Svolts „Dragon Armor“-Batterie liefert bis zu 1.000 Kilometer Reichweite

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Svolt Energy

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 3 min

Die Zeit der Batteriereichweiten jenseits von 1.000 Kilometern bricht an: der chinesische Hersteller Svolt Energy will bereits ab Herbst 2023 seine Dragon Armor Batterie in die Serienproduktion bringen. Möglich machen solche Reichweiten ein neues Systemdesign und eine damit verbundene besserte Effizienz und Sicherheit.

Die Dragon Armor Battery wurde am dritten Batterietag Mitte Dezember im chinesischen Changzhou vorgestellt, wo Svolt Energy seinen Hauptsitz hat. Die Innovation liegt – ähnlich wie bei den Konkurrenzprodukten Blade Battery von BYD und Qilin Battery von CATL – nicht in der Zellchemie, sondern im Packdesign. Die Dragon Armor basiert auf Lithium-Eisen-Phosphat (LFP)-Zellen und weist einen verbesserten volumentrischen Wirkungsgrad von 76 Prozent auf. Damit sind bereits mehr als 800 Kilometer Reichweite möglich.

Die Dragon Armor wird es aber in drei verschiedenen Varianten geben. Neben LFP ist auch eine Kobalt-freie Version (H-LMFP) geplant, welche bis zu 900 Kilometer Reichweite ermöglichen soll. Damit sind diese Batterien deutlich günstiger, haben aber trotzdem eine höhere Energiedichte als LFP-Batterien. Auch die Niedrigtemperatur-Stabilität ist besser. Verfügbar werden diese ab 2024 sein. Ein weiteres Systemdesign mit Dreifachzellen auf Nickel-Cobald-Mangan (NCM)-Basis wird schlussendlich die 1.000 Kilometer-Marke knacken. Außerdem werden letztere 4C-Schnellladen unterstützen (etwa vier mal die Batteriekapazität). Wie Svolt Energy-CEO Yang Hongxin beim Batterieevent ankündigte, kann die Dragon Armor Batterie ab sofort von Kunden weltweit bestellt werden.

Verbessert wurde bei der Dragon Armor nicht nur die Effizienz, sondern auch die Sicherheit. Die Überdruckventile, über die im Falle eines Thermal Runaways (thermisches Durchgehen einer Zelle) der ausgasende Elektrolyt abgeleitet wird, befinden sich beim neuen Modell nicht auf der Ober- sondern auf der Unterseite des Packs. Damit soll verhindert werden, dass eine durchgehende Zelle benachbarte Zellen mitreißt.

Svolt Energy gibt an, dass durch die neue Technologie verhindert wird, dass eine Batterie komplett Feuer fängt. Die nationalen Standards geben hingegen nur vor, dass eine Batterie nach einem Thermal Runaway fünf Minuten lang sicher sein muss. Zusätzlich werden die Batteriezellen auf zwei Seiten gekühlt, was die Hitzeableitungskapazität um 70 Prozent gegenüber der konventionellen Bodenplattenkühlung erhöht. Dennoch konnte das Gewicht der Batterie um etwa 10 – 20 Kilogramm pro Pack reduziert werden.

Geliefert wird sie in Produktionen ab Herbst 2023, vorerst in ein SUV und ein Coupé, deren Produktion im Oktober 2023 starten. Um welche Modelle es sich genau handelt, wollte Yang nicht bekanntgeben. Mit 1,73 Prozent Marktanteil ist Svolt Energy Chinas siebentgrößter Batteriehersteller, Platzhirschen sind mit Abstand CATL und BYD. Erst im November diesen Jahres ist Svolt an die chinesische Tech-Börse gegangen. Mit der Finanzierung will man bis 2025 global bis zu 200 Gigawattstunden Produktionskapazität schaffen.

Quelle: cvenpost.com – Svolt Energy unveils Dragon Armor Battery capable of giving EVs up to 1.000 km of range

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Silverbeard:

Eine höhere Packungsdichte ändert am Gewicht erstmal gar nichts bei gleichbleibender Kapazität. Das Volumen wird geringer, eine größere Batterie lässt sich also einfacher unterbringen.

Jakob Sperling:

Eine Batterie liefert Kilowattstunden (kWh), nicht Kilometer.

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