VW ID.7: Autocar fällt ein erstes Urteil über die E-Limousine

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Mit der E-Limousine VW ID.7 will Volkswagen auf dem Markt für Elektroautos ein neues Ausrufezeichen setzen. Das neue Flaggschiff, das in Emden produziert wird, wurde nun erstmals in einem ausgiebigen Test vom angesehenen britischen Fachmagazin Autocar unter die Lupe genommen. Der Tester spart nicht mit lobenden Worten – findet jedoch auch einige Kritikpunkte.

Lob erhält der VW-Elektromotor der zweiten Generation, der samt Wechselrichter ein deutlich leistungsstärkeres Fahrzeug ermögliche als die bisherigen elektrischen VW-Modelle. „Dank des übersichtlichen und leicht zu navigierenden Infotainmentsystems der neuen Generation und der gut entwickelten Fahrerassistenzsysteme ist er viel einfacher und weniger aufdringlich zu fahren und zu bedienen als viele moderne Konkurrenten“, schreibt Autocar zudem.

Reichweite von 560 Kilometern realistisch

Der VW ID.7 fahre sich wie ein kommender Klassiker des deutschen Herstellers, sei gleichsam komfortabel wie präzise und unaufgeregt. „Die Ausführung des Wagens hat eine Reife und Gründlichkeit, die viele moderne VWs in letzter Zeit nicht hatten – und das passt sehr gut zu einer erwachsenen Flottenlimousine“, lobt der Tester, der in einem ID.7 Pro Match unterwegs war. Im Test habe sich mit dem 77 kWh großen Akku eine realistische Reichweite von etwa 560 Kilometern ergeben. Die schnittige Limousinenform mit einem cw-Wert von 0,23 sei dafür eine gute Voraussetzung.

Volkswagen ID.7
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Als gut bewertet wurden die geräumige Fahrerkabine, die im Vergleich zu anderen ID-Modellen deutlich bessere Qualität der Innenausstattung, die erwähnt große realistische Reichweite sowie die gute Bedienbarkeit des Infotainments.

Bemängelt wird hingegen, dass Volkswagen preislich bei den beiden derzeit bedeutendsten Herstellern von Elektroautos – BYD und Tesla – nicht mithalten könne. Außerdem hätten im Premiumsegment manche Konkurrenten die noch etwas bessere Innenausstattung. Fahrverhalten und Handling würden zudem manchmal spüren lassen, dass man in einem großen und schweren Fahrzeug unterwegs ist.

Optik eher langweilig?

Mit der Endabrechnung kann man bei Volkswagen aber sehr zufrieden sein: Von fünf möglichen Sternen erhält der VW ID.7 viereinhalb. Zwar sei die Optik im Vergleich zu Hyundai Ioniq 6 oder Polestar 2 ein wenig langweilig und weniger elegant, doch der hohe Komfort, die Effizienz sowie der leistungsstarke Motor machen das Fahrzeug aus Sicht der britischen Experten offensichtlich zu einem nahezu rundum gelungenen Elektroauto.

Quelle: Autocar – „Volkswagen gears up to finally go Tesla-hunting with its first all-electric saloon, the ID 7“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Spiritogre:

Für mich sind aktuell Ioniq 6 und ID.7 die einzig vernünftigen E-Autos. Ein größerer Akku und mehr Reichweite wären mir aber für kommende Iterationen wichtig. Beide haben aber den Nachteil, dass sie in voller Ausbaustufe vom Innenraum dann wieder zu billig für die Preisklasse wirken. Da ist also durchaus bei beiden noch Luft nach oben. Bei den Benzinern bekommt man teils ab 40k auch schon, je nach Marke, recht wertigen Innenraum, wo Ioniq 6 und ID.7 dann einfach billig für um oder über 60k wirken.

Das Design vom Ioniq 6 sagt mir merklich mehr zu. Der ID.7 ist gefällig aber ein wenig langweilig und die Front geradezu hässlich mit der LED Leiste und dem beleuchtetem weißen Logo. Der Hyundai wirkt schon fesch, gerade in Natura, auch wenn ein wenig Eleganz fehlt.

Spiritogre:

Ich nehme aber an bei reiner Stadtfahrt.

MMM:

Im Premiumsegment haben manche Wettbewerber eine noch bessere Innenausstattung, im Massensegement sind manche noch billiger.

Auch eine Art, ein Auto einzusortieren.
Nicht mehr Budget, aber noch nicht Premium.
Ich denke, damit käme ich klar, wenn Leistung, Qualität und Reichweite passen.

Und „langweiliger als ein Ioniq 6“ kann auch ein Kompliment sein.

MMM:

Die Reichweite hat sich IM TEST ergeben.
Was denkst, ob die das mit der Playstation getestet haben, oder mit dem Auto auf der Straße?

Stephan:

Es ist schon richtig mit den 560 Kilometer. Ich fahre ein ID 3 und lade im Sommer auch mit 77 kW 550 Kilometer, mit der Rekuperation bis 580 Kilometer.

Raner:

Na ja, der Stromhunger wurde schon deutlich reduziert. Vielleicht schafft er wirklich 500 km. Würde mich sehr freuen.

Thomas Werner:

Na, na, na,
eine „realistische Reichweite von etwa 560 Kilometern“?
Aus einem 77kWh Akku?
Das „realistisch“ lassen wir mal weg.

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