Die Preise für Lithium-Ionen-Batteriepacks sind seit 2024 um 8 Prozent auf ein Rekordtief von 108 Dollar pro Kilowattstunde gesunken, umgerechnet 92 Euro, wie aktuelle Analysen des Forschungsanbieters BloombergNEF (BNEF) ergeben haben. Anhaltende Überkapazitäten in der Zellfertigung, intensiver Wettbewerb und die fortlaufende Verlagerung hin zu kostengünstigeren Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) haben trotz gestiegener Batteriemetallkosten zu sinkenden Pack-Preisen geführt, so die BNEF-Preisumfrage 2025 für Lithium-Ionen-Batterien.
Die Preise für Batteriemetalle stiegen zwar zuletzt, teilweise aufgrund von Versorgungsrisiken bei bestimmten chinesischen Lithium-Vorkommen und neuen Kobalt-Exportquoten in der Demokratischen Republik Kongo, dem Hauptförderland für Kobalt. Allerdings führten diese Preissteigerungen bei den Rohstoffen nicht zu höheren Preisen für Zellen oder Packs, da die Industrie diese Schocks durch die verstärkte Einführung günstigerer LFP-Zellen, langfristige Verträge und umfassendere Absicherungsstrategien mehr als ausgleichen konnte.
China produziert konstant mehr Zellen, als für die inländische Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und stationären Speichern benötigt werden, was zu intensivem Wettbewerb unter den Herstellern führt. Der Effekt war im Bereich der stationären Speicher am deutlichsten, wo viele Lieferanten dieselben Projekte bedienen können. Chinas Dominanz in der LFP-Produktion hat es seinen Herstellern ermöglicht, nahezu die gesamte weltweite Nachfrage zu decken.
Die Batteriepreisumfrage von BNEF deckt verschiedene Batterie-Endanwendungen ab, darunter verschiedene Arten von Elektrofahrzeugen und stationäre Speicherprojekte. Jeder Sektor benötigt typischerweise unterschiedliche Zellen und Packs, um verschiedene Leistungsanforderungen zu erfüllen, was zu unterschiedlichen Preisdynamiken in diesen Anwendungsfällen führt.
Die Batteriepack-Preise für stationäre Speicher fielen 2025 auf 70 US-Dollar je kWh (knapp 60 Euro), 45 Prozent weniger niedriger als 2024. Dies ist der stärkste Rückgang über alle Segmente hinweg und macht stationäre Speicher zum ersten Mal zum günstigsten Segment.
Batteriepacks für Elektroautos waren mit 99 Dollar je kWh (gut 84 Euro) am günstigsten – es war das zweite Jahr in Folge, dass sie unter der 100 Dollar je kWh-Schwelle lagen. Die durchschnittlichen LFP-Batteriepack-Preise über alle Segmente lagen bei 81 Dollar je kWh (etwa 69 Euro), während Nickel-Mangan-Kobalt-Packs (NMC) bei 128 Dollar je kWh lagen, etwa 109 Euro.

Der Bloomberg-Bericht behandelt auch regionale Preisunterschiede. Die durchschnittlichen Batteriepack-Preise waren in China mit 84 Dollar je kWh am niedrigsten. Pack-Preise in Nordamerika und Europa waren 44 bzw. 56 Prozent höher, was höhere lokale Produktionskosten und größere Abhängigkeit von importierten Batterien widerspiegelt, die typischerweise einen Aufpreis gegenüber Preisen in China haben.
Der größte Preisrückgang bei Packs war in China zu verzeichnen, mit einem Rückgang von 13 Prozent gegenüber 2024, während Nordamerika und Europa Rückgänge von 4 bzw. 8 Prozent verzeichneten. Der Preisrückgang war in Europa höher als in Nordamerika aufgrund der sich ändernden Politik- und Zollumgebung in den USA. Viele chinesische Unternehmen lenkten ihre Exporte auf europäische Märkte um, wo sie aggressivere Preisstrategien verfolgten, um globale Verkaufsvolumina zu halten und Jahresziele zu erreichen. Diese Verlagerung intensivierte den Preiswettbewerb in Europa.
„Der gnadenlose Wettbewerb macht Batterien jedes Jahr günstiger“
„Der gnadenlose Wettbewerb macht Batterien jedes Jahr günstiger“, kommentiert Evelina Stoikou, Leiterin des BNEF-Batterietechnologie-Teams und Hauptautorin des Bericht. „Dies ist ein wichtiger Moment für die Industrie, da rekordniedrige Batteriepreise eine Gelegenheit bieten, die Kosten für Elektroautos zu senken und die Einführung von netzgebundenen Speichern zur Unterstützung der Integration erneuerbarer Energien weltweit zu beschleunigen.“
BNEF erwartet für 2026 basierend auf den kurzfristigen Aussichten weiter sinkende Pack-Preise, da die Rohstoffpreise zwar unter Aufwärtsdruck stehen, aber die Einführung kostengünstiger LFP weiter zunimmt. Längerfristig werden voraussichtlich fortlaufende Investitionen in F&E, Fertigungseffizienz und Lieferkettenerweiterung zu weiteren technologischen Verbesserungen und Kostensenkungen führen. Aufkommende neue Technologien, einschließlich Silizium- und Lithium-Metall-Anoden, Festkörper-Elektrolyte, neue Kathodenmaterialien und neue Zellfertigungsverfahren, werden ebenfalls eine Schlüsselrolle bei der nächsten Welle von Preisrückgängen spielen.
Quelle: Bloomberg NEF – Pressemitteilung vom 09.12.2025







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