BMW steigert Prognose nach starkem ersten Halbjahr

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Die BMW Group hat im ersten Halbjahr 2023 laut eigener Aussage „ihre finanzielle und operative Leistungskraft in einem schwierigen Umfeld bewiesen“. Der Autohersteller erzielte in den vergangenen sechs Monaten eine EBT-Marge im Konzern von 12,6 Prozent und eine EBIT-Marge im Automobilsegment von 10,6 Prozent. Im zweiten Quartal belief sich die EBT-Marge im Konzern auf 11,3 Prozent (Q2/2022: 11,3 Prozent). Die EBIT-Marge des Segments Automobile erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal auf 9,2 Prozent (Q2/2022: 8,2 Prozent).

BMW rechnet im Gesamtjahr 2023 nunmehr mit einem soliden Wachstum der Auslieferungen. Die Wachstumstreiber sollen vor allem höherpreisige Modelle und vollelektrische Fahrzeuge sein. Für die Elektroauto-Modelle sei mit einem Anteil von 15 Prozent am gesamten Fahrzeugabsatz zu rechnen, so BMW in einer aktuellen Mitteilung. Die EBIT-Marge im Automobilsegment wird nunmehr im Korridor von 9 bis 10,5 Prozent (zuvor 8 bis 10 Prozent) erwartet.

Starke Produkte sorgen für starke Nachfrage – und das bei allen Antriebstechnologien. Das zweite Quartal unterstreicht, wie unser breites Angebot die Kunden technologisch überzeugt: Der Absatz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bildet das solide Fundament – und das starke Wachstum entsteht aus der deutlich steigenden Nachfrage nach unseren vollelektrischen Fahrzeugen“, so der Vorstandsvorsitzende der BMW AG, Oliver Zipse. Damit vereine der Hersteller beides: „konsequente Transformation und wirtschaftlichen Erfolg. Wir richten das Unternehmen zielgerichtet und entschlossen auf die Zukunft aus und erhalten gleichzeitig unsere hohe Profitabilität.“

Die BMW Group profitierte im ersten Halbjahr von der positiven Entwicklung in vielen Automobilmärkten. Insgesamt lieferte das Unternehmen 1.214.864 Einheiten aus (2022: 1.160.094 Eh.; +4,7 Prozent). Das Absatzvolumen der elektrifizierten Modelle stieg im selben Zeitraumdeutlich auf 245.468 Einheiten (2022: 184.468 Eh; +33,1 Prozent). Die Auslieferungen der vollelektrischen Fahrzeuge verdoppelten sich auf 152.936 Einheiten (2022: 75.890 Eh.; +101,5 Prozent). Damit erzielten Elektroautos im Halbjahr einen Anteil von 12,6 Prozent am Absatz (2022: 6,5 Prozent; +93,8 Prozent), im zweiten Quartal einen Anteil von 14,1 Prozent.

Bald wird die BMW Group mit dem Start des neuen i5 ab Oktober in allen wesentlichen Modellreihen mindestens ein vollelektrisches Modell auf der Straße haben, ebenso von allen drei ihrer Marken. 2024 soll mindestens jedes fünfte Neufahrzeug des Unternehmens ein Elektroauto sein und 2025 jedes vierte.

E-Auto-Absatz bei BMW mehr als verdoppelt

Die Marke BMW hat im ersten Halbjahr mit 1.071.326 ausgelieferten Fahrzeugen ein solides Absatzplus von +5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt und konnte die Auslieferungen im zweiten Quartal signifikant steigern. BMW erzielte das Absatzplus insbesondere mit seinen vollelektrischen Fahrzeugen. Mit 133.927 Auslieferungen konnte sie erneut ihre Elektroauto-Auslieferungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppeln (+133,1 Prozent). Die meistgefragten E-Auto-Modelle waren der i4, der iX3 sowie der iX und die vollelektrische 3er Limousine i3 in China. Dem neu eingeführten iX1 gelang nach wenigen Monaten im Markt eine steile Nachfragekurve.

Mit der Markteinführung der neuen 5er Baureihe und insbesondere dem vollelektrischen i5 im Oktober, den es auch als Kombi geben soll, erwartet das Unternehmen weitere Impulse in der zweiten Jahreshälfte. Erstmals und als erster Autohersteller in Deutschland bietet BMW in der neuen 5er Limousine ein System für teilautomatisiertes Fahren mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h an, das für deutsche Autobahnen zugelassen ist. Dieser Autobahnassistent ermöglicht dem Fahrer, während der Fahrt die Hände vom Lenkrad zu nehmen.

Mini mit deutlichem Absatzzuwachs

Die Marke Mini lieferte im zweiten Quartal des Jahres 71.816 Fahrzeuge an Kunden aus und damit +10,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei den vollelektrischen Fahrzeugen erzielte die Marke im gleichen Zeitraum ein Wachstum von +8,8 Prozent. Seit dem letzten Jahr ist der vollelektrische Mini Cooper SE das beliebteste Modell der Marke. Das Produktportfolio umfasst nun auch das erste vollelektrische Mini Cooper SE Cabrio.

Rolls-Royce hat im ersten Halbjahr 2023, in dem die Produktion der beiden Modelle Wraith und Dawn ausgelaufen ist, 3.181 Fahrzeuge ausgeliefert (-0,3 Prozent) und blieb damit auf Vorjahresniveau. Die ersten Auslieferungen des stark nachgefragten vollelektrischen Coupé Rolls-Royce Spectre sollen im vierten Quartal 2023 erfolgen.

„Wir investieren stärker als geplant in den weltweiten Hochlauf der E-Mobilität“

Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen des Konzerns lagen im ersten Halbjahr mit gut 3,4 Milliarden Euro und einem Plus von gut 15 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Diese fokussierten vor allem auf die weitere Elektrifizierung sowie Digitalisierung der Fahrzeugflotte und auf automatisiertes Fahren.

Wir haben eine tragfähige Strategie, wir sind finanziell solide aufgestellt und fahren gezielt die Elektrifizierung des Unternehmens hoch“, so BMW-Finanzvorstand Walter Mertl. „Wir investieren stärker als geplant in den weltweiten Hochlauf der E-Mobilität“.

Quelle: BMW – Mitteilung vom 03.08.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Ulf Georgi:

Stehen gut da.
Wenn nun auch die Neue Klasse ab 2025 ff. ebenfalls zum Erfolg wird, braucht‘s einem für BMW wirklich nicht bange sein.

Albert Derling:

bye bye Tobi

Marc:

BMW macht das richtig gut. Ich gebe zu, ich fand sie noch vor zwei Jahren nicht so überzeugend mit ihrem Aktivitäten.

Aber der i4 ist beeindruckend gut, da haben die Bayrischen Motoren Werke ihrem Namen Ehre gemacht und ein Fahrzeug um einen Wundermotor herum gebaut, das zeigt wie sehr Tesla beim Model 3 nur mit Wasser kocht, wenn ein 250 kg schwereres Fahrzeug auf einer nicht dedizierten Elektroplattform so locker mithalten kann. Und da reden wir nur von Elektroauto-Themen.

Beim Fahrgefühl, Geräusch, Fahrwerk und der Wertigkeit ist der BMW einen Klassenunterschied besser. Auch die Assistenzsysteme sind state-of-the-art, ich nenne nur die ISA, die auch auf der Autobahn jedes Tempolimit, ob Schild, ob Brücke, ob variabel erkennt und bei der Regelung auf Wunsch einen programmierbaren Aufschlag automatisch berücksichtigt.

Der i5 und i7 sind aus demselben Holz. Kein Frunk, keine Elektro-Optik, no Frills. Wer da seinen 530d Touring nächstes Jahr gegen den i5 Touring tauscht, weil sein Arbeitgeber nur noch elektrische Dienstwagen anbietet (wie die Telekom, der größte Flottenbetreiber), der muss sich nicht umgewöhnen. Außer dass er mit Wallbox zuhause nicht mehr zur Tankstelle am Ort muss.

brainDotExe:

Rekordumsätze, hohe Marge und über 100% Wachstum bei BEVs.

Aber ja, hauptsache FUD verbreiten…

Wer hat denn sonst noch über 100% Wachstum bei BEVs?

Tobi:

bye bye BMW

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