Mit dem Start eines neuen Aboangebots will Electra den Zugang zu öffentlichen Schnellladestationen vereinfachen und zugleich planbare Kosten schaffen. Das Unternehmen, das in mehreren europäischen Ländern Ladeparks betreibt, führt zum 1. Dezember zwei Tarife ein, die sich an Nutzer richten, die regelmäßig unterwegs Energie beziehen. Die Entscheidung folgt auf eine Phase schnellen Wachstums, in der das Ladenetz deutlich ausgebaut wurde und Kooperationen mit weiteren Anbietern entstanden sind. Dadurch entsteht ein Umfeld, in dem einheitliche Preise an vielen Standorten möglich werden. Die nun vorgestellte Lösung zielt darauf ab, diesen Vorteil für eine breitere Kundengruppe nutzbar zu machen.
Das neue Modell basiert auf zwei monatlich kündbaren Varianten. Eine Option kostet 9,99 Euro und ermöglicht Schnellladen für 0,39 Euro pro Kilowattstunde. Ein zweites Angebot für 1,99 Euro legt den Preis bei 0,49 Euro pro Kilowattstunde fest. Beide Tarife gelten an den Stationen der sogenannten Charge League, einem Zusammenschluss mehrerer Infrastrukturbetreiber, zu dem neben Electra auch Fastned, Atlante und Ionity zählen. Wer die App nutzt, aber kein Abo abschließt, zahlt 0,54 Euro pro Kilowattstunde, während der Ad-hoc-Tarif per Kreditkarte bei 0,69 Euro liegt. Nutzer mit Electra+ können ab dem 8. Dezember zudem an allen Ladesäulen der beteiligten Unternehmen zu einem einheitlichen Satz von 0,64 Euro laden.
Electra betont, dass diese Struktur eine spürbare Vereinfachung im Markt darstellt. Nach Einschätzung des Deutschland-Chefs Paul Tonini ist das Laden häufig mit Unsicherheiten verbunden. Er verweist darauf, dass sich viele E-Autofahrer im Tarifgeflecht nicht immer zurechtfänden. „Der Wandel hin zu fossilfreier Mobilität sollte nicht daran scheitern, dass E-Autofahrer vom Tarifdschungel überfordert sind“, erklärt er. Das neue Modell solle Transparenz schaffen und Abläufe leichter nachvollziehbar machen. Mit der Einführung eines europaweit einheitlichen Preises innerhalb der Charge League werde ein Angebot geschaffen, das sowohl für Gelegenheitsnutzer als auch für Pendler interessant sein könne.
Hintergrund der Maßnahme ist eine Entwicklung, die bereits im Frühjahr begonnen hatte. Die damalige Spark Alliance, gegründet im April 2025, vereint vier Infrastrukturunternehmen mit dem Ziel, das öffentliche Laden zu harmonisieren. Seit Kurzem tritt dieses Bündnis unter dem Namen Charge League auf. Die Partner wollen es ermöglichen, mit einer bevorzugten Lade-App auf alle Stationen zuzugreifen, Zahlvorgänge zu vereinheitlichen und zusätzliche Anmeldeschritte zu vermeiden. Die Bündelung der Standorte soll nach Angaben der Unternehmen ein zuverlässiges und dichteres Netz schaffen. Durch die Kooperation entsteht ein Verbund, der das größte öffentliche Schnellladenetz Europas darstellen soll.
Electra sieht sich innerhalb dieses Zusammenschlusses gut positioniert. Das Unternehmen verweist auf seine Präsenz in Frankreich und Belgien, wo es nach eigenen Angaben führend im Schnellladebereich ist. Seit der Gründung im Jahr 2020 wurde das Netz auf mehr als 600 Ladeparks mit 3500 Ladepunkten erweitert. Weitere Regionen kamen schrittweise hinzu, darunter Deutschland, wo der Aufbau laut Unternehmen schneller vorangeht als ursprünglich geplant. Bis 2030 sollen europaweit 15000 Schnellladepunkte erreicht werden, insbesondere in Städten und an wichtigen Verkehrsachsen. Die technische Entwicklung wird dabei inhouse vorangetrieben, um Abläufe zu standardisieren und neue Services einzubinden.
Quelle: Electra – Pressemitteilung per Mail







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