BYD bringt wohl in Kürze 1000-Volt-Plattform auf den Markt

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Chinesische Medien berichten, dass der Elektroauto-Riese BYD schon Mitte März seine neue 1000-Volt-Plattform auf den Markt bringen wird. Car News China zufolge soll damit mit 5C geladen werden können. Das heißt, dass ein Akku mit dem fünffachen Wert seiner Kapazität an maximaler Ladeleistung wieder aufgeladen werden kann – also beispielsweise ein 60 kWh großer Akku mit 300 kW, ein 80 kWh fassender Akku aber schon mit 400 kW.

BYD werde anschließend damit beginnen, die neue Plattform in seine Elektroautos zu integrieren. Aufgrund des Kostenpunkts soll dies zunächst bei den High-End-Versionen geschehen. Es wird gemutmaßt, dass dies die in wenigen Wochen erhältlichen Modelle Han L und Tang L sein könnten. Außerdem soll in China das Netz an entsprechend leistungsstarken Ladestationen massiv ausgebaut werden. Somit macht die Elektromobilität im Reich der Mitte absehbar einen weiteren Sprung nach vorne. Innerhalb von fünf Minuten sollen dann bis zu 300 frische Kilometer nachgeladen werden können. Die Ladeleistung dürfte gut 50 kW höher liegen als bei den 800-Volt-Plattformen.

Damit geht BYD beim Schnellladen große Schritte. Waren noch vor zwei, drei Jahren die Modelle in Sachen Ladeperformance eher unauffällig, wird inzwischen für manche Modelle eine 800-Volt-Plattform angeboten, die schnelleres Laden ermöglicht. So schafft der inzwischen auch in Deutschland erhältliche BYD Sealion immerhin 230 kW Ladeleistung. „Hochspannungsplattformen reduzieren die Arbeitsbelastung der Batterie, da sie weniger Wärme erzeugen. Dies verbessert die Langlebigkeit der Batterie und ermöglicht ein schnelleres Laden“, erläutert Car News China.

1500 Volt für Baumaschinen

Außerdem wurde dem Bericht zufolge bekannt, dass BYD einer rein elektrischen Architektur mit dem Codenamen Box arbeitet. Damit sollen die Energieeffizienz und die Systemintegration weiter verbessert werden. Zudem gibt es Leaks von einer BYD-Ladestation, die ihrer Zeit offenbar noch ein wenig weiter voraus ist und mit 1000 Volt sogar 6C-Laden ermöglichen soll – also bei oben genannten Beispielen ein Aufladen mit 360 sowie 480 kW.

Und für elektrische Baumaschinen will BYD noch einen drauflegen. „Im November zeigten durchgesickerte Informationen, dass BYD an der schnellsten Batterie der Welt für elektrische Baumaschinen arbeitet“, heißt es. Sie werde über eine 1500-Volt-Hochspannungsplattform, einen maximalen Strom von 400 A, eine Ladeleistung von bis zu 600 kW, über 7000 Lebenszyklen und eine maximale Kapazität von 2500 kWh verfügen. Und nicht nur BYD setzt zunehmend auf immer schnelleres Laden – auch andere Hersteller aus China tun dies. Sogar Nio, die sich damit am Ende vielleicht den Sinn ihrer eigenen Wechselakku-Stationen untergraben.

Quelle: Car News China – BYD to launch 1000V platform with 5C charging in mid-March, report says

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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egon_meier:

sorry – das ist und bleibt Unsinn. Schon mal die Ladezeiten von eqc und e-tron angesehen? Alle 400V

Die Grenze liegt bei der C-Rate und die hat nichts mit der Ladekabelspannung zu tun. Wenn ich schnelle Ladeleistungen haben möchte muss ich zunächst an der C-Rate drehen und das muss die Zellchemie mitmachen und der Risikobereitschaft der Anbieters.
Das gilt für 400, 800 und 1000 Volt

Stef:

Wo genau sind sie denn abgehängt? Schon mal Tests von BYDs angeschaut? Lächerlich. Sorry. Die schaffen nicht mal ein anständiges Thermomanagement für die eigenen Batterien zu bauen.

ID.alist:

Und in der Zwischenzeit deren 400V Autos laden so langsam, dass die Ladezeit nicht als 10-80, sondern als 30-80 angegeben werden muss.

Wolfbrecht Gösebert:

„Der Witz ist ja … dass letztlich die c-Rate/Zell-Ladespannug die Ladegeschwindigkeit und -kurve bestimmt und nicht die Voltzahl des HPC-Kabels.“

Ja – jedenfalls bis zur Grenze der STROMbelasbarkeit der Verbindung zur Ladesäule :)

egon_meier:

Der Witz ist ja … dass letztlich die c-Rate/Zell-Ladespannug die Ladegeschwindigkeit und -kurve bestimmt und nicht die Voltzahl des HPC-Kabels. Nur dort bringt eine höhere Ladespannung geringere Ströme/geringere Erwärmung/Verluste

Aber wen interessiert das schon …

Das ist wie der Taktfrequenzwahn beim PC-CPUs .. weitgehend sinnfrei.

Wolfbrecht Gösebert:

Aus dem Artikel:
„… der Elektroauto-Riese BYD [wird] schon Mitte März seine neue 1000-Volt-Plattform auf den Markt bringen. […] Innerhalb von fünf Minuten sollen dann bis zu 300 frische Kilometer nachgeladen werden können. Die Ladeleistung dürfte gut 50 kW höher liegen als bei den 800-Volt-Plattformen.“

Welch ein MARGINALER Zuwachs gegenüber 800-Volt-Plattformen – wenn überhaupt in der Praxis was davon ankommt. Und für den allergrößten Teil der Ladevorgänge im privaten Alltag praktisch VÖLLIG bedeutungslos!

“Hochspannungsplattformen reduzieren die Arbeitsbelastung der Batterie, da sie weniger Wärme erzeugen.“

Statt ein solches Zitat unkommentiert einfach abzuschreiben, hätte ich ja gerne einen irgendwie belastbaren Beleg, oder GENAU wo soll da bei MEHR Ladestrom pro Zelle die GERINGERE Wärmebelastung der Batterie liegen!?

Spiritogre:

Die BYD Fahrzeuge verbrauchen im Verhältnis zur Leistung halt merkbar mehr als europäische und koreanische Marken und laden auch bisher bei 400 oder 800 Volt nur langsamer als der Durchschnitt. Mit irgendwas müssen sie also Werbung machen, dass sie langsam zu den anderen aufholen.

egon_meier:

Beim Ankündigen sind sie nicht so dolle.
Die Chinesen sind dafür so dermaßen abgehängt, was Quaität und Preis-Leistungsverhältnisse derjenigen Wagen angeht, die in Europa auftauchen.

Merke: Mit vollmundigen Ankündigungen kann man nicht elektrisch fahren. Ähnliches merkte schon Herr M. mit FSD.

Voz:

Die europäischen Autobauer sind sowas von abgehängt!

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