Ich schreibe diesen Artikel voller Zorn als Deutscher über die deutsche Automobilindustrie.
Der Oktopus ist eines der faszinierendsten und intelligentesten Tiere unserer Meere. Wissenschaftler sagen voraus, dass, wenn sie nicht so früh nach der Geburt der neuen Generation sterben würden, sie aufgrund ihrer Lernfähigkeit „die Menschen des Meeres“ würden und alle anderen Meerestiere, ob klein oder groß dominieren so wie die Menschen es auf festen Boden tun.
Ein Oktopus hat 8 Arme, daher der Name Octo, und jeder Arm hat sein eigenes kleines Gehirn, das diesen Arm steuert. Diese 8 Gehirne kommunizieren mit einem Zentralhirn, und die Wissenschaftler haben noch nicht wirklich herausgefunden, wie die Koordination der Gehirne funktioniert und warum ihre Arme ihnen nicht ständig in die Quere kommen.
„Die etablierte Autoindustrie, die versucht, ein wettbewerbsfähiges Elektroauto zu entwickeln, hat genau die gleiche Herausforderung. Dort sind die „Arme“ allerdings immer noch im Weg, sind nicht koordiniert und verbrauchen die verfügbare Energie in einem Fahrzeug viel zu schnell.“
Deutsche Automobilindustrie ist wie ein unkoordinierter Oktopus
Traditionell hat in den letzten Jahrzehnten und seit Software immer mehr Geräte in unserem Leben dominiert, jede kleine Automobilfunktion ihren eigenen Chip, Software und den dazugehörigen Computer erhalten, aber sie kommunizieren nicht miteinander und wenn sie es doch versuchen dann hindern sie ihre unterschiedlichen Sprachen daran. So hat sich die Industrie in den letzten, sagen wir ca. 40 Jahren entwickelt.
Betrachten Sie die Tintenfischarme in unser Analogie als verschiedene Funktionssegmente und Untersysteme in einem Fahrzeug. Jedes hat einen genau definierten Zweck, und während die Verbrenner-Industrie erwachsen geworden ist und keine wirklich neuen Innovationen mehr stattfinden, wurde jedes dieser Untersysteme an Lieferanten ausgelagert, die es besser, schneller und zu niedrigeren Kosten anbieten. 90% der gesamten VW-Software und 70% aller Teile wird heute an Zulieferer ausgelagert. Eine echte Win-Win-Situation. Willkommen in der Welt der niedrigen vertikalen Integration und des geringen Innovationstempos.
Bis zu ein paar hundert Chips verwalten je nach Modell heute separat ein komplexes Netzwerk in Ihrem Fahrzeug, aber es ist nicht koordiniert oder sogar zentralisiert. Tausende von Zulieferern sind beteiligt, die teils zusammenarbeiten, teils unabhängig sind. Allen gemeinsam ist, dass alle die Systeme nur in ihrem eigenen Bereich funktionieren und nicht mit einem zentralen Computer oder, um meine Analogie noch einmal zu verwenden, dem zentralen Gehirn unseres Oktopus, kommunizieren.
Das war die Welt, in der die deutsche Autoindustrie ungestört lebte, bis Tesla sein erstes Elektroauto auslieferte. Tesla war das erste Unternehmen, das ein Fahrzeug auf den Markt brachte, das mit hoher vertikaler Integration um einen zentralen Computer herum entwickelt wurde, der alle Haupt- und Nebenfunktionen verwaltet und vereint. Das kann man von außen nicht sehen, und deshalb verstehen die Menschen immer noch nicht, warum ein Tesla so anders sein soll. Sie lernen es allerdings in dem Moment, in dem sie das erste Mal das Gaspedal betätigen und sie lernen es schnell.
Dies Design erlaubt es, den Bremsweg, die Reichweite oder das Beschleunigungsvermögen allein durch ein neues Software Update zu verändern, das über die Luft, also quasi magisch in Ihr Fahrzeug eindringt, so wie Harry Potter mit seinem Zauberstab in der Hand, der einen Zauberspruch flüstert, die Realität mal eben verändert. Es reduziert die Kosten, macht Ihr Fahrzeug sicherer und bietet Ihnen neue Funktionalitäten und Effizienz dadurch das jemand in der Tesla-Fremont-Fabrik in Kalifornien, USA sprichwörtlich auf einen einzigen Knopf drückt.
Tesla änderte die bisher gültigen Regeln des Automobilgeschäfts mit einem Werkzeug, das sich Software nennt.
Um dem Herausforderer entgegenzuwirken, aktivierte die etablierte Autoindustrie das, was sie am besten kann, nämlich ihre Zuliefererbasis. Sie fragten ihre Tausenden von Zulieferern, ob sie etwas Vergleichbares entwickeln können, und die Zulieferer bestätigten überzeugend: „Ja, das können wir“, ohne ganz genau zu wissen, wozu sie sich eigentlich gerade verpflichtet hatten.
10 Jahre später enthüllen die größten und besten F&E-Abteilung der Automobilindustrie Fahrzeuge, die nicht annähernd an das 2012er Model S von Tesla heranreichen. Peter Mertens, ehemaliger F&E-Chef und Vorstandsmitglied von Audi im Juni 2020:
„Ich sage das mit Ehrlichkeit, in meiner eigenen Verantwortung haben wir alle bis zu einem gewissen Grad geschlafen, und das ist nicht nur die Autoindustrie, sondern vor allem die Zulieferer“.
Und weiter, „Ich habe falsche Entscheidungen getroffen. Wir haben zu sehr darauf vertraut, dass die Zulieferer es irgendwie schaffen werden.“
10 Jahre lang verbesserte und optimierte die Zuliefererindustrie ihre Subsysteme in der bestehenden IT- und Software-Infrastruktur der Fahrzeuge und behauptete, dass sie, wenn sie sich nur ausreichend anstrengen, ein integriertes digitalisiertes Fahrzeug bauen können, das alles kann, was ein Tesla seit einem Jahrzehnt bietet. Die Spitzenmanager der deutschen Automobilindustrie beschlossen, ihre Stärke aus der Welt der Verbrenner zu nutzen und mit bestehenden und neuen Zulieferern zusammenzuarbeiten.
Die Zulieferer haben die Subsysteme des Fahrzeugs verbessert, anstatt ein komplett neues Design ‚auf der grünen Wiese’ mit einer integrierten Software-Architektur um maßgeschneiderte Chips und Technologie zu beginnen. Ihre Begründung für diese Entscheidung ist einfach: Umsatz und Gewinn.
Herzlichen Glückwunsch, sehr geehrte Auto-Manager, Sie haben gerade einen ‚Vampir gebeten, Ihre Blutbank zu verwalten‘.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte ich erwartet, dass die Automobil Manager erkennen, dass sie die falsche Person um eine Lösung ihres Problems bitten, nämlich ihren Lieferanten.
Heute sind all diese Manager gegangen oder wurden gegangen, und ihre Vorgänger wagten oder wussten nicht, wie sie mit der Vergangenheit abschließen sollten, und haben u.a. auch deshalb keine Revolution begonnen, sondern sie setzen einen langsamen Verbesserungsprozess fort; eine Evolution für die sie keine Zeit haben. Es ist eine Aufgabe von Jahrzehnten, Kompetenzen die es nicht gibt aufzubauen und die Anzahl der Zulieferer zu reduzieren aber Top Manager sind üblicherweise nicht so lange in ihrer Position also warum sollen sie etwas anfangen das erst einmal nur Probleme und Kosten mit sich bringt und für dessen Erfolg dann später ein Anderer ‚die Lorbeeren ernten’ wird?
Zeit – das fehlende Gut der Automobilindustrie
Zeit ist das kostbarste und begehrteste Kapital, über das die Automobilindustrie heute nicht in ausreichender Menge verfügt. Zeit ist ein Aktivposten, den man mit all dem Geld, das die Autoindustrie hat, nicht kaufen kann. Sie werden das Software-Problem nicht lösen, indem Sie es mit Geld und Ressourcen überhäufen, wenn sie keine Zeit mehr haben. 7 Milliarden Euro will VW in 4 Jahren ausgeben um ein integriertes Betriebssystem für seine Fahrzeuge zu entwickeln.
„Es wird Jahre dauern, bis wir das nötige Niveau an Software-Know-how erreicht haben, um an der Spitze konkurrieren zu können“, so Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender des VW-Konzerns im Juni 2020. Und weiter: „Auch heute noch kommt kaum eine Zeile Software-Code von uns“.
Ohne Software verlieren Sie das wertvollste Gut, das Sie als verbraucherorientiertes Unternehmen haben: den Zugang zu Ihren Kunden.
Ohne Software verlieren sie das Gold des digitalen Zeitalters, die Kundendaten.
Ohne Software sind Sie nur das, was ohne diese übrig bleibt, ein Unternehmen, das Metallkisten mit niedrigem Gewinn montiert, und Metallkisten mit niedrigem Gewinn sind eine austauschbare Ware.
Der deutschen Automobilindustrie droht das Risiko in Zukunft nur noch wertlose Zombies ohne Gehirn (Computer) und Blut (Daten) zu produzieren.
Software wird von Software-Entwickler und nicht Hardware-Manager gemacht!
Nach 20 Jahre in der Softwareindustrie, kann ich bestätigen, dass Software nichts magisches, sondern nur eine Technologie ist. Um Software zu managen, braucht man Software-Ingenieure und eine Software-Organisation. Wenn Sie Hardware-Managern in einer Hardware-Organisation erlauben, Ihre Software zu verwalten, wie können Sie dann Erfolg erwarten?
10 Jahre nachdem die etablierte Industrie es versäumt hat, ein funktionierendes IT- und Software-Betriebssystem für ihre Elektroautos zu entwickeln, wiederholen sie immer noch den gleichen Fehler, nämlich das Stück Technologie auszulagern, das für den Erfolg, die Gewinne und ihre Zukunft entscheidend ist.
Die geplante Kooperation im Bereich Software von BMW und Daimler ist beendet bevor sie begonnen hat was nur noch die Option Zulieferer zu nutzen übrig lässt da die Kosten eines der Hauptgründe für den Kooperationsansatz waren. Währenddessen verkündet VW, 7 Milliarden Euro mithilfe von 10.000 IT Mitarbeitern bis 2025 zu investieren um ein operatives Betriebssystem für ihre Fahrzeuge zu realisieren für das eine Tesla einen Bruchteil der Ressourcen benötigt hat.
Automobilmanager, die wissen, wie man Verbrenner-Fahrzeuge entwickelt, und die in dieser Umgebung erfolgreich waren, waren und sind immer noch für die Software-Organisationen des e-tron, Taycan, EQC oder ID.3 und alle angekündigten Elektro-Konzepte und -Modelle verantwortlich. Die deutsche Autoindustrie gibt ihre kritischsten neuen Produkte, die darüber entscheiden, ob sie als Unternehmen in ihrer bestehenden Struktur überleben werden in die Verantwortung von Managern, welche die geringste Erfahrung und das geringste Wissen über diesen kritischen Teil der Wertschöpfung, haben.
Der Versuch des VW-Konzerns, 10.000 IT-Ressourcen in einer neuen Organisation zu zentralisieren, um die Software-Probleme des ID.3 zu lösen, die 100, vielleicht sogar nur 50 gute Software-Ingenieure lösen könnten, ist ein Zeugnis dafür, dass man bis heute Software nicht wirklich versteht. Herbert Diess verlor die wichtige Rolle als CEO der Marke VW wegen der Software-Probleme mit dem Golf 8 und ID.3. Weitere Manager werden ihre Verantwortung verlieren, weil es offensichtlich ist, dass sie nicht wissen, was sie tun und worüber sie reden.
Software bestimmt mehr denn je über Erfolg oder Misserfolg
Da ihre Zukunft von der Software abhängt, sei es bei dem Produkt, dem Kundenutzen oder den Unternehmensgewinnen, muss die Software folglich auch eine der mächtigsten Positionen im Haus besetzten. Der IT-Vertreter im VW-Vorstand wurde 2019 zwar endlich berufen aber er befindet sich in einer schwachen Position ohne die nötige Macht und den nötigen Einfluss kritische Entscheidungen zu fällen. Wie kann ein Unternehmen erfolgreich sein, wenn das, womit es seine Hauptgewinne erzielen wird, kein wirkliches Mitspracherecht im Entscheidungsgremium hat?
Die von VW geplante Ausgliederung der Software in eine eigene rechtliche AG um mit einem eigenen VW.OS zum Android der Automobilindustrie zu werden das ein eigenes Betriebssystem auch für andere Autobauer anbietet kann ein Schritt in die richtige Richtung sein aber auch der Falsche. Statt wie ein Start-Up konzipiert zu sein das nicht auf bisherige Strukturen basiert um zuerst einmal eine gute stabile Lösung für die ID.X Modellreihe zu entwickeln wird ohne entscheidende Software Kompetenz aufgebaut zu haben gleich davon ausgegangen das man Lösungen für die gesamte Industrie anbieten kann. Wenn VW für eines nicht bekannt ist oder besser gesagt negativ bekannt ist dann ist es ihre Software.
Manager, die in ihrem ganzen Leben keinen einzigen Satz Software Code geschrieben haben und noch nicht einmal die gängigen Software Sprachen mit Namen nennen können, entscheiden über die Fahrzeugsoftware, die den größten Anteil der Gewinne bestimmt. In der Software-Industrie sind 80- 90% Marge nicht ungewöhnlich, aber die Autoindustrie ist nur wenige Prozent gewohnt. Manager, die nicht einmal die grundlegenden aktuellen Software-Sprachen kennen, noch wissen, was sie für den Erfolg bedeuten oder was ein guter oder schlechter Code ist, fällen Entscheidungen dessen Tragweite sie nicht annährend überblicken.
Sie sind für diese Aufgabe schlicht inkompetent. Selbst wenn ein Software-Ingenieur versucht, es ihnen zu erklären werden sie die Anforderung nicht verstehen aber ohne die Herausforderung und die Aufgabe beschreiben zu können sind sie so weit von der Lösung entfernt wie man nur sein kann.
„Die Automobilindustrie erlebt eine Welle der Inkompetenz bei Managern die vor kurzem noch zu den kompetentesten gehörten. Der größte Fehler der hierbei immer wieder gemacht wird ist ein Fahrzeug mit Verbrennungsantrieb mit einem Elektroauto zu vergleichen. Alles was diese beiden Fahrzeuge verbindet ist die äußere Hülle und die ist wie bereits erläutert ein austauschbares minderwertiges Produkt.“
„Benzin im Blut“ reicht für E-Autos nicht aus!
Die Topmanager der deutschen Autoindustrie haben immer stolz erklärt, „Benzin im Blut“ zu haben, z.B. Piech oder Winterkorn und heute viele andere. Es wurde als eine Aussage gesehen die sie für diese Top-Management-Rolle qualifiziert, aber da in der elektrischen Welt der Elektroautos kein Benzin Verwendung findet, sondern u.a. die Batterien und der Software-Code die entscheidenden Qualifikationskriterien sind, wie gut sind sie noch für die Rolle geeignet, die sie immer noch besitzen als wenn sie ein Erb-Recht darauf hätten?
Haben sie jetzt Elektrizität und Software-Code in ihrem Blut statt Benzin? Nein das haben sie nicht und deshalb sind sie auch nicht qualifiziert denn sie verstehen Software und Batterien und elektrische Antriebsstränge nicht. Wenn sie es täten, warum bieten sie uns dann Elektroautos an die so weit von den Möglichkeiten eines Tesla entfernt sind?
Würden sie für die Entwicklung eines Verbrennerfahrzeugs einen Top Manager einstellen der nicht einmal die Basis der Technologie versteht mit der Begründung das kann er ja an qualifizierte Mitarbeiter delegieren? Vermutlich nicht.
Wenn die Rechtfertigung für einen Top-Manager in der alten Welt der Verbrenner darin besteht, zu Beginn seiner Karriere Werkzeugmacher oder ähnliches gewesen zu sein, dann hätte ein Top-Manager heute, der die gleichen Qualifikations-Standards erfüllen soll, zu Beginn seiner Karriere Software-Programmierer sein müssen. Wenn Sie nicht verstehen, was Ihre Organisation tut, sind Sie nicht nur veraltet, sondern ein aktives Risiko für die Zukunft des Unternehmens.
Herbert Diess verlor letzte Woche seine Rolle als CEO der Marke VW u.a. auch wegen der Software-Katastrophe mit dem Golf 8 und dem ID.3, aber was ändert sich mit dem neuen CEO? Kennt sich Ralf Brandstätter mit Software aus? Haben sie die Entscheidung für den neuen CEO von seiner Software- oder Batterie-Expertise abhängig gemacht?
Sein erstes Interview zeigt uns stattdessen das er am Antrieb des Verbrenners bis auf weiteres festhalten will was die Kosten im Konzern bis auf weiteres unnötig hochtreiben wird und die Gewinne klein. Das nachfolgende Dementi der Unternehmenskommunikation zeigt das es keine einheitlich abgestimmte Strategie bei VW gibt.
Ein einfaches Job-Assessment mit allen Top-Managern bei VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler mit der Aufforderung ein kleines Spiel oder einen einfachen, aber funktionierenden Virus zu programmieren würde sehr schnell Klarheit in der Frage der Kompetenz bringen. Wenn die Top Manager dazu nicht in der Lage sind oder glauben sie können diese Aufgabe delegieren dann feuern Sie sie sofort, weil sie für den Job schlichtweg nicht geeignet sind. Wie viele werden wohl übrigbleiben?
Es mag wie eine radikale Maßnahme klingen, aber ist es nicht noch viel radikaler, stattdessen den Verlust tausender Arbeitsplätze zu riskieren, weil das Top-Management inkompetent ist und nicht einmal die Grundlagen der Wertschöpfung des Unternehmens versteht? Gerade heute hat BMW verkündet 6.000 Mitarbeiter gehen zu lassen was ca. 5% der Belegschaft sind. Ich prognostiziere das dies erst der Beginn von zukünftigen Entlassungswellen ist.
Warum sollten die CEOs der deutschen Automobilhersteller nicht in der Lage sein, das zu tun, was ein 12-Jähriger, heutiger CEO von Tesla, 1984 getan hat? Mit 12 Jahren im Jahr 1984 programmierte Elon Musk, BlaStar. Ich bin sicher, dass sie alle mit Werkzeugen und Montagearbeiten in der Metall Werkstatt zurechtkommen werden, wenn man sie fragt, aber da das, womit der Konzern heute Geld verdient, Software ist, sollten sie wissen, worüber sie reden.
Software ist auch nur ein Werkzeug aber man muss es benutzen können um es zu verstehen, so wie bei jedem Werkzeug. Es geht hierbei nur um ein grundlegendes Verständnis dafür, was das Unternehmen ausmacht. Fehlt dieses liegt keine Qualifikation für eine Teilnahme an der Unternehmung vor.
Wenn Sie ein CEO eines deutschen Automobilkonzerns sind, sollten Sie wissen, was der Konzern macht.
„Sehr geehrter CEO, hier ist Ihre Herausforderung!“
Die Aktionäre der oben genannten Firmen wollen Manager, die ihr Geschäft verstehen. Ich glaube, das ist eine grundlegende, berechtigte und faire Forderung. Die Aktionäre haben verstanden was Qualifikation bedeutet und schätzen Tesla auch deshalb als den in der Marktkapitalisierung aktuell wertvollsten Automobilhersteller der Welt ein.
Einer der Gründe hierfür ist das Software-Know-how, das sich in den zukünftigen Gewinnen widerspiegelt, und zukünftige Gewinne sind das, worum es bei der Bewertung eines Unternehmens geht. Die uns nunmehr verbleibenden Optionen sind einfach, entweder man tauscht die Topmanager mit Leuten aus, die ihr Geschäft also Software verstehen, oder man riskiert, alles zu verlieren.
Peter Mertens, das Ex-Vorstandsmitglied von Audi, VW, Volvo, Faurecia und Jaguar Land Rover im Juni 2020: „Wir haben geschlafen (…) es wird blutig!“
Dieser Artikel ist im Juni 2020 auf der US Webseite www.cleantechnica.com erschienen und wurde in der heutigen deutschen Version mit aktuellen Zahlen, Inhalten und Informationen angepasst.