Kia eröffnet reines E-Auto-Werk in Korea

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Der Autohersteller Kia hat vor wenigen Tagen die Eröffnung seines neuen Kia Gwangmyeong EVO genannten Werks gefeiert, der ersten dedizierten Produktionsstätte für Elektroautos der Hyundai Motor Group. Das neue südkoreanische Werk im Kia Autoland Gwangmyeong mit einer Jahreskapazität von 150.000 Einheiten habe mit der Produktion des Kia EV3 seinen Betrieb bereits aufgenommen. Im ersten Halbjahr 2025 soll zudem die Produktion des EV4 starten, so Kia in einer aktuellen Mitteilung. Mit dem EVO-Werk, dessen Name vom Begriff Evolution abgeleitet sei, will Kia zeigen, wie sich die Marke kontinuierlich weiterentwickelt mit dem Ziel, in der Mobilität der Zukunft eine führende Rolle zu übernehmen.

Um die Fertigstellung des Werks zu feiern, empfing Kia dort rund 150 Gäste zu einer Zeremonie, darunter Jun Young Choi, Executive Vice President und Head of Domestic Production Division bei Kia, Seung Won Park, Bürgermeister von Gwangmyeong City, sowie O Kyeong Lim und Nam Hee Kim, Mitglieder der 22. Nationalversammlung der Republik Korea.

Nach der Neuausrichtung der Marke im Jahr 2021 untermauert Kia mit der Fertigstellung des Kia Gwangmyeong EVO-Werks seinen ersten Schritt als Vorreiter der Elektromobilität. Mit dem Ziel, nachhaltige Mobilitätslösungen anzubieten, werden wir die Innovation auf dem E-Auto-Markt anführen und unserer Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft gerecht werden“, sagte Jun Young Choi, Executive Vice President und Head of Domestic Production Division bei Kia, während seiner Begrüßungsrede.

Die Fertigstellung des Kia Gwangmyeong EVO-Werks wird der Stadt Gwangmyeong helfen, sich im Zentrum der koreanischen E-Auto-Industrie zu etablieren“, ergänzte Bürgermeister Seung Won Park. „Wir möchten dadurch die nachhaltige Entwicklung der lokalen Wirtschaft fördern und mehr Arbeitsplätze schaffen.

Um flexibel auf Veränderungen bei der globalen Nachfrage nach Elektroautos reagieren zu können, hat Kia die E-Auto-Produktion in seinen weltweiten Werken kontinuierlich vorbereitet. Das Gwangmyeong EVO-Werk ist ein dediziertes Werk nur für Elektroautos, mit einer Investitionssumme von 401,6 Milliarden KRW (knapp 274 Millionen Euro) ausgestattet und diene Kia als wichtiger Stützpfeiler für den Hochlauf der E-Mobilität.

Kia-Produktion-E-Autos-Gwangmyeong
Kia

1987 war das Gwangmyeong-Werk 2 für die Produktion von Kleinwagen mit Verbrennungsmotor wie Kia Pride, Avella und Stonic fertiggestellt worden. Sein Umbau zum E-Auto-Werk hat etwa ein Jahr gedauert. Unter dem Motto „Maximale Veränderung durch minimale Expansion“ seien beim Umbau die Lage im Stadtzentrum sowie Umweltfaktoren wie der Schutz von Grünflächen berücksichtigt worden. Ein Schwerpunkt der Umstellung lag demnach auf der Schaffung umweltfreundlicher und arbeitnehmerfreundlicher Prozesse.

Dank der Einführung automatisch gesteuerter Gabelstapler (AGV) wurde die Karosseriewerkstatt Kia zufolge zu einer Hightech-Logistikfabrik. Um die Umweltfreundlichkeit der Lackiererei zu steigern, wurde die ölbasierte 3C2B-Methode durch die wasserbasierte 3C1B-Methode ersetzt. Zugleich wurden neue Ausrüstungen eingeführt, um das Wohlbefinden der Werksmitarbeiter zu verbessern und ihre Arbeitsbelastung zu verringern, darunter Maschinen, die automatisch Hochspannungsbatterien, Räder und Reifen an den Autos anbringen können.

Nach der feierlichen Eröffnung des EVO-Werks in Gwangmyeong werde Kia die E-Auto-Produktion nun kontinuierlich hochfahren. Die Serienfertigung des vollelektrischen Kompakt-SUVs EV3 hat bereits in der ersten Hälfte des Jahres begonnen. Der EV3 ist nach dem 2021 eingeführten Crossover EV6 und dem 2023 gestarteten Kia-Flaggschiff EV9 das dritte reine Elektromodell der Marke. Die Einführung der elektrischen Mittelklasselimousine EV4 ist in der ersten Hälfte des Jahres 2025 vorgesehen.

Quelle: Kia – Pressemitteilung vom 27.09.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Gerd:

Leider hat der EV3 Frontantrieb. Zumindest eine AWD-Option wäre bereits zum Start wünschenswert. Erst dann wäre er ein überlegener ID.3- und Born-Konkurrent.
Ansonsten sind Kia/Hyundai für die nächsten 5 Jahre im EU-Markt aus meiner Sicht inzwischen ein „offensichtlicher Geheimtipp“. Zumindest so lange Tesla das M2 verschludert und damit Europa nur als Sekundärmarkt betrachtet.

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