Antriebswende: Porsche bereitet Produktion in Zuffenhausen für E-Autos vor

Antriebswende: Porsche bereitet Produktion in Zuffenhausen für E-Autos vor
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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Porsche macht sein Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen durch umfangreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen fit für die Zukunft: Künftig sollen auf der traditionellen Montage-Linie der zweitürigen Porsche Sportwagen neben den Modellen mit Boxer-Motor auch die elektrischen Sportwagen der nächsten Generation des 718 vom Band laufen. Für die Baumaßnahmen investiert der Stuttgarter Sportwagenbauer rund 250 Millionen Euro.

Im Zuge der Umbauten werden zahlreiche Anlagen in der Sportwagenfertigung erneuert, wie Porsche mitteilt. Das bilde den weiterentwickelten Fertigungsprozess ab. Analog zur Taycan-Fertigung kommen nun auch bei den Zweitürern weiterentwickelte, fahrerlose Transportsysteme zum Einsatz. Damit sollen Kapazität und Flexibilität in der Porsche Produktion gesteigert werden. Die Fertigung wurde zudem um weitere Qualitätsprüfstände in der Fahrzeugmontage, zusätzliche Logistikflächen und ein neues Hochregallager erweitert. Darüber hinaus werde die Montage des E-Antriebs für den zukünftig ebenfalls elektrischen Macan in das bestehende Motorenwerk integriert.

60 Jahre Porsche 911 und 75 Jahre Sportwagen: Das Doppeljubiläum markiert ein besonderes Jahr für Porsche. Die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen der Sportwagenfertigung in unserem Stammwerk sind ein wichtiger Meilenstein für den Standort Zuffenhausen“, sagt Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion und Logistik der Porsche AG. „Die Umbaumaßnahmen ermöglichen gesteigerte Effizienz, höchste Qualitätsstandards sowie die Mix-Fertigung von Verbrenner- und E-Sportwagen. Damit schlagen wir für die Sportwagen-Produktion ein neues Kapitel auf in puncto Smart Factory.

Automatisiertes Fahren: Sportwagen-Fertigung mit fahrerlosen Transportsystemen

Zur Integration neuer Fertigungsabschnitte hat Porsche die Produktionslinie seiner zweitürigen Sportwagen im Stammwerk räumlich ausgedehnt. Wie bereits in der Produktion des elektrischen Porsche Taycan kommen hier nun ebenfalls fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) zum Einsatz. Die FTF der neuesten Generation ersetzen auf einer sogenannten „Flexiline“ das klassische Fließband und erlaubten so eine noch variablere Produktionsweise – was gerade auch mit Blick auf die künftige Mix-Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren und Elektroantrieben auf einer Linie von Vorteil sei.

Die Porsche-Produktion hat auch das Qualitätsmanagement in der Sportwagenmontage laut eigener Aussage nochmals weiterentwickelt: Dazu zählen neue Montage-Prozesse wie auch neu eingerichtete Stationen für die Qualitätssicherung. Den Grundsätzen des First-Time-Quality-Ansatzes mit kleinen Regelkreisen folgend, wurden standardisierte Qualitätsabsicherungs- und Freigabepunkte in den Produktionsablauf integriert. Die einzelnen Prüfpunkte entlang der Montagelinie werden vom Montageende beginnend gesteuert. Für eine optimale Fahrzeugabnahme wurden diverse Abläufe angepasst und unter anderem ein neuer Lichttunnel installiert.

Porsche-Elektroauto-Produktion-Lichttunnel
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Der sich anschließende Finish-Bereich wartet nach den jüngsten Umbauten mit einer klareren Ablauforganisation und weiterentwickelten Prüfabläufen auf. Hierzu wurden unter anderem die Akustikprüfstände an die Anforderungen von Elektroautos angepasst. Zudem wurden die Prüfstände zur Dichtheits- sowie zur Oberflächenkontrolle vollständig erneuert.

Teilepuzzle: Erweiterte Logistik für Karosseriebau und neues Hochregallager

Bereits seit dem Jahr 2022 erweitert der Stuttgarter Sportwagenhersteller die Logistikflächen des Karosseriebaus mit einem Neubau an Stelle des ehemaligen Porsche Zentrums am Porscheplatz gegenüber des Porsche Museums. Nach der geplanten Fertigstellung im Jahr 2025 sollen Hochregallager über zwei Stockwerke den Karosseriebau der Taycan- und der Sportwagen-Fertigung mit Fahrzeug-Teilen versorgen.

Zudem beliefert ein neues, im September 2023 eröffnetes Hochregallager das gesamte Montage-Werk mit verschiedenen Fahrzeug-Komponenten. Das Teilelager ist komplett automatisiert und verfügt über ein Speichervolumen von gut 35.000 Kubikmetern. Dies entspricht 40.650 Lagerplätzen für Paletten und Behälter.

Elektrisierend: Montage der Macan E-Maschinen in Motorenwerk integriert

Seit 2016 gibt es am Standort Zuffenhausen ein neues Montagewerk für V8-Verbrennungsmotoren der Baureihen Panamera und Cayenne. Auch hier findet nun die Antriebswende Eingang: In dieses Motoren-Fertigungszentrum wird die Montage der E-Maschinen für den elektrischen Porsche Macan integriert. Die neue Generation des SUV Macan soll 2024 am Standort Leipzig vom Band rollen.

Quelle: Porsche – Pressemitteilung vom 16.11.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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