China forciert Akkutausch-Systeme für Elektroautos

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Michael Neißendorfer
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China, der weltweit größte Automobilmarkt, soll für Elektroautos das Konzept des Akkutauschs forcieren. Chinesische Medien, wie etwa die regierungsnahe Zeitung China Daily berichten, dass der Automobilhersteller Nio in ganz China „Batterie-Banken” aufbauen will, wo Elektrofahrer ihre leeren Batterien gegen volle tauschen können. Nio plane für diesen Zweck die Gründung einer „Batterie-Vermögensverwaltungsgesellschaft“, in welche wiederum das Unternehmen CATL investieren wolle, Chinas führender und einer der weltweit größten Hersteller von Autobatterien. Bereits im August sollen die beiden Unternehmen ihre Pläne offiziell vorstellen wollen. Befürworter des Akkutauschs verweisen darauf, dass der Batteriewechsel schneller vonstattengeht als das Aufladen und dass die Technologie den Neupreis von Elektroautos niedrig halten kann.

Nio hat mit dem Projekt Batterietausch bereits begonnen und in China schon 140 Akku-Wechselstationen aufgebaut. Im Schnitt komme pro Woche eine neue hinzu, so Automobil-Industrie im Rahmen des Formats „China Market Insider“, mit dem das Fachblatt regelmäßig über den chinesischen Automobilmarkt berichtet. Das Vorhaben von Nio und CATL sorge für einige Aufregung in der Industrie, heißt es, schließlich handelt es sich um zwei Schwergewichte im chinesischen E-Auto-Markt. Gemeinsam hätten die beiden Firmen die nötige Schwerkraft, um einem solchen innovativen Modell in China zum Durchbruch zu verhelfen, zitiert das Blatt mehrere Analysten.

Das Konzept des Akkuwechsels wird auch von der Politik vorangetrieben: Bereits Anfang dieses Jahres hatte Chinas Premier Li Keqiang erstmal eine finanzielle Förderung von Wechselstationen in Aussicht gestellt und dies im Juni bekräftigt. Da vor allem staatliche Autohersteller schnell auf neue Vorgaben der Partei- und Staatsführung reagieren, wollen auch Geely und SAIC noch in diesem Jahr neue Akkuwechsel-Modelle auf den Markt bringen, so Automobil-Industrie. Ein Problem allerdings sei, dass die Batteriepakete standardisiert sein müssen, damit das Angebot effizient und wirtschaftlich betrieben werden kann. In anderen Märkten ist die Idee des Akkutauschs eben wegen diesem Mangel an Standards gescheitert.

Auch die staatliche BAIC Group, einer der größten Hersteller von Elektroautos in China, hat bereits den Bau von 300 neuen Akkuwechsel-Stationen angekündigt. Zudem will der Hersteller noch in diesem Jahr 30.000 neue Elektroautos mit auswechselbaren Batterien verkaufen.

Quelle: Automobil-Industrie – Chinas Autoindustrie debattiert die Trennung von E-Auto und Batterie // Automobil-Industrie – China fördert E-Autos mit Wechsel-Akkus

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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