Spark Alliance vereinfacht Laden von E-Autos in Europa

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Sebastian Henßler
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Vier europäische Unternehmen mit Fokus auf Ladeinfrastruktur haben sich zu einer neuen Allianz zusammengeschlossen. Ziel ist ein offenes, leicht zugängliches Netz für E-Auto-Ladestationen in Europa. Unter dem Namen Spark Alliance bündeln Atlante, Electra, Fastned und Ionity ihre Kräfte. Die Kooperation wurde heute in Paris vorgestellt. Durch die Zusammenarbeit entsteht ein Netzwerk, das Fahrer:innen von E-Autos künftig den Zugang zu über 11.000 Ladepunkten an 1700 Stationen in 25 Ländern ermöglichen soll.

Dabei genügt es, die App eines der vier Anbieter zu verwenden – eine zusätzliche Registrierung oder App ist nicht erforderlich. Nutzer:innen sollen an jeder der Stationen laden und direkt bezahlen können, unabhängig davon, welches der vier Unternehmen die jeweilige Station betreibt. Die Spark Alliance setzt an einem Punkt an, der das Ladeerlebnis bisher getrübt hat. Geht es nach den vier Unternehmen mussten sich viele Menschen beim Laden ihres E-Autos mit unterschiedlichen Apps, Karten und Zahlungsmethoden herumschlagen. Diese Vielfalt führte häufig zu Frust. Unterschiedliche Systeme, uneinheitliche Preise und ein unübersichtliches Angebot erschwerten den Alltag.

Die Spark Alliance möchte diesen Prozess deutlich vereinfachen. Künftig zeigen die Apps der vier Partner nicht nur die eigenen, sondern auch die Stationen der anderen Mitglieder an. Damit lässt sich die nächstgelegene Ladesäule im Netzwerk schneller finden. Alle Ladepunkte der Spark Alliance werden mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben. Die beteiligten Unternehmen bringen jeweils eigene Stärken ein. Atlante verfügt über umfangreiche Erfahrung in Südeuropa, Electra ist vor allem in Frankreich und Belgien aktiv, Fastned betreibt Schnellladestationen mit hohem Wiedererkennungswert, und Ionity ist ein Zusammenschluss mehrerer großer Autohersteller mit Fokus auf Schnellladen in ganz Europa.

Für Stefano Terranova, CEO von Atlante, steht die Zusammenarbeit für ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität. Er sieht in der Allianz nicht nur eine technische, sondern auch eine kulturelle Initiative. Laut Terranova soll ein möglichst reibungsloses Ladeerlebnis entstehen – unabhängig davon, welches Auto gefahren wird. Gleichzeitig setzt Atlante auf neue technologische Lösungen wie Energiespeicherung, um das Netz effizienter zu gestalten. Electra-CEO Aurelien de Meaux hebt die Benutzerfreundlichkeit hervor. In der neuen Allianz sieht er eine Möglichkeit, Ladeerlebnisse weiter zu standardisieren und so die Verbreitung von E-Autos zu unterstützen.

Auch Michiel Langezaal, Mitgründer und CEO von Fastned, betont die Vorteile der Kooperation. Seiner Meinung nach ist das Ladeangebot derzeit zu kleinteilig. Viele Menschen würden sich von der Vielzahl an Anbietern und unklaren Bedingungen abgeschreckt fühlen. Die Spark Alliance soll für mehr Übersicht und Vertrauen sorgen. Jeroen van Tilburg, CEO von Ionitiy, unterstreicht den praktischen Nutzen. Menschen sollen unkompliziert und schnell laden können, auch wenn sie im Ausland unterwegs sind. Die Beteiligten wollen dafür sorgen, dass das Laden mit einem Elektroauto nicht mehr als kompliziert wahrgenommen wird, sondern als verlässlicher Teil moderner Mobilität.

Die Spark Alliance versteht sich nicht als geschlossene Gruppe. Die vier Unternehmen rufen weitere Partner dazu auf, sich anzuschließen und das Netzwerk auszubauen. Gemeinsam will man den Wandel zur Elektromobilität in Europa beschleunigen. Durch die Bündelung von Technik, Know-how und Reichweite soll eine neue Qualität des öffentlichen Ladens entstehen.

Quelle: Spark Alliance – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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