Preiskampf in China: BYD weist Kritik von GWM-CEO zurück

Cover Image for Preiskampf in China: BYD weist Kritik von GWM-CEO zurück
Copyright ©

liyuhan / Shutterstock / 1136793845 (Symbolbild)

Maria Glaser
Maria Glaser
  —  Lesedauer 2 min  —  0 Kommentare

In China hat sich eine öffentliche Diskussion zwischen den Autoherstellern BYD und Great Wall Motors (GWM) entwickelt. Am Freitag reagierte der Marktführer BYD auf Äußerungen des GWM-CEO, der den aktuellen Wettbewerb der Elektroauto-Branche um Billigpreise stark kritisierte und die Entwicklungen als ungesund bezeichnete.

Am vergangenen Montag sind die Aktienkurse chinesischer Autohersteller stark gesunken, nachdem BYD neue Kaufanreize bekanntgegeben hatte. Diese haben den Wettbewerb um Billigpreise in China weiter verschärft: Der Einstiegspreis des billigsten BYD-Modells Seagull sank auf umgerechnet knapp über 6800 Euro. Kund:innen müssen ihre alten Autos in Zahlung geben, um die Subventionen zu erhalten.

Auf die neuen Anreize von BYD reagierte der CEO des chinesischen Herstellers GWM, Wei Jianjun, mit Sorge. Er bezeichnete den aktuellen Zustand der chinesischen Automobilindustrie als ungesund. Er zog sogar einen Vergleich zu dem schuldenbeladenen Bauunternehmen Evergrande, das zum Mittelpunkt einer Liquiditätskrise im chinesischen Immobiliensektor wurde. Das Evergrande in der Automobilindustrie sei lediglich noch nicht zusammengebrochen, sagte er, ohne Namen zu nennen.

Die Äußerungen von Wei Jianjun haben inzwischen Unterstützung gefunden. So seien sie eine Erinnerung an die Industrie, mehr auf die Risiken zu achten, so Zhu Huarong, Vorsitzender des staatlichen Automobilherstellers Changan. Nach BYD haben einige Hersteller in dieser Woche mit Anreizen nachgezogen und boten ähnliche Subventionen an.

BYD-Manager bezeichnet Kommentar als alarmistisch

Nun wiederum reagierte BYD auf die Äußerungen von Wei Jianjun und kritisierte dessen Kommentare als alarmistisch. Damit werden die Spannungen zwischen den Elektroauto-Herstellern offenbar und die Diskussionen darüber öffentlich ausgetragen.

Li Yunfei, BYDs General Manager of Branding and Public Relations, äußerte sich am Freitag über das Portal Weibo zu den Kommentaren des GWM-CEO. Es gebe, so Li, unter den führenden Automobilherstellern keine Krise wie die von Evergrande. Zudem zeigte er sich verwirrt darüber, dass online spekuliert wurde, Wei könnte sich auf BYD beziehen.

Zudem verteidigte Li die hohe Unternehmensverschuldung und verglich BYD mit Ford, Boeing und Toyota. Sie sei das Ergebnis des schnellen Wachstums von BYD, während andere Konkurrenten stagniert hätten. Auch hier wurden keine Namen genannt.

GWM und BYD geraten in diesem Fall nicht zum ersten Mal öffentlich in eine Auseinandersetzung. Bereits im Jahr 2023 hatte GWM Reuters zufolge bei den chinesischen Aufsichtsbehörden einen Bericht gegen BYD eingereicht. Darin wurde behauptet, dass die beiden meistverkauften Hybridmodelle von BYD die Emissionsstandards nicht erfüllt hätten.

Reuters – China’s BYD and Great Wall Motor clash over China’s auto price war

worthy pixel img
Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for Škoda weiterhin auf Wachstumskurs

Škoda weiterhin auf Wachstumskurs

Michael Neißendorfer  —  

Welche Krise? In der angespannten Autobranche bleibt Škoda ein Fels in der Brandung – und ist bei Auslieferungen und Umsatz weiter im Plus.

Cover Image for Audi passt Prognose für 2025 leicht nach unten an

Audi passt Prognose für 2025 leicht nach unten an

Michael Neißendorfer  —  

Die finanzielle Performance von Audi in den ersten neun Monaten des Jahres spiegelt die anspruchsvolle wirtschaftliche Lage in der Automobilindustrie wider.

Cover Image for Samsung SDI vor Milliardenauftrag von Tesla

Samsung SDI vor Milliardenauftrag von Tesla

Sebastian Henßler  —  

Samsung SDI steht vor einem Milliardenauftrag von Tesla: Batterien für Energiespeicher sollen geliefert werden, um Strom aus Erneuerbaren zu speichern.

Cover Image for RWTH Aachen: Wie recycelte Akkus die CO2-Bilanz verbessern sollen

RWTH Aachen: Wie recycelte Akkus die CO2-Bilanz verbessern sollen

Sebastian Henßler  —  

Forscher der RWTH Aachen testen, ob Batterien mit 80 Prozent Rezyklatanteil technisch und wirtschaftlich funktionieren können – gemeinsam mit Industriepartnern.

Cover Image for Audi ruft über 18.000 Plug-in-Hybride zurück

Audi ruft über 18.000 Plug-in-Hybride zurück

Sebastian Henßler  —  

Audi ruft weltweit mehr als 18.600 Plug-in-Hybride der Modelle Q7, Q8 und A8 zurück. Grund ist ein mögliches Überhitzen der Hochvoltbatterie beim Laden.

Cover Image for BMW: Samsung steigt bei Feststoff-Batterieentwicklung ein

BMW: Samsung steigt bei Feststoff-Batterieentwicklung ein

Michael Neißendorfer  —  

Die neue Zusammenarbeit markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Festkörper-Technologie und vereint die Fachkompetenzen von drei Branchenführern.