Ursprünglich aus dem chinesischen Automobilhersteller Great Wall Motors herausgegründet im Jahr 2012, erschließt sich SVOLT Energy immer mehr den globalen Elektroauto-Batterie-Markt. Hierfür geht SVOLT neue Partnerschaften ein, um die eigenen Produkte zu stärken. So zuletzt geschehen mit Soteria Battery Innovation Group (BIG), deren Ableiterfolientechnologie man fortan nutzt.
Soteria BIG ist ein Konsortium aus über 100 Mitgliedern zur Batterieforschung, zu denen SVOLT seit 2019 ebenfalls gehört. Die Technologie der Soteria BIG unterbindet die Entstehung eines Thermal Runaway, verursacht durch Verunreinigungen im Produktionsprozess oder Kurzschlüsse im Falle eines Unfalls. Dies führt im Umkehrschluss dazu, dass SVOLT die Batteriesicherheit von Lithium-Ionen-Batterien drastisch verbessern kann. Des Weiteren erhalte das Unternehmen mehr Designfreiheiten bei Batterien und verringert zugleich das Risiko von Rückrufaktionen für Automotive-Kunden.
Ende 2021 sei geplant ein neues Produktportfolio auf den Markt zu bringen, das die dünnen metallisierten Ableiterfolien von Soteria BIG enthält, die dazu beitragen, die Energiedichte der Batterien zu erhöhen, das Gewicht der Batterien zu verringern und es ermöglichen, Batteriezellen auch nach starker Beschädigung weiter zu verwenden. Geplant sind 5 Ah-, 10 Ah-, 20 Ah- und 60 Ah-Pouch-Zellen sowie 60 Ah prismatische Zellen für vollelektrische Fahrzeuge.
Im Rahmen der Bekanntgabe der Partnerschaft zeigt SVOTL auf, dass Batteriehersteller von Stahlgehäusen, Batteriemanagementsystemen bis hin zu Kühlsystemen verschiedene Vorkehrungen, um Zellen gegen einen Thermal Runaway zu schützen. Die beidseitig metallisierten Polymerfilme als Ableiterfolien der Soteria BIG wirken hingegen wie eine Absicherung im Inneren der Batterie und zwar bereits auf Ebene der Zelle. Wie SVOLT weiter ausführt bestehen die Separatoren, die heute hauptsächlich auf dem Markt zu finden sind, aus Polypropylen oder Polyethylen und sind in manchen Fällen zusätzlich beschichtet. Bei der neuen Soteria-Technologie setzt man auf Fasern, die unter anderem aus Zellulose- und Aramidfasern bestehen, die eine sehr hohe thermische Beständigkeit aufweisen. Die Lithium-Ionen-Batterien funktionieren dadurch auch nach einer Beschädigung, was in kritischen Situationen, zum Beispiel bei Unfällen auf der Autobahn oder zukünftig in Drohnen oder Elektroflugzeugen während eines Fluges, ein zentraler Sicherheitsfaktor sein kann.
Soteria BIG, SVOLT und die anderen Konsortialmitglieder haben damit einen robusten Zertifizierungsstandard entwickelt, der die Batteriesicherheit auf ein neues Niveau heben wird. Die Zertifizierungsnorm kombiniert neu entwickelte Tests und bekannte Tests, wie IEC 62660-2, mit strengen EUCAR-Anforderungen. Drei Exzellenzzentren weltweit sollen von dem Konsortium aus über 100 Mitgliedern zur Batterieforschung ins Leben gerufen werden, um dort die sicherheitsrelevanten Entwicklungen in der Batterieherstellung voranzutreiben. Eines davon soll in den kommenden Jahren im nordrhein-westfälischen Düren, unterstützt von der städtischen Wirtschaftsförderung WIN.DN GmbH, entstehen.
Hier sollen künftig die neuartigen Separatoren und Stromableiter weiter entwickelt werden sowie auch Optimierungen der Herstellungsprozesse durchgeführt werden. Dabei werden auch Pilotanlagen ab Ende 2023 beziehungsweise Anfang 2024 entstehen. Die geplanten Anlagen werden den Konsortialmitgliedern zu Testzwecken zur Verfügung stehen.
Quelle: SVOLT – Pressemitteilung