Opel gönnt dem Movano Electric deutlich mehr Leistung und Reichweite

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Opel

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Opel hat seinem Elektrotransporter Movano ein Update gegönnt: Die Neuauflage des großen Lastenträgers von Opel bietet viele neue Assistenzsysteme, die erstmals assistiertes Fahren auf Level 2 ermöglichen und die tägliche Arbeitsfahrt so noch sicherer und entspannter machen sollen.

Vor allem aber führt Opel mit dem neuen Movano Electric seine Elektrifizierungsstrategie konsequent fort. Der Elektrotransporter mit dem Blitz fährt künftig mit einem stärkeren Elektromotor vor: 200 kW (272 PS) und 400 Newtonmeter direkt anliegendes Drehmoment – deutlich mehr als die 90 kW (122 PS) und 260 Nm des Vorgängers – sorgen für guten Vortrieb. Dank der neuen 110 kWh fassenden Batterie kann der neue Movano Electric bis zu 420 Kilometer gemäß WLTP ohne Ladestopp zurücklegen – damit wird er auch auf längeren Strecken zum verlässlichen „Arbeitstier“.

Das neugestaltete Cockpit bietet optional ein farbiges 7-Zoll-Fahrerinfodisplay und Infotainmentsysteme mit bis zu 10 Zoll großem Farb-Touchscreen. Kabelloses Smartphone-Laden ist ebenso möglich wie der schlüssellose Zugang und Start des Fahrzeugs. Eine optionale flexible „Eat & Work“-Sitzbank lässt sich künftig als Arbeits- und Pausenunterlage nutzen. Seinen neuen Auftritt will der Movano auch von außen unterstreichen: So fährt er mit einem markentypisch aufgefrischten Design an Front und Heck sowie optional mit LED-Scheinwerfern vor.

Neuer Movano Electric: Bis zu 420 km Reichweite und 150 kW-Schnellladen

Die bisherigen 37‑ und 70-kWh-Batterien gehören künftig der Vergangenheit an – an ihre Stelle tritt ein 110-kWh-Akku, der eine Reichweite von bis zu 420 Kilometern gemäß WLTP ermöglicht. So kommen Movano Electric-Fahrer mit einer Batterieladung bis zu 170 Kilometer weiter als zuvor.

Je nach Präferenz lässt sich aus drei Fahrmodi wählen, um die Leistung und Reichweite des Movano Electric optimal zu nutzen: „Normal“ (auf 160 kW Leistung begrenzt), „Eco“ zur Reichweitenoptimierung (120 kW) und „Power“ für maximale Leistung (200 kW). Über Schaltwippen am Lenkrad können Fahrer zudem vier Rekuperationsstufen beim Bremsen einstellen.

Der neue Movano Electric ist serienmäßig mit einem dreiphasigen 11 kW-Onboard-Charger zum Wechselstromladen ausgestattet. Als erster Opel bietet er aber auch die Möglichkeit, mit bis zu 150 kW Gleichstrom zu laden. An einer öffentlichen Schnellladestation benötigt er so gut 55 Minuten zum Laden auf 80 Prozent der Batteriekapazität.

Eine zentral an der Armaturentafel angebrachte und von allen Vordersitzen gut erreichbare neue 230-Volt-Steckdose erhöht den Praxisnutzen. Sie ermöglicht das Aufladen von elektrischen Geräten wie Laptops, Elektrowerkzeugbatterien, Tablets und weiteren Geräten mit geringem Stromverbrauch, die bis zu 150 Watt Leistung benötigen.

Opel-Movano-E-Transporter-Zuladung
Opel

2024 wird der große Opel erstmals für alle, die weite Strecken zurücklegen und besonders schnell „tanken“ wollen, auch als Movano Hydrogen vorfahren. Das Brennstoffzellen-Fahrzeug soll bis zu 400 Kilometer Reichweite bieten und sich in gut 5 Minuten mit Wasserstoff befüllen lassen.

Neue Systeme für assistiertes Fahren auf Level 2

In der Movano-Neuauflage kommen zahlreiche neue elektronische Helfer zum Einsatz. Die elektrische Servolenkung passt die Unterstützung automatisch an die Geschwindigkeit des Fahrzeugs an. Das sorge für ein stabiles Handling bei allen Geschwindigkeiten und erleichtere das Rangieren in der Stadt.

Zu Verkehrszeichenerkennung, Frontkollisionswarner mit Notbremsfunktion und Toter-Winkel-Assistent treten nun neu hinzu einige Systeme wie Müdigkeitswarner, Spurhalte-Assistent, adaptive Geschwindigkeitsregelung mit Stop & Go-Funktion, 360-Grad-Parksensoren, Parkassistent sowie ein digitaler Rückspiegel, der die Rundumsicht verbessere. Insgesamt erhöhen 22 Assistenzsysteme und elektronische Helfer die Sicherheit beim Fahren und Rangieren, so Opel.

Die Kombination aus adaptivem Geschwindigkeitsregler mit Stop & Go-Funktion, Spurhalte- und Stauassistent sorge dafür, dass der Movano bei Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h – zum Beispiel im stockenden Verkehr – selbstständig lenken, bremsen und beschleunigen kann (unter der gesetzlich vorgeschriebenen Voraussetzung, dass der Fahrer die Hände am Lenkrad hat). Damit ist mit dem neuen Movano erstmals in der Geschichte der Baureihe assistiertes Fahren auf Level 2 möglich.

Vernetzt, aufgeräumt, flexibel: Das Cockpit als Schaltzentrale

Schalten und walten können Movano-Fahrer nun in einem laut Opel modernen, flexiblen und zugleich komfortablen Umfeld. Das Cockpit des größten Nutzfahrzeugs von Opel wurde umfassend neu gestaltet, dabei ergonomischer und vor allem vernetzter, verspricht der Hersteller. So blicken Fahrer auf Wunsch künftig auf ein volldigitales, 7 Zoll großes, farbiges Infodisplay, dessen Anzeigen sich individualisieren lassen. Außerdem ist im Display eine 3D-Karte des Navigationssystems darstellbar.

Das neue Infotainment- und Navigationssystem indes lässt sich über den zentral oben in der Mittelkonsole sitzenden 10-Zoll-Farb-Touchscreen bedienen. Kompatible Smartphones verbinden sich kabellos via Apple CarPlay und Android Auto mit dem Fahrzeugsystem; die Navigation ist auch per TomTom-Navigationskarten in 3D möglich. Die wichtigsten Funktionen sollen dank Spracherkennung einfach mit der Stimme gesteuert werden können.

Opel-Movano-E-Transporter-Cockpit
Opel

In der Mittelkonsole befindet sich eine Ablage, über die Smartphones induktiv und damit kabellos zwischendurch laden können. Und für alle, die doch noch einen Anschluss benötigen, gebe es optional ergonomisch griffgünstig positionierte USB-A und -C-Buchsen.

Die optionale „Eat & Work“-Sitzbank mache das Cockpit zur ergonomischen Schaltzentrale, so Opel in seiner Mitteilung. Mit wenigen Handgriffen lasse sich der Sitz neben dem Fahrer in eine bewegliche, praktische Arbeitsfläche verwandeln, auf der beispielsweise ein Laptop Platz finde und der Movano so zum mobilen Büro werde. Alternativ lasse sich der Sitz zum kleinen Tisch mit Becherhalter umfunktionieren – etwa für Pausen zwischendurch. Und mit dem schlüssellosen Schließ- und Startsystem („Keyless Entry & Go”) müssen Fahrer künftig nicht mehr den Schlüssel aus der Tasche ziehen, um den Movano zu öffnen, starten oder abzuschließen.

Für viele Anforderungen gewappnet

Der Movano will auch als Neuauflage mit seiner Variantenvielfalt und Flexibilität punkten. Vier Fahrzeuglängen, drei Radstände und drei Höhen sowie Versionen als Kastenwagen, Plattform-Fahrgestell, Doppelkabine, Pritsche, zukünftig auch als Kipper und vieles mehr erlauben unzählige Konfigurationsoptionen für das jeweilige Anforderungsprofil.

Der batterie-elektrische Movano Electric kann bis zu 1500 Kilogramm Nutzlast transportieren, 500 Kilogramm weniger als der Diesel – ein Tribut an die schweren Batterien im Unterboden. Durch die Unterbodenbauweise der Batterien aber bleibe im Stromer das Ladevolumen von bis zu 17 Kubikmeter voll erhalten. In Kürze will Opel die Bestellbücher für den neuen Movano Electric öffnen.

Quelle: Opel – Pressemitteilung vom 22.11.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Raymond_NL:

Dies gillt dann auch für die andere Ducato derivate aus dem Stellantis Konzern. Spart eine Menge schreiberei und doppelte Beiträge.

Matthias Geiger:

Es geht doch mit der Reichweite. Sehr gut. Jetzt noch einen vernünftigen Preis.

Philipp:

Ein Kastenwagen braucht viel Drehmoment.

Bei der Höchstgeschwindigkeit ergibt das nunmal hohe Leistungszahlen (Leistung ist Drehmomenbt x Drehzahl). Die Leistung ist zwar zusätzlich begrenzt durch die Batterie und das BMS aber im Endeffekt ist die maximale Leistung nur ein Nebenprodukt aus dem notwendigen Drehmoment.

Entscheidend ist aber die Nennleistung die nochmals deutlich unter den 272PS liegt und die Dauerleistung (also Autobahngeschwindigkeit) definiert. Diese liegt viel näher an den Leistungsdaten der Verbrenner.

Daniel W.:

Ergänzung:
Die FCEV scheinen einen Sparkurs zu fahren – vermutlich um preislich überhaupt noch mit den BEV mithalten zu können.

Hyvia bringt neue BZ-Architektur in Renault Master

Hyvia, das Joint Venture von Renault und Plug Power, hat auf der Messe Solutrans die neue Architektur des Brennstoffzellen-Transportes Renault Master H2-Tech vorgestellt, die ab dem zweiten Quartal 2024 verfügbar sein soll – auch in kleineren Karosserie-Versionen.

(Quelle: electrive.net – 27.11.2023)

Kurze Zusammenfassung der Daten aus dem Artikel von electrive.net:

E-Mötörchen mit 57 kW (77,5 PS)
Mini-Brennstoffzellen mit 30 kW
4 Tanks mit 6 kg Wasserstoff
400-V-Batterie mit 33 kWh und 7,4 kW-Lader
Nutzlast bis zu 1.389 kg
WLTC-Reichweite bis zu 320 km

Anmerkungen:

Irgendetwas kann mit der Angabe „6 kg Wasserstoff“ bei electrive.net nicht stimmen, denn bei Hyvia gibt es dazu keine Angaben.

Auf der Hyvia-Webseite steht bei der 2023er-Version 405 km Reichweite und bei der 2024er-Version nur noch 320 km (WLTP).

Also Hyvia reduziert die Reichweite, vermutlich weil die H2-Tanks vom Dach in den Unterboden wandern und dort weniger Platz ist.

Mein Fazit:

Während die BEV-Transporter ihre Reichweiten ausbauen, müssen die FCEV aus Platzgründen die Reichweite reduzieren, damit die Handwerker auch noch die Dachlast, z.B. für Leiter, lange Rohre und Dachrinnen, nutzen können.

Mal sehen was Stellantis 2024 an FCEV-Transportern anbieten wird und welche Preise sie verlangen, vermutlich deutlich mehr als bei BEV.

Daniel W.:

Interessant – BEV hat mehr Reichweite als FCEV.

Die bisherigen 37‑ und 70-kWh-Batterien gehören künftig der Vergangenheit an – an ihre Stelle tritt ein 110-kWh-Akku, der eine Reichweite von bis zu 420 Kilometern gemäß WLTP ermöglicht.

——————————-

Das Brennstoffzellen-Fahrzeug soll bis zu 400 Kilometer Reichweite bieten und sich in gut 5 Minuten mit Wasserstoff befüllen lassen.

Also vorbei mit dem FCEV-Reichweitenvorteil, es bleibt wohl bei den hohen FCEV-Kosten – falls Opel überhaupt die FCEV-Preise nennt.

Der batterie-elektrische Movano Electric kann bis zu 1500 Kilogramm Nutzlast transportieren, 500 Kilogramm weniger als der Diesel – ein Tribut an die schweren Batterien im Unterboden. Durch die Unterbodenbauweise der Batterien aber bleibe im Stromer das Ladevolumen von bis zu 17 Kubikmeter voll erhalten.

Die Wasserstoff-Variante des Movano kommt erst später.

2024 wird der große Opel erstmals auch als Movano Hydrogen angeboten.

(Quelle: ecomento.de – 23.11.2023)

Vorerst nichts zur Nutzlast und zum Ladevolumen gesagt werden. Ich konnte keine Infos finden, vermutlich auch hier kein FCEV-Vorteil.

Stefan Balz:

Gibt es schon INfos zum Preis ?

steinpilz:

Als Womo gut.

MMM:

Komplett übermotorisiert.
Wozu braucht man in diesem Kastenwagen 272 PS? Für WildWest auf der Straße?
Ich schätze mal, dass die Verbrenner bei 130 bis 170 PS liegen, und die haben (wenn man denen auf der BAB mal zuschaut…) keinen Leistungsmangel…

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