Spark Alliance vereinfacht Laden von E-Autos in Europa

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Vier europäische Unternehmen mit Fokus auf Ladeinfrastruktur haben sich zu einer neuen Allianz zusammengeschlossen. Ziel ist ein offenes, leicht zugängliches Netz für E-Auto-Ladestationen in Europa. Unter dem Namen Spark Alliance bündeln Atlante, Electra, Fastned und Ionity ihre Kräfte. Die Kooperation wurde heute in Paris vorgestellt. Durch die Zusammenarbeit entsteht ein Netzwerk, das Fahrer:innen von E-Autos künftig den Zugang zu über 11.000 Ladepunkten an 1700 Stationen in 25 Ländern ermöglichen soll.

Dabei genügt es, die App eines der vier Anbieter zu verwenden – eine zusätzliche Registrierung oder App ist nicht erforderlich. Nutzer:innen sollen an jeder der Stationen laden und direkt bezahlen können, unabhängig davon, welches der vier Unternehmen die jeweilige Station betreibt. Die Spark Alliance setzt an einem Punkt an, der das Ladeerlebnis bisher getrübt hat. Geht es nach den vier Unternehmen mussten sich viele Menschen beim Laden ihres E-Autos mit unterschiedlichen Apps, Karten und Zahlungsmethoden herumschlagen. Diese Vielfalt führte häufig zu Frust. Unterschiedliche Systeme, uneinheitliche Preise und ein unübersichtliches Angebot erschwerten den Alltag.

Die Spark Alliance möchte diesen Prozess deutlich vereinfachen. Künftig zeigen die Apps der vier Partner nicht nur die eigenen, sondern auch die Stationen der anderen Mitglieder an. Damit lässt sich die nächstgelegene Ladesäule im Netzwerk schneller finden. Alle Ladepunkte der Spark Alliance werden mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben. Die beteiligten Unternehmen bringen jeweils eigene Stärken ein. Atlante verfügt über umfangreiche Erfahrung in Südeuropa, Electra ist vor allem in Frankreich und Belgien aktiv, Fastned betreibt Schnellladestationen mit hohem Wiedererkennungswert, und Ionity ist ein Zusammenschluss mehrerer großer Autohersteller mit Fokus auf Schnellladen in ganz Europa.

Für Stefano Terranova, CEO von Atlante, steht die Zusammenarbeit für ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität. Er sieht in der Allianz nicht nur eine technische, sondern auch eine kulturelle Initiative. Laut Terranova soll ein möglichst reibungsloses Ladeerlebnis entstehen – unabhängig davon, welches Auto gefahren wird. Gleichzeitig setzt Atlante auf neue technologische Lösungen wie Energiespeicherung, um das Netz effizienter zu gestalten. Electra-CEO Aurelien de Meaux hebt die Benutzerfreundlichkeit hervor. In der neuen Allianz sieht er eine Möglichkeit, Ladeerlebnisse weiter zu standardisieren und so die Verbreitung von E-Autos zu unterstützen.

Auch Michiel Langezaal, Mitgründer und CEO von Fastned, betont die Vorteile der Kooperation. Seiner Meinung nach ist das Ladeangebot derzeit zu kleinteilig. Viele Menschen würden sich von der Vielzahl an Anbietern und unklaren Bedingungen abgeschreckt fühlen. Die Spark Alliance soll für mehr Übersicht und Vertrauen sorgen. Jeroen van Tilburg, CEO von Ionitiy, unterstreicht den praktischen Nutzen. Menschen sollen unkompliziert und schnell laden können, auch wenn sie im Ausland unterwegs sind. Die Beteiligten wollen dafür sorgen, dass das Laden mit einem Elektroauto nicht mehr als kompliziert wahrgenommen wird, sondern als verlässlicher Teil moderner Mobilität.

Die Spark Alliance versteht sich nicht als geschlossene Gruppe. Die vier Unternehmen rufen weitere Partner dazu auf, sich anzuschließen und das Netzwerk auszubauen. Gemeinsam will man den Wandel zur Elektromobilität in Europa beschleunigen. Durch die Bündelung von Technik, Know-how und Reichweite soll eine neue Qualität des öffentlichen Ladens entstehen.

Quelle: Spark Alliance – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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DoDo:

Naja, viele wollten das „Handy“ eh nicht benutzen, außer zum Telefonieren. Das hat sich geändert. Die Welt bleibt nicht stehen. Meine Daten…. wenn du deine bis jetzt noch nirgends im Internet verteilt hast, hast du mein Respekt! :-) Eigentlich schon bei kleinsten Abfragen in der Suchmaschine ist es fast erledigt. Klar kann man dafür gute Browser benutzen, aber ohne Cookie‘s gehen doch manche Seiten gar nicht. Und zu den Ladesäulen, Karten sind mir klar lieber, aber über App habe ich den Aktuellen Stand der Laderei usw, gar nicht so übel!
Was wollte ich sagen? Man kann sich versuchen zu sperren, letztendlich aber muss man einfach lernen damit umzugehen!

Hansaxel:

Einfach bei ENBW mit Autocharge laden. Einmal einrichten und dann: hinfahren – einstecken – laden – fertig.

Philipp:

Weder Tesla noch EnBW haben Plug&Charge®. Die haben beide nur proprietäre nur bei Ihnen funktionierende Lösungen.

Robert:

und nicht vergessen mit den ganzen persönlichen Daten die man bei der App Nutzung eingeben, und hoffentlich hackt niemande den Fahrstromanbieter und bekommt dadurch dein Kreditkarteninfomrationen die man in der App hinterlegen muss zum bezahlen

Georg S:

Wenn die Preise nicht in allen Apps einheitlich sind ändert sich dadurch nicht wirklich etwas.

Tom:

…wieso Abos?

Wolfbrecht Gösebert:

„Und die Apps sind doch kostenlos, wieso hast du dann dafür bezahlt?“

Apps sind NIE »kostenlos«!
• Du bezahlst alle Apps u.a. mit Speicher auf deinem Händie.
• Du bezahlst auch mit dem Rumgehampel an der Ladestation, gern bei Wind und Regen :(
• Du bezahlst aber auch mit all den Extra-Daten, die Apps bei Verwendung gern „nachhause telefonieren“!

Wolfbrecht Gösebert:

Der Satz aus dem Artikel:
„Für Stefano Terranova, CEO von Atlante, steht die Zusammenarbeit für ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität.“
ist ja eher unvollstständig … :)

Er müsste wohl lauten:
»… die Zusammenarbeit [steht] für ein klares Bekenntnis zu STEIGENDEN Profiten aus der Elektromobilität.«

Damit muß – obwohl ich selber allermeist zuhause in der TG (über meinem Wohnungszähler) lade – aber endlich mal »aufgeräumt« werden; ich schlage für den Privatkunden schon etwas länger vor:

• Durchleitung der Preise des häuslichen Stromanbieters PLUS einem *regulierten* Fest-Zuschlag je nach Ladeleistung für AC- bzw. DC-Infrastruktur (das letztere ggf. nach Leistung gestaffelt).

• Das Installieren von und »Rumhampeln« mit irgendwelchen Apps an der Ladestation muß aufhören!

• Identifikation über Ladekarte des *häuslichen* Stromanbieters oder über CCS-ID mit Auswahl im Fahrzeug („Plug and Pray“) –>Einstecken und hoffen, dass alles funktioniert :)

Philipp:

Du sprichst nun von Preisen. Die Preise will aber Spark Alliance nicht anpassen. Auf Welt steht dazu „Bei der Preisgestaltung bleibt jeder Anbieter autonom.“, also immer noch teurer Preise, wenn Du woanders laden willst.
Unterschied dann: Es geht halt, wie es mit jeder Kreditkarte schon immer auch geht.

steinpilz:

Laden muss vor allem günstig sein. Einfach wäre es: Plug und Charge wie bei Tesla und EnBw.

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