Kombis sind in der Welt der Elektroautos noch eher Exoten. Die Chinesen von MG haben mit dem MG5 den ersten klassischen E-Kombi auf den Markt geworfen. Wie schlägt der sich gegen den Kombi-König von Volkswagen, den Passat Variant mit Benzinmotor? Das wollte die Auto Zeitung wissen – und hat in der aktuellen Ausgabe einen entsprechenden Vergleichstest veröffentlicht.
Auch Volkswagen wird mit dem ID.7 den Passat in die elektrische Welt überführen. Aktuell aber ist noch der TSI mit 110 kW (150 PS) und Benzinmotor das Maß, mit dem sich der MG5 messen muss. Der MG hat mit 115 kW (156 PS) sogar die etwas stärkere Systemleistung. Mit 4,78 Metern ist der Passat gut 18 Zentimeter länger als sein elektrischer Herausforderer, der trotz des 61,1 kWh fassenden Akkus im Test nur 74 Kilo mehr auf die Waage brachte als der VW.
MG5 beschleunigt schneller
Bei der Beschleunigung von 0 auf 100 Stundenkilometer ist der MG5 mit 7,5 Sekunden etwas stärker als der Passat Variant mit seinen 8,8 Sekunden. Allerdings schafft dieser 214 Stundenkilometer in der Spitze, beim elektrischen Kombi ist „schon“ bei 185 Stundenkilometern Schluss. Im Test erzielte der MG5 286 Kilometer an Reichweite, beim Passat waren es 957 Kilometer – hier liegt dieser also wenig überraschend klar vorne.
Das ganz große Plus des MG5 zeigt sich in der Kategorie Umwelt und Kosten. Mit 27.135 Euro bewertetem Preis inklusive Umweltbonus ist der MG5 weitaus günstiger als der Passat Variant mit bewerteten 42.585 Euro. Allerdings erwarten die Tester für den Passat einen deutlich geringeren Wertverlust. Im Test wurde mit dem vollelektrischen Kombi ein Verbrauchswert von 14,9 bis 20 kWh pro 100 Kilometer ermittelt, beim Passat waren es 5,4 bis 6,9 Liter Benzin. Beim CO2-Ausstoß hat somit der MG5 die Nase natürlich klar vorne, selbst beim berücksichtigten Standard-Strommix in Deutschland verursacht er nur 85 Gramm CO2 pro Kilometer, beim Passat ist es mit 163 Gramm fast doppelt so viel.
Passat darf deutlich mehr ziehen
In der Kategorie Motor und Getriebe kann sich der MG5 ebenfalls – wenn auch knapp – gegen den Volkswagen durchsetzen. Das liegt zum einen an den Verbrauchswerten, zum anderen wurden aber auch die Laufkultur und die Beschleunigung beim Chinesen mit mehr Punkten belohnt. Beim MG5 wurde allerdings unter anderem ein Poltern während der Fahrt kritisiert.

In der Endabrechnung gewinnt dennoch der Passat Variant recht deutlich. In den Kategorien Fahrkomfort, Fahrdynamik und Karosserie distanziert der Volkswagen den elektrischen Konkurrenten mitunter deutlich. Auch die maximale Anhängelast von nur 500 Kilo im Vergleich zu 1600 Kilo beim VW kostet den MG5 wertvolle Punkte. Am Schluss setzt sich der Passat Variant mit 3247:3010 von 5000 erreichbaren Punkten durch.
Der VW sei besonders harmonisch
„Auch auf seine alten Tage ist der VW Passat Variant 1.5 TSI ein ausgesprochen harmonisches Fahrzeug“, heißt es im Fazit. Der Kombi brauche auch am Ende seiner Laufzeit keinen Vergleich scheuen. Der MG5 sei nicht nur deutlich kleiner, sondern auch in vielen Punkten deutlich weniger durchdacht – auch wenn Preis und Effizienz einiges vom Malus wieder aufwiegen würden.
Quelle: Auto Zeitung (12/2023, S. 56 bis 62) – „Vergleichstest Familien-Kombis: Volkswagen aus der Volksrepublik?“
Könnte man beim nächsten Test nicht mal ein X-beliebiges BEV gegen ein Ford Model-T antreten lassen?
Irgendeine Gemeinsamkeit wird sich schon finden, um den Preis zu rechtfertigen, zB. 4 Räder, Lenkrad und es gibt bestimmt einen Grund, warum das aus der Zeit gefallene Model-T gewinnt. (Vielleicht, weil es nicht laden muss?)
Hi, der Bericht ist gut aber nicht vollständig. Denn bei einem Kombi ist doch das Kofferraumvolumen, Ladekante, Länge, Breite, Höhe sowie Sitz- und Kindertauglichkeit eher Relevant als die Beschleunigung. Dennoch danke für die Arbeit. Liebe Grüße
Auch die stürztlast ist wichtig, wenn man 2 E-Bikes mitnehmen will
Solche Vergleiche sind für mich immer sehr grenzwertig. Die 5000 Punkte würde ich mit absoluter Sicherheit völlig anders verteilen. Passatgröße ein Plus ? Niemals. Mit der Kiste kommt man doch nur in jede zehnte Parklücke, wenn man vermeiden will, dass einem der Mitparker die Tür anhackt. Denn dieses oft unsoziale Wesen stellt sich nach meiner Beobachtung oft so hin, dass seine Nebenbucht allenfalls von Fiat 500 & Co. genutzt werden kann.
Ohne Zweifel ist der VW das mit Abstand bessere Auto. Der MG geht gar nicht, weil MIR der Kofferraum zu klein ist, weil die Ladeleistung zu mickrig ist, der Akku zu klein ist und bei ihm irgendwelche Holpergeräusche auftreten. Aber auch das wird viele Leute nicht abschrecken, das Auto zu kaufen.
Abgesehen davon empfinde es schon fast als Charakterfehler, diesem bigotten Widerling in Peking die Staatskassen zu füllen, damit er Putin Waffen liefern kann, mit denen er die ukrainische Bevölkerung abschlachtet.
Erklären Sie mal einem Familienvater, dass er in Zeiten stark rückläufiger Kaufkraft breiter Bevölkerungsschichten, doch bitte 15000 Euro mehr für einen Kombi aus dem VW-Konzern ausgeben soll – weil es sich damit „besonders harmonisch“ in die Klimakatastrophe rasen lässt! Im Ernst: wenn deutsche Hersteller nicht in absehbarer Zeit bezahlbare E-Modelle auf den Markt bringen (und statt dessen lieber das Luxus-Segment bedienen), dann werden in der deutschen Automobilindustrie die Lichter schneller ausgehen, als wir es uns derzeit noch vorstellen können – sehr zur Freude des chinesischen Diktators!
Benziner mit Elektroauto einer anderen Marke vergleichen? Wozu soll das gut sein?