Nachdem die Auto Zeitung (AZ) kürzlich bereits den Mercedes EQE gegen den minimal längeren VW ID.7 hat antreten lassen, dabei aber noch den deutlich kürzeren Polestar 2 als Referenz-Fahrzeug dazu gepackt hat, hat die Auto Bild nun in ihrer Ausgabe 10/2024 einzig die beiden deutschen Elektro-Limousinen miteinander verglichen. Und auch das Ergebnis fiel anders aus, als es bei den Kollegen der AZ der Fall war.
Konkret miteinander verglichen hat die Auto Bild dabei Testfahrzeuge des VW ID.7 Pro mit 210 kW (286 PS) Leistung sowie den Mercedes EQE 350 mit 215 kW (292 PS) – also genau die Fahrzeuge, die auch die Auto Zeitung miteinander verglichen hatte. Der Volkswagen hat mit 180 Stundenkilometern die um 30 Stundenkilometer geringere Höchstgeschwindigkeit, bei den Beschleunigungswerten oder auch bei der Ladeleistung liegen beide Modelle aber dicht beisammen.
Beim Testverbrauch gönnte sich der Volkswagen mit 20,6 kWh zwar 40 Prozent mehr als der WLTP-Wert, doch auch wenn die Abweichung beim Mercedes nur 15 Prozent betrug, war er mit 21,6 kWh das Fahrzeug, das mehr Energie verbrauchte. Beim sportlicheren Fahren steigt der Verbrauch dann beim Mercedes deutlich. Somit waren die Tester der Auto Bild ein Stück sparsamer unterwegs als die der Auto Zeitung. Anhand des Testverbrauchs sprechen die Tester diesmal dem VW ID.7 440 Kilometer realistische Reichweite zu, beim EQE sind es immerhin 425 Kilometer. Dieser hat mit 89 kWh Kapazität aber auch den größeren Akku an Bord, beim VW sind es 77 kWh.
Umgekehrter Zieleinlauf im Vergleich zur AZ
In den einzelnen Kategorien der Eigenschaftswertung werden dann die Stärken des jeweiligen Fahrzeugs offensichtlich. So setzt sich der VW ID.7 in den Kategorien Karosserie und Umwelt durch, während der Mercedes EQE die Kriterien Komfort, Antrieb, Fahrdynamik und Konnektivität für sich entscheidet. Mit 552 zu 536 Punkten von 675 möglichen setzt sich der Stuttgarter in der Eigenschaftswertung vor dem Wolfsburger durch. Auch bei der AZ lag der EQE in der Eigenschaftswertung vorne.
Mit mehr als 93.000 Euro ist der Mercedes allerdings ein ganzes Stück teurer als der Testwagen von VW, der auf knapp 65.000 Euro Listenpreis kommt. Die Kostenwertung geht dadurch mit 90 zu 62 Punkten an den VW – und damit setzt er sich in der Endabrechnung mit 628 zu 612 Punkten vor dem Mercedes durch – und beim Preis-Leistungs-Verhältnis damit sowieso. Bei den Kollegen der AZ wurde der Mercedes hingegen Gesamtsieger – wenn auch knapp.
Über den Volkswagen heißt es im Fazit der Tester: “Das größere Auto bietet tollen Komfort und bessere Fahrwerte bei sicherer Abstimmung.” Zudem sei er nun einmal deutlich günstiger. Doch auch der Mercedes überzeugte die Tester, die über den EQE schreiben: “Fahraktiver, handlicher, besser ausgestattet und nochmals komfortabler.”
Quelle: Auto Bild (10/2024, S. 22 bis 29) – “Wer übernimmt hier die Oberleitung?”