Aktuell befindet sich der Taycan von Porsche auf den letzten Testfahrten auf dem Weg zur Serienreife. Dabei muss sich auch dieses E-Auto allerhand Herausforderungen stellen, bevor er in Serie auf die Straße losgelassen wird. Rund sechs Millionen Kilometer, davon zwei Millionen Dauerlauf-Kilometer, wurden im Rahmen der Taycan Erprobung bereits zurückgelegt. Insgesamt 30 Länder, darunter USA, China, Vereinigte Arabische Emirate (VAE) und Finnland hat der Porsche Taycan dabei zu Gesicht bekommen.
Porsche Taycan meistert weltweit anspruchsvolle Herausforderungen
Von minus 35 bis plus 50 Grad Celsius war alles mit dabei. Ebenso in puncto Luftfeuchtigkeit hat der erste rein elektrisch betriebene Sportwagen von Porsche, von 20 bis 100 Prozent, alles zu spüren bekommen.
Selbst das Aufladen der Batterien wurde unter unterschiedlichsten Bedingungen getestet. So sollen mehr 100.000 Ladevorgänge, mit verschiedenen Ladetechnologien weltweit, durchgeführt worden sein. Rund 1.000 Testfahrer, Techniker und Ingenieure haben dies möglich gemacht. Äußerst beeindruckend.
Wobei für uns nur eine Frage im Raum steht. Wann bekommen wir das Serienfahrzeug – den radikal neuen Porsche – zu Gesicht? Nachdem er bereits in Skandinavien sein fahrdynamisches Potenzial auf Schnee und Eis unter Beweis gestellt hat, als auch in Südafrika Performance-Tests sowie finale Abstimmungen zu Dauerleistung und Reproduzierbarkeit gemeistert hat, dürfte er doch bald zu uns kommen.
“Nach frühzeitigen Computersimulationen und umfangreichen Prüfstandstests haben wir jetzt die finale Phase des anspruchsvollen Erprobungsprogramms erreicht. Bevor der Taycan Ende des Jahres auf den Markt kommt, werden wir weltweit rund sechs Millionen Kilometer zurückgelegt haben. Mit dem aktuellen Stand der Fahrzeuge sind wir schon jetzt sehr zufrieden. Der Taycan wird ein echter Porsche werden.” – Stefan Weckbach, Baureihenleiter Porsche Taycan
Von der digitalen Spielwiese in den Alltag
Die Testexperten konnten auf den umfassenden Erkenntnissen der digitalen Erprobung mit so genannten digitalen Prototypen aufbauen. Karosserie, Antrieb, Fahrwerk, Elektrik und Gesamtfahrzeug eines neuen Modells werden bereits am Computer entworfen und ihre Funktionen simuliert – auch im Verbund. Insgesamt haben die virtuellen Prototypen des Taycan digital mehr als zehn Millionen Kilometer absolviert.
So steuerten Entwicklungsingenieure bereits frühzeitig einen Taycan am Fahrsimulator über die Nürburgring-Nordschleife, um die Rundstrecken-Performance zu erproben und zu bewerten. Ein Schwerpunkt lag dabei auf dem elektrischen Energie-Management, das einen wichtigen Beitrag zur Erreichung einer Rundenzeit von unter acht Minuten auf der 20,6 Kilometer langen Messstrecke auf der Nordschleife leistet.
Mehr als 440 kW, über 500 km Reichweite (NEFZ) für unter 100.000 Euro
Preislich soll der ehemals als Mission E bekannte Taycan zwischen dem Cayenne und Panamera und in der Nähe des Tesla Model S liegen, also zwischen 75.000 und 90.000 Euro. Während das ursprüngliche Ziel von Porsche darin bestand, rund 20.000 seiner High-End-Elektro-Sportwagen pro Jahr zu bauen, hat man sich mittlerweile auf 40.000 Porsche Taycan pro Jahr festgelegt.
Aktuell steht fest, dass der Taycan mit zwei E-Motoren und einer Systemleistung von mehr als 440 kW daherkommt. In unter 3,5 Sekunden geht’s damit von null auf hundert, in unter 12 Sekunden auf 200 km/h. Die maximale Reichweite wird aktuell immer noch mit über 500 Kilometer nach NEFZ angegeben.
Dank 800-Volt-Architektur soll sich an entsprechenden HPC-Schnellladern in vier Minuten Energie für 100 Kilometer Reichweite nachladen lassen. Die DC-Ladeleistung wird alle Voraussicht nach bei 250 kW liegen.
Oliver Blume, CEO Porsche gab erst vor kurzem zu verstehen, dass man die Wartezeit auf den Porsche Taycan durchaus auch mit einem Leihstellung eines Panamera Plug-in-Hybrid überbrücken können. Bevor man sich allerdings solche Gedanken mache, werde man zunächst einmal den Produktionsstart abwarten, ehe man über konkrete Lieferzeiten spreche. Die Serienversion des Porsche Taycan wird voraussichtlich diesen September vorgestellt.
Quelle: Porsche AG – Pressemitteilung vom 28. März 2019