EnBW freut sich über mehr als 700.000 Ladepunkte in Europa

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Daniel Krenzer
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Das EnBW HyperNetz hat einer Pressemitteilung zufolge einen neuen Meilenstein erreicht und biete nun Zugang zu mehr als 700.000 Ladepunkten für Elektroautos in 17 europäischen Ländern. Allerdings handelt es sich dabei nicht nur um eigene Ladepunkte, sondern auch diejenigen der Roaming-Partner. Vergleichbar viele Ladepunkte in Europa dürften inzwischen also auch über andere Anbieter nutzbar sein.

Allerdings hatte EnBW vor einigen Wochen die Preisstruktur verändert, sodass das Laden an Nicht-EnBW-Ladepunkten inzwischen in der Regel deutlich teurer geworden ist – und mitunter auch teurer als bei den Mitbewerbern. Viele Kunden dürften folglich inzwischen nicht mehr die EnBW-Karte oder -App zum Laden an diesen Fremdladepunkten nutzen. Das führt jedoch dazu, dass wieder mehr Elektroautofahrer (wieder) mit mehr unterschiedlichen Ladelösungen unterwegs sind und unterwegs mehr vergleichen müssen.

Aus EnBW-Sicht ist der Schritt dennoch nachvollziehbar. Zum einen verdiente der Anbieter bei Ladungen an Fremdsäulen zuvor offenbar zu wenig oder legte gar drauf, andererseits wird des Netz der eigenen Ladepunkte mit inzwischen mehr als 5000 davon in Deutschland immer dichter. Das führt dazu, dass die Kunden verstärkt gezielt die EnBW-Ladepunke ansteuern, weil die Ladepreise dort zu den günstigsten auf dem Markt gehören. Damit steigt dort die Auslastung und die eigenen Investitionen von EnBW in Ladeinfrastruktur werden wirtschaftlicher.

Und die Mitbewerber, die wie beispielsweise Numbat mitunter aktuell sowieso ums Überleben kämpfen, werden dadurch zusätzlich unter Druck gesetzt, weil viele Kunden an deren Ladesäulen inzwischen nicht mehr oder nur noch unter großen Rechercheaufwand ähnlich günstig laden können wie zuvor per EnBW. Für die Kunden hat sich die Situation beim öffentlichen Laden zuletzt folglich eher verkompliziert.

Neue Funktionen in der EnBW-App

„Unser digitales Angebot entwickelt sich permanent weiter“, sagt Jürgen Stein, Chief Innovation & New Business Officer der EnBW und verantwortlich für den Bereich E-Mobilität. Weiterhin führt er aus: „Mit unserer EnBW mobility+ App bieten wir eine umfassende Lösung für das einfache Laden im Alltag und unterwegs.“ Bereits heute betreibt die EnBW das mit Abstand größte Schnellladenetz in Deutschland und treibt den Ausbau konsequent voran. Bis 2030 möchte die EnBW 30.000 Schnellladepunkte in Deutschland betreiben und investiert dafür jährlich rund 200 Millionen Euro.

Im Jahr 2017 hatte das Energieunternehmen die erste Version der EnBW mobility+ App zur Verfügung gestellt, damals mit Zugang zu 8000 Ladepunkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Anzahl der verfügbaren Ladepunkte und der angebundenen Länder im EnBW HyperNetz hat sich in den vergangenen sieben Jahren also rasant erhöht. Ebenfalls weiterentwickelt wurde die EnBW mobility+ App selbst. „Unsere App ist das zentrale Werkzeug für unsere Kund:innen, denn sie schafft Transparenz bei den verfügbaren Ladepunkten, der Leistung und beim jeweils gültigen Kilowattstundenpreis am Ladepunkt. So können auch unerfahrene Kund:innen im gesamten EnBW HyperNetz einfach laden“, sagte Stein. Zukünftig soll der Fokus zudem stärker auf der Daten-Qualität der angebundenen Roamingpartner liegen, damit Kund:innen auch weiterhin zuverlässig laden können, heißt es. Nur dass sie dies aus den genannten Gründen inzwischen eher seltener tun dürften.

Ein großes Ladenetzwerk ohne das entsprechende Werkzeug erfülle seinen Zweck nicht. Aus diesem Grund biete die EnBW seine mobility+ App kostenlos zum Download an. „Bereits im Juni 2024 wurde die Preisanzeige und der Preisfilter in der App überarbeitet, so dass Kund:innen jederzeit transparent die jeweils gültigen Kilowattstundenpreise vor dem Start des Ladevorgangs am gewählten Ladepunkt angezeigt bekommen„, heißt es in der Pressemitteilung.

Neu sei die so genannte Umkreissuche. Sie mache es den Nutzer:innen deutlich leichter, Ladepunkte zu finden, zu vergleichen, und den jeweils besten herauszusuchen. „Zusätzlich zum Preisfilter zeigt die neue Suchfunktion passende Ladepunkte in der Nähe des eigenen Standorts oder einer eingegebenen Adresse. Zudem lassen sich die Ladepunkte nach Preis und Entfernung sortieren“, führt EnBW aus.

Quelle: EnBW – Pressemitteilung vom 5. September 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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