Insider: Volta Trucks vor Insolvenz

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Volta Trucks

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Volta Trucks, Hersteller und Dienstleister von vollelektrischen Nutzfahrzeugen, will noch 2023 seine ersten Elektro-Lkw auf die Straße bringen. Eingeführt werden sollen die E-Lkw in Schweden. Das wäre sogar noch vor dem eigenen Zeitplan, der die Markteinführung erst für 2024 vorgesehen hatte. Doch, ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, erscheint fraglich. Investoren sollen das Unternehmen bereits abgeschrieben haben.

Wie Elektroauto-News.net aus zwei unterschiedlichen Quellen mit Verbindungen zu Volta Trucks zugetragen wurde, stehe das Unternehmen wohl kurz vor der Insolvenz. Aktuelle Investoren sind entsprechenden Informationen zufolge bereits aus dem Unternehmen ausgestiegen. Eine entsprechende Anfrage von EAN an Volta Trucks blieb bislang unbeantwortet.

Update 17.10.2023 – 08:35 Uhr: Mittlerweile haben sich weitere Mitarbeiter von Volta Trucks bei EAN gemeldet und mitgeteilt, ihnen sei am gestrigen Montag eröffnet worden, dass das Unternehmen am heutigen Dienstag den Antrag auf Insolvenz bekannt geben wird.


Erste Kunden von Volta kennt man, der Start schien eigentlich vielversprechend: Im November 2021 wurde etwa eine Bestellung von 1470 Fahrzeugen durch DB Schenker bekannt. Darauf folgte die Bestellung von Petit Forestier über 1000 Volta-Zero-Fahrzeuge. Volta Trucks hatte zuletzt Vorbestellungen von insgesamt 6500 E-Lkw bekannt gegeben. Diese Vorbestellungen beziehen sich jedoch auf alle Märkte und auch auf zukünftige Modelle, die derzeit noch gar nicht gebaut werden. Inwiefern entsprechende Vorauszahlungen vorliegen, ist bis dato unbekannt.

Neben dem Vertrieb der E-Lkw bietet das Unternehmen weitere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit an. Volta Trucks komplettiert sein Angebot mit einer Dienstleistung, die die Finanzierung und Wartung von Nutzfahrzeugflotten revolutionieren sollte. Truck-as-a-Service biete Flottenmanagern einen reibungslosen und unkomplizierten Umstieg auf eine elektrische Flotte. Das Angebot unterstütze dabei jeden Schritt der Elektrifizierung

Die Serienproduktion des Volta Zero sollte zu Beginn des zweiten Quartals 2023 beim Fertigungspartner im österreichischen Steyr anlaufen.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Marc:

Solche Meldungen werden einen die nächste Zeit verfolgen. Die Elektromobilität ist keine Disruption und gerade im gewerblichen Bereich gibt es keine neue Zeitrechnung. Es geht, wie immer, nur um Zuverlässigkeit und Kosten.

Da werden die großen Spieler vorne sein. Z.B. hat Mercedes ein eigenes Achsenwerk und kein kleiner Spieler wird eigene Achsen fertigen. Auch wenn es hier nicht gerne gelesen wird, komme ich als Beispiel auf einen US-Hersteller, der in den LKW-Markt einsteigen will und der die Achsen zukaufen muss. Und die Federung und Dämpfung und die Hydraulik und die Pneumatik und…und…und. Dann kann das nicht allzu günstig werden. Gerade in den nächsten zehn Jahren, wo LKW mit Elektroantrieb noch deutlich teurer als ihre Verbrenner-Pendants sein werden, ist es wichtig, möglichst viele Gleichteile zu sehr günstigen Preis zu verwenden.

Wie der runonless gezeigt hat, sind diese elektrifizierten Verbrenner mehr als konkurrenzfähig. Denn letztlich sind alle übernommenen Komponenten bewährte Energiesparer, weil es auch beim Verbrenner-LKW immer um den niedrigsten Verbrauch ging.

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