Übernahme-Gerüchte: Xiaomi hat kein Interesse an Evergrande

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die Aktien der E-Auto-Sparte des angeschlagenen Immobilienentwicklers China Evergrande Group haben sich mehr als verdoppelt, nachdem bekannt wurde, dass Liquidatoren mit einem potenziellen Käufer über eine Beteiligung verhandeln. Zudem könnte eine neue Kreditlinie zur Unterstützung der Produktion eingerichtet werden. Gerüchte, dass es sich hierbei um Xiaomi handeln soll, wurden mittlerweile von diesem Unternehmen dementiert.

Der Handel der Aktien von Evergrande war seit dem 17. Mai ausgesetzt. Am Freitag teilte die Evergrande New Energy Vehicle Group Ltd. mit, dass lokale Regierungsbehörden von ihr die Rückzahlung von 262 Millionen US-Dollar (ca. 242 Mio. Euro) an Subventionen und Förderungen verlangen. Eine Gruppe von Liquidatoren, die die Eigentümer von China Evergrande NEV vertreten, erzielte eine vorläufige Vereinbarung mit einem nicht genannten Käufer. Dieser könnte zunächst 29 Prozent der Anteile des Autoherstellers erwerben, wie aus einer Meldung hervorgeht. Die Vereinbarung umfasst die Option, später weitere 29,5 Prozent zu kaufen.

Zum Deal gehört auch die Möglichkeit, eine Kreditlinie durch den potenziellen Käufer zu arrangieren, der nicht mit Evergrande NEV verbunden ist. Sollte die Vereinbarung zustande kommen, könnte dies eine Verpflichtung zu einem „allgemeinen Pflichtangebot“ auslösen. Kurzfristig kamen Gerüchte auf, dass es sich um Xiaomi handle, die Interesse am Einstieg bei Evergrande NEV haben.

„Xiaomi EV hat niemals Pläne oder Schritte unternommen, um Evergrande NEV zu erwerben oder eine Mehrheitsbeteiligung an Evergrande NEV zu übernehmen“, so der Weibo-Account eines Xiaomi-Sprechers in einer kurzen Erklärung. Gerüchte besagten, dass Xiaomi plant, einen Anteil von 58,5 Prozent an Evergrande NEV zu erwerben, um die bestehende Fabrik des Unternehmens zu nutzen, um seine Kapazitätsprobleme zu lösen. Der Gedanke dahinter erschien gar nicht so abwegig, kämpft Evergrande NEV seit dem Einbruch der Muttergesellschaft in die Immobilienkrise Chinas im Jahr 2021 ums Überleben.

Der Hersteller produzierte bis Ende 2023 nur 1700 seiner Hengchi-Elektroautos. Die Produktion im Werk in Tianjin wurde seit diesem Jahr eingestellt. Für das vergangene Jahr meldete das Unternehmen einen Milliardenverlust. Auf dem Höhepunkt war das Unternehmen mehr wert als die beiden US-Hersteller Ford und General Motors zusammen.

Quelle: Bloomberg BNN – Evergrande EV Unit Says Its Liquidators Found a Potential Buyer / CNEVPost – Xiaomi denies as rumors swirl that it plans to acquire stake in Evergrande NEV

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Tandeky:

Evergrande ist pleite und mit 140 Milliarden verschuldet. Die paar Prototypen eines Baufahrzeugs, dass sie vorgestellt haben hat eh keiner gekauft.

Wenn Baukonzerne und Staubsaugerhersteller anfangen Autos zu bauen ohne Expertise im Fahrzeugbau, dass kann nix werden.

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