Stefan Weckbach stand viele Jahre für strategische Arbeit im Volkswagen-Konzern und gehörte zu den Führungskräften, denen intern ein weiterer Aufstieg zugetraut wurde. Der 49-Jährige arbeitete eng mit Konzernchef Oliver Blume zusammen, der ihn 2023 nach Wolfsburg geholt und dort mit wichtigen Aufgaben betraut hatte. Diese enge Zusammenarbeit führte dazu, dass Weckbach in zentralen Projekten eine Rolle spielte, die weit über klassische Strategiearbeit hinausging.
Sein Weg im Konzern hatte rund anderthalb Jahrzehnte zuvor bei Porsche begonnen. 2008 wechselte er nach Zuffenhausen, wo er in der Unternehmensstrategie tätig war. Später übernahm er als Projektleiter Verantwortung für verschiedene Baureihen. Dazu zählten Boxster und Cayman, außerdem betreute er den Taycan, der für die elektrische Ausrichtung der Marke von großer Bedeutung war. Die Kombination aus strategischem Überblick und Erfahrung in der Produktentwicklung prägte sein Profil.
Als Blume ihn 2023 nach Wolfsburg holte, bekam Weckbach mehrere Leitungsfunktionen übertragen: die Konzernstrategie, die Produktstrategie und das Amt des Generalsekretärs. Diese Positionen waren eng mit der Frage verbunden, wie sich Volkswagen in den kommenden Jahren ausrichten will. In diesem Zusammenhang präsentierte Weckbach die zentralen Eckpfeiler der überarbeiteten Strategie vor etwa tausend Führungskräften. Auch die Planungen für die Neuordnung des Vorstands lagen mit auf seinem Tisch.
Die Bedeutung seines Aufgabenbereichs führte intern zu der Einschätzung, dass ein weiterer Karriereschritt möglich sein könnte. Vergleichbare Positionen hatten in der Vergangenheit dazu geführt, dass Manager an die Spitze einer Marke wechselten. Die Berufung von Gernot Döllner zum Audi-Chef wurde häufig als Beispiel genannt. Vor diesem Hintergrund entstand im Unternehmen die Vorstellung, Weckbach könne perspektivisch eine größere Rolle übernehmen.
Gleichzeitig war zu dieser Zeit offen, wie es an der Spitze von Porsche weitergehen würde. Blume führte den Sportwagenbauer parallel zu seiner Konzernfunktion und galt als jemand, der bei einer Entlastung von dieser Doppelrolle einen Nachfolger aus dem eigenen Umfeld in Betracht ziehen könnte. Für einige Beobachter lag es nahe, dass Weckbach für diese Aufgabe infrage kommen würde.
Diese Überlegungen endeten jedoch abrupt, als Mitte Oktober feststand, dass Michael Leiters ab 2026 die Führung von Porsche übernehmen wird. Vor diesem Hintergrund steht nun fest, dass Weckbach den Konzern verlässt. Nach internen Informationen plant er einen Wechsel zu einem Wettbewerber, was in Wolfsburg für Diskussionen sorgt, wie das Manager Magazin berichtet. Volkswagen kommentierte die Personalie nicht.
Quelle: Manager Magazin – Volkswagen verliert seinen Strategiechef







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