Der brandenburgische Grünen-Bundestagsabgeordnete Michael Kellner fordert eine E-Auto-Förderung, die auf den ländlichen Raum fokussiert ist. „ÖPNV alleine reicht dort nicht“, sagte er in einem Interview mit dem Tagesspiegel. Menschen auf dem Land seien stark aufs eigene Auto angewiesen, während Menschen in Großstädten auch gut – oft sogar entspannter und schneller – ohne Auto vorankommen: „Wenn ich in Berlin lebe oder in Potsdam, brauche ich wirklich kein Auto. Wenn ich in Prenzlau, in Angermünde oder Pasewalk lebe, dann bin ich darauf angewiesen“, führte der Grünen-Politiker aus der Uckermark aus.
Er wirft daher in den Raum, dass die „wenigen Fördergelder ausschließlich Menschen in ländlichen Regionen zugutekommen“ sollen. Seit dem vorzeitig Ende 2023 gestoppten Umweltbonus gibt es keine staatliche Förderung für die Anschaffung von Elektroautos mehr. Zwar plant die Bundesregierung eine Neuauflage von Förderprogrammen, wirklich konkretes ist hierzu allerdings noch nicht bekannt.
Kellner ist seit 2021 Abgeordneter im Bundestag, ab Dezember 2021 war er zudem Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und sagt: „Je länger ich in der Uckermark lebe, desto mehr sehe ich, dass eine Verkehrswende ganz ohne Autos nicht funktioniert.“ Die Politik dürfe „nicht nur die Großstädte“ im Blick haben, sondern müsse sich „stärker um die Anliegen des ländlichen Raums kümmern. Das übersehen wir zu oft.“
Ungeachtet der Fördersituation steigt die Nachfrage nach E-Autos weiter an: Dem Kraftfahrtbundesamt zufolge wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres fast 250.000 E-Autos neu zugelassen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den 184.000 Zulassungen im gleichen Zeitraum des Vorjahres 2024 und ein neues Rekordhoch.
Quelle: Tagesspiegel – Warum sind die Grünen in Brandenburg so unbeliebt, Herr Kellner?