, bezeichneten viele das kommende E-Auto als Gamechanger, weil mit einem solch günstigen Auto endlich auch mehr Skeptiker von der Elektromobilität zu überzeugen seien. Doch ist das wirklich so? Eine aktuelle Analyse der Automobilwoche hinterlässt doch deutliche Zweifel. Sehr viele Fahrer von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sind derzeit offenbar grundsätzlich noch nicht bereit für den Wechsel auf ein Elektroauto.

Mithilfe des Meinungsforschungsinstituts Civey wurden Fahrer von Verbrennerfahrzeugen dazu befragt, ob sie sich angesichts von Preisen unter 25.000 Euro für ein vollelektrisches Fahrzeug einen Umstieg darauf vorstellen könnten. Darauf antworteten etwas mehr als drei Viertel der Befragten mit Nein. „Fast zwei Drittel der Befragten schlossen dies sogar kategorisch aus“, schreibt die Automobilwoche. Lediglich für elf Prozent komme ein Wechsel unter diesen Umständen infrage, elf weitere Prozent waren dazu unentschlossen.

Fehlende Anreize durch die Politik?

Die Forscher von Civey stellen fest, dass der Wechselwille beispielsweise in China oder Skandinavien deutlich stärker ausgeprägt sei. „Dort wird die Zunahme an E-Auto-Zulassungen nicht primär von überzeugten Konsumenten getrieben, sondern von einer Politik mit Anreizen und Restriktionen“, heißt es dazu seitens der Meinungsforscher. Dies könnte demnach auch für Deutschland ein gangbarer Weg sein – doch zuletzt ließ die Bundesregierung eine Entschlossenheit in diese Richtung eher vermissen.

Allerdings berücksichtigt die Umfrage nicht, dass ein Fahrzeugpreis von etwa 20.000 Euro für die meisten Deutschen immer noch sehr viel Geld ist und die meisten Privatnutzer eher gebrauchte Fahrzeuge kaufen als Neufahrzeuge, die im gewerblichen Kontext die Regel sind. Und der Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos ist derzeit noch sehr überschaubar. Wenn es einmal günstige Fahrzeuge gibt, dann ist häufig die Technik veraltet oder die Sorge vor nicht mehr ausreichend guten Akkus groß. Um mehr erschwingliche elektrische Fahrzeuge in der Breite auf Angebotsseite zu haben, kommt also weiterhin viel auf das Gewerbe an. Jedes neu zugelassene E-Auto von heute ist ein gebrauchtes in zwei, drei Jahren. Und dann kostet ein Citroën e-C3 für den Zweitnutzer vielleicht nur noch so wenig, dass die Bereitschaft für den Wechsel zur Elektromobilität doch etwas größer ausfällt.

Quelle: Automobilwoche – „Umfrage zu günstigen E-Autos: Der Preis ist nicht heiß“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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M3Opa:

Die Umfrage ist sicher von der Fossil-Lobby bezahlt, oder?
Wenn nicht, muss, wie richtig bemerkt wird, die Politik ran. Es muss nicht gefördert werden, mit Steuergeldern!
Das zahlen dann die mit, kein Auto kaufen. Und die Preise werden um den gleichen Betrag höher bleiben…die Hersteller sahnen ab!
Der Spritpreis muss mittels CO2Abgabe raufgetrieben werden. Energie ist nun mal teuer und die Verbrennerschleudern verbraten mit ihren lächerlichen 20% Wirkungsgraden viel zuviel.
Und das Geschwätz von der Verbotspartei geht dann auch nicht mehr, weil die FDP dann Treiber ist!

Hugo:

hmmmm….. in Düsseldorf zahlen wir mindestens 0,60€ an der freien Ladesäule. Schnellladen auch gerne mal deutlich mehr.
Oder rechnet sich der Preis mit einem Schukostecker, der dann für den Rest des Tags die Säule blockiert?

Das Statement von Matthias Geiger ist in sich schlüssig.
Das mit Quatsch anzuwatscheln ist schon etwas unfreundlich.
Wollen wir hier nicht Erfahrungen austauschen?
Denke jeder kann vom anderen etwas mitnehmen….

Hugo:

ist schön, dass manche beim Arbeitgeber laden können.
Eine durchgängige Philosophie zur BEV Motivation in Gänze scheint mir das kaum zu sein.
Wo bleiben die Mitarbeitenden von Kleinunternehmen?
Wo bleiben die Rentner?
Wie TIN richtig schrieb, herrscht eine sehr große Verunsicherung.
Heizung- und Haussanierung für 50.000€ ist wohl sehr moderat geschätzt.
Hinzu kommen weitere Dinge die noch zu machen sind, halten die Sparren das zusätzliche Gewicht? Wie sieht die Verkabelung im Haus aus, muss auch hier nachgebessert werden? Evtl. ist die Fassade noch besser zu dämmen?
Ich zumindest hoffe auf Fernwärme, weil ich sonst nicht weiß, ob oder wie ich das Projekt stemmen kann.
Totale Ernüchterung kam vor ein paar Tagen via YouTube.
Ein bekannter und BEV Freund testete einen Diesel mit einem Tesla.
Der Praxistest sollte den Alltag eines Aussendienstmitarbeiter abbilden.
Eigentlich warte ich sehnlich auf den Tesla 2, bin mir jetzt nicht mehr so sicher.
Für die Stadt oder Kurzstrecken ist ein BEV die erste Wahl, muss ich für Langstrecken ein weiteres Auto halten?
Eigentlich sollte mein Ziel sein, zukünftig nur noch 1 Auto in der Garage zu haben.

Aktuell schwanke ich doch wieder zurück zum Verbrenner.
Schön, es gibt mehr und mehr Ladesäulen….. was aber wenn diese belegt sind?
Hier meine ich keineswegs Falschparker mit einem Verbrenner.
Wer kennt nicht das Gefühl, die Kapazität geht auf 20% zu aber keine nutzbare Ladesäule in Sicht.

Robert:

Versicherungen sind nicht teurer bei meinem Leasing Fahrzeug einen MG ZS EV ist die versicherung sogar billiger als bei meinem vorherigen Nissan Quashai

Edefuchs:

Das Verbrenner Verbot wieder abschaffen.. Gute Idee. Damit dann die Hersteller zwingen sich auf mehrere Antriebsarten zu konzentrieren. Verbrenner für uns, eAutos für den Rest der Welt. Wer glaub, dass die Hersteller diese Doppeltbelastung gut finden oder gar stämmen können hat wohl die letzten 3 Jahre nicht aufgepasst. Nichts ist größeres Gift für die Industrie als Unsicherheit oder eine wankelmütige Politik.

mark schmieder:

Nehmt den Fokus auch mal 5min weg von Kauf- und Strompreis und denkt nicht immer nur die Welt wäre voll von Hausbesitzern mit eigener Einfahrt und Möglichkeit zur Wallbox. Ich denke das Hauptproblem ist die Ladesituation. Jemand der im öffentlichen Raum parken muss, kann das Auto nicht laden! Und keiner wird sich mit 500 anderen um 2 vorhandene Ladesäulen kloppen. Die Menschen sind faul. Und wenn es nach Umständen oder großem Aufwand riecht, gehen sie dem aus dem Weg!! So auch ich!!!

De Lorenzi Sergio:

Der Nissan E-NV200 ist genau das. Hat 80 KW Leistung, 7 Plätze für die ganze Familie, sehr wendig in der Stadt und kein Schnik-Schnak

Fabian Uecker:

Dein Fazit ist Quatsch. Du sagst richtig man muß einfach rechnen. Ich war ein glücklicher der den seat mii electric ergattern konnte. Im Sommer fahre ich für 4,80€ und im Winter für maximal 8 € bei 0,4€/kWh gerechnet. Aber selbst größere Autos lassen sich für maximal 8€ fahren. Als Pendlerfahrzeug gibt es nichts günstigeres.

Reiner:

Das werden noch viele sein die 2025 noch einen Verbrenner kaufen. Warte erstmal ab, wie sich der Gebrauchtwagenmarkt für reine E-Autos entwickeln wird. Und ob sich das Verbrenner – Verbot Gesetz halten wird, das wird man in den nächsten 2 Jahren erst sehen.

Georg Laackman:

Was ist das denn für ’ne Umfrage??
Der Erfolg der Billigautos, z.B. auch von Dacia, spricht doch klar gegend die zweifelhaften Ergenisse der Umfrage…

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