Tata favorisiert Großbritannien für Batterie-Fabrik

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Jaguar

Sebastian Henßler
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Die indische Tata-Gruppe, der Konzern hinter Jaguar Land Rover (JLR), scheint sich für Großbritannien als Standort für seine geplante Batteriefabrik für Elektrofahrzeuge zu entscheiden. Diese bevorzugte Auswahl folgt auf ein Unterstützungspaket, das von der britischen Regierung angeboten wurde.

Britisches Unterstützungspaket überzeugt Tata

Laut Insidern, die mit der Angelegenheit vertraut sind, steht die in zahlreichen Branchen aktive Tata-Gruppe kurz davor, England als Standort für eine Batteriefabrik auszuwählen. Obwohl die endgültige Entscheidung noch aussteht, könnte die Entscheidung von Tata für das Vereinigte Königreich einen bedeutenden Erfolg für die britische Regierung darstellen, da auch Spanien um die Investition der Unternehmensgruppe aus Indien konkurriert.

Sollte die Entscheidung zugunsten des Vereinigten Königreichs fallen, wäre dies auch eine bedeutende Unterstützung für die Zukunft der JLR-Werke im Land. Die geplante Fabrik in Somerset würde Batterien für die kommende voll elektrische Modellreihe von Jaguar Land Rover produzieren, die ab 2024 erwartet wird. Klar ist aber bereits, dass die günstigeren Lithium-Eisenphosphat (LFP)-als auch die teureren Nickel-Mangan-Cobalt (NMC)-Zellen gefertigt werden sollen. Erstere werden vorwiegend in den günstigeren Elektroautos von Tata Motors verbaut, letztere auch in den Premium- und Luxus-Fahrzeugen von Jaguar Land Rover.

Große Mengen an Batteriezellen braucht der Konzern in Europa derzeit aber noch nicht. Das einzige vollelektrische Modell aus der Jaguar Land Rover Gruppe – der Jaguar I-Pace – ist schon etwas angegraut und eher ein Exot in den Verkaufszahlen.

Das Erste von drei neu gestalteten modernen Luxusmodellen von Jaguar wird ein viertüriger GT sein, das in Solihull gefertigt wird. Mit einer höheren Leistung als jeder bisherige Jaguar, einer elektrischen Reichweite von bis zu 700 Kilometern und Preisen ab 100.000 Pfund (etwa 115.000 Euro) wird der neue Jaguar auf einer eigenen Elektro-Architektur namens JEA aufbauen. In den Verkauf will man 2024 starten, Auslieferungen sind für 2025 geplant.

Herausforderungen der britischen Autoindustrie nach Brexit

Die britische Autoindustrie hat nach dem Brexit erhebliche Schwierigkeiten, bedeutende Investitionen an Land zu ziehen. Zudem haben verschiedene Hersteller ihre Produktion in andere Länder verlagert, um den Übergang zur Elektrifizierung zu beschleunigen. Die mögliche Entscheidung von Tata könnte einen wichtigen Impuls für die britische Autoindustrie darstellen, die nach der Schließung der Honda-Fabrik in Swindon im Jahr 2021 und dem Umzug der Produktion von elektrischen Mini-Hatchbacks von BMW von Oxford nach China um Investitionen kämpft. Offizielle Stellungnahmen von Tata und dem Department for Business  and Trade stehen noch aus.

Quelle: Automotive News Europe – JLR owner Tata leans toward U.K. over Spain for battery plant, report says

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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