BMW und Solid Power testen Feststoff-Batteriezellen im i7

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

BMW bringt großformatige, reine Feststoffbatterien (All-Solid-State Batteries, ASSB) von Solid Power in ein Erprobungsfahrzeug, einen i7. Die potentiellen Vorteile der ASSB Technologie: höhere Energiedichte in einem sehr kompakten Speicher im Vergleich zu heutigen Technologien. Seit 2022 investieren die BMW Group und Solid Power im Rahmen ihrer Technologietransfer-Vereinbarung gemeinsam in die Entwicklung von ASSB-Zellen.

BMW und Solid Power glauben – wie viele andere Auto- und Batteriehersteller auch – an das Potenzial der Festkörper-Technologie. Und damit auf die Aussicht auf eine höhere Energiedichte im Vergleich zu heutigen Technologien. Mit einer höheren Energiedichte können in Elektroautos größere Reichweiten erzielt werden, ohne Nachteile hinsichtlich Bauraum oder Gewicht des Gesamtspeichersystems in Kauf nehmen zu müssen.

John Van Scoter, Präsident und Chief Executive Officer von Solid Power freut sich über den nächsten Meilenstein: „Solid Power ist sehr stolz darauf, dass unsere Partnerschaft mit BMW zur ersten Demonstration von echten Feststoff-Batteriezellen in einem Fahrzeug geführt hat. Wir glauben an das Versprechen der ASSB-Technologie und treiben die Innovation unseres sulfidbasierten Elektrolyten weiter voran, um diese Zukunft für Elektrofahrzeuge zu unterstützen“, wird er in einer aktuellen Mitteilung von BMW zitiert.

Martin Schuster, Vice President Battery Cell und Cell Module bei der BMW Group sagt: „Unser BMW i7 ASSB-Testfahrzeug auf der Straße ist ein perfektes Beispiel für die technologieoffene Denkweise der BMW Group. Wir treiben die Entwicklung neuer Batteriezelltechnologien kontinuierlich voran, und vertiefen unser Know-How mit wertvollen Partnern wie Solid Power dabei ständig.“

Die im Testfahrzeug integrierte Konzeptbatterie kombiniert bewährte Gen5-Bauprinzipien (prismatische Zellen in Modulen) mit neuen, innovativen Modulkonzepten zur Integration von ASSB-Zellen von Solid Power. Untersucht werden soll etwa das Management der Zellausdehnung. Darüber hinaus wird erprobt, wie der Betriebsdruck und die Anpassung der Temperatur-Randbedingungen gesteuert werden können.

Die Nutzung von Solid Power-Zellen mit sulfidbasierten Elektrolyten und deren komplette Integration in ein Batteriepaket soll der BMW Group in den kommenden Monaten weitere wichtige Erkenntnisse im Testprogramm liefern. Die neuartigen Zellen wurden von Solid Power in Zusammenarbeit mit Experten der BMW Group entwickelt und hergestellt. Um die ASSB-Technologie in einem wettbewerbsfähigen Gesamtspeicher zu realisieren, sind noch einige weitere Entwicklungsschritte erforderlich.

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Die BMW Group und Solid Power kooperieren bereits seit 2016 durch ein erweitertes Joint Development Agreement, das durch eine Investition der BMW Group in Solid Power im Mai 2021 im Rahmen einer Finanzierungsrunde unterstützt wurde. Ende 2022 vereinbarten BMW und Solid Power, ihre Partnerschaft weiter zu vertiefen. BMW wird auf der Grundlage einer Forschungs- und Entwicklungslizenz und unter Nutzung der Erfahrung und Expertise von Solid Power eine Feststoffzellen-Prototypenlinie im CMCC (Cell Manufacturing Competence Center) in Parsdorf in der Nähe von München betreiben.

Seit 2008 erweitert die BMW Group ihre Kompetenz im Bereich der Batteriezellentechnologie stetig. Seit 2019 ist dieses Know-how im Battery Cell Competence Center (BCCC) der BMW Group in München gebündelt. Das BCCC deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab, von der Forschung und Entwicklung über das Batteriezellen-Design bis hin zur Produktionsfähigkeit. Um Innovationen im Bereich der Batteriezellentechnologie schnell und effizient umsetzen zu können, kooperiert die BMW Group in einem Netzwerk von rund 300 Partnern, darunter etablierte Unternehmen, Start-ups und Universitäten.

Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 20.05.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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