Mercedes hat den Startschuss für die Hybridvarianten des CLA gegeben und erweitert damit eine Baureihe, die trotz ihrer überschaubaren Stückzahlen eine wichtige Rolle in der Strategie des Unternehmens spielt. Die elektrische Variante hat bereits in den vergangenen Wochen für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Die E-Version des CLA wird im Werk Rastatt aufgrund der steigenden Nachfrage bereits im Dreischichtbetrieb gefertigt, was den internen Erwartungen entspricht, wie die Automobilwoche berichtet.
Mit den jetzt freigegebenen Benzin-Hybridvarianten ergänzt Mercedes das Angebot rund um das kompakte Coupé. Optisch unterscheiden sich die Modelle kaum voneinander, da sowohl Frontpartie als auch Heckgestaltung inklusive der sternförmigen Leuchtgrafik identisch ausfallen. Unter der Haube zeigt sich natürlich ein deutlicher Unterschied: Während der elektrische CLA einen zusätzlichen Stauraum (Frunk) im vorderen Bereich nutzt, setzt die neue Hybridversion auf einen 1,5-Liter-Vierzylinder, der gemeinsam mit dem Partner Geely entwickelt wurde. Der Motor bildet den Kern eines Systems, das aus Verbrenner, 48-Volt-Technik und einem kleinen Elektromotor besteht.
Zum Marktstart stehen drei Leistungsstufen bereit. Die Varianten reichen von 136 PS plus elektrischem Zusatzschub beim CLA 180 bis zu 190 PS beim CLA 220, der in Verbindung mit Allrad in 7,1 Sekunden von null auf 100 beschleunigt. Der Hybridantrieb fungiert im Alltag vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten als elektrische Unterstützung. Wird weniger als 22 kW Leistung benötigt, bewegt sich das Auto rein elektrisch, gespeist von einer Lithium-Ionen-Batterie, die bis zu 1,3 Kilowattstunden Energie bereitstellt. Bei konstantem Tempo kann der Antriebsstrang abgekoppelt werden, sodass das Coupé bis rund 100 Kilometer pro Stunde segelt. Nach Angaben von Mercedes führt diese Betriebsweise zu besonders geringen Verbrauchswerten. Für den CLA 180 nennt der Hersteller bei vorsichtiger Fahrweise weniger als fünf Liter je 100 Kilometer. Die Möglichkeit zur Rekuperation über alle acht Gänge und die Rückgewinnung von bis zu 25 kW tragen zu diesem Ergebnis bei.
Preisabstand zwischen Hybrid und Elektro schmilzt
Preislich positioniert sich der neue Benzin-Hybrid in Deutschland ab 46.243 Euro. Auffällig ist, wie nah er damit am rein elektrischen Pendant liegt. Die E-Variante startet inzwischen ab 49.421 Euro, was durch die Einführung einer kostengünstigeren Lithium-Eisenphosphat-Batterie möglich wird. Diese Technologie reduziert die Reichweite allerdings nicht in dem Maße, wie es manche Marktbeobachter erwartet hatten. Der elektrische Einstiegs-CLA erreicht nach WLTP 541 Kilometer, was im Alltag etwa 400 Kilometern entsprechen dürfte.
Bei der Ladeleistung bleibt das Modell ebenfalls konkurrenzfähig. Bis zu 200 kW ermöglichen kurze Pausen an Schnellladesäulen. Die stärkere elektrische Ausführung des CLA mit Allradantrieb schafft die Beschleunigung auf Tempo 100 in weniger als fünf Sekunden und liegt preislich bei über 60.000 Euro. In Deutschland zeigt sich der CLA bereits stabil in den Zulassungszahlen. Im Oktober meldete das Kraftfahrt-Bundesamt 1383 Neuzulassungen, was den Beginn eines Hochlaufs markiert, der noch nicht abgeschlossen ist. Vor Jahresende soll zusätzlich der Shooting Brake folgen.
Parallel bereitet Mercedes den Ausbau des Angebots in China vor. Dort erhält der CLA einen verlängerten Radstand, um den Komfort im Fond zu steigern. Der Marktstart erfolgt in einem Umfeld intensiver Konkurrenz, unter anderem durch das Tesla Model 3 und den SU7 von Xiaomi. Berichten zufolge liegt der Einstiegspreis in China – bei allerdings deutlich abgespeckter Ausstattung – umgerechnet unter 30.000 Euro, was zeigt, wie stark sich der Wettbewerbsdruck entwickelt und wie flexibel auch etablierte Hersteller reagieren müssen.
Quelle: Automobilwoche – Elektro und Verbrenner: Beim CLA erreicht Mercedes fast Preisparität







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