Vor wenigen Tagen hat der südkoreanische Autohersteller Kia die Produktion seines neuesten Modells EV4 im slowakischen Zilina gestartet. Vor Ort hat Europachef Marc Hedrich laut Autogazette klargestellt, dass es für Kia kein Problem darstelle, zum Enddatum 2035 für Verbrenner-Neuwagen in der EU rein elektrisch zu sein. An diesem Ziel werde Kia nicht rütteln, „ob wir das nun mögen oder nicht“, sagte Hedrich.
Auch einen kleinen Seitenhieb auf die Konkurrenz wollte Hedrich sich nicht verkneifen: „Das ist die gleiche Person, die vor ein paar Jahren gesagt hat, dass Mercedes im Jahr 2030 voll elektrisch ist“, kommentierte er die jüngsten Aussagen von Mercedes-Chef Ola Källenius, der das Ausstiegsdatum 2035 der EU aufweichen will. Die von Källenius und einigen anderen CEOs großer Autohersteller geforderten Kursänderungen würden der Autoindustrie mehr schaden als nutzen, so Hedrich: „Wenn wir jetzt sagen würden, wir stoppen den Launch unserer E-Autos, dann kostet uns das die Zukunft.“
„Der Elektromarkt gerade in Deutschland wächst – und das sogar ohne Kaufprämien“, sagte Hedrich in Zilina. Zwar würde er Förderungen, die den Markthochlauf unterstützen, natürlich gutheißen. Doch die Entwicklung werde auch ohne voranschreiten, ist er sich sicher. Wichtiger für die Kunden wie auch die Industrie sei, dass Maßnahmen und Förderungen verlässlich seien. Davon konnte zuletzt keine Rede sein, so Hedrich, etwa mit Blick auf den Ende 2023 abrupt beendeten Umweltbonus.
Mit oder ohne Förderung bleibt Kia auf E-Auto-Kurs: Bis 2030 will die zum Hyundai-Konzern gehörige Marke 15 Elektroauto-Modelle und zehn Plug-in-Hybride im Angebot haben. Aktuell sind es vier reine Stromer, neben dem neuen EV4 sind EV3, EV6 und EV9 bereits erhältlich, noch in diesem Jahr wandert mit dem EV5 das fünfte E-Modell ins Portfolio, gefolgt Anfang kommenden Jahres vom Elektro-Kompaktwagen EV2, der ebenfalls in der Slowakei produziert wird und um die 30.000 Euro kosten soll.
Quelle: Autogazette – Kia-Europachef: Stop-and-Go-Politik für Autoindustrie schwierig