Bis 2035 kein Strom aus Gas, Kohle oder Öl mehr in Deutschland

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Iris Martinz
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Wir wissen es alle: ein Elektroauto zu fahren, ohne es mit erneuerbarem Strom zu betanken, ist ungefähr so glaubwürdig wie Putins Begründung für die Ukraine-Invasion. Um die gesteigerte Nachfrage nach grünem Strom abzudecken, verschärft die Bundesregierung nun die Ausbaupläne für erneuerbare Energien. Bis 2035 soll sogar die komplette Stromversorgung Deutschlands mit Ökostrom erfolgen, bislang war laut Koalitionsvertrag bis 2030 ein Anteil von 80 Prozent geplant. Auch wenn erneuerbare Energien 2020 in Europa erstmals Gas und Kohle überholt haben, bleibt es ein Mammutziel.

Treiber dieser Verschärfung ist auch die große Abhängigkeit von Energieimporten, vor allem aus Russland. Da sich Putin als verlässlicher Handelspartner gerade disqualifiziert hat, muss Deutschland so schnell wie möglich raus aus dieser Abhängigkeit. Eine entsprechende Novelle des Erneuerbaren Energie Gesetzes (EEG) mit ersten Zielen und Maßnahmen für den beschleunigten Ausbau ist daher in die Ressortabstimmung gegangen.

Konkret sollen bis 2030 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 100 bis 110 GW an Land aufgebaut werden, 30 weitere GW sollen in Offshore-Anlagen vor der Küste entstehen. Zudem sollen 200 GW Photovoltaikanlagen installiert werden, was dem Vierfachen des aktuellen Bestands entspräche. Diese Zielvorgaben standen bereits im Koalitionsvertrag. Um diese Ziele zu erreichen, sind zahlreiche Maßnahmen geplant, darunter höhere Fördersätze für Photovoltaikanlagen auf privaten Hausdächern bis hin zu Förderungen für Photovoltaikanlagen auf Äckern und der Abschaffung des „atmenden Deckels“ bei der Förderhöhe. Damit ist die Degression der Einspeisevergütungen für Photovoltaik-Dachanlagen bis 750 Kilowatt gemeint. Die Höhe der monatlichen Absenkung richtet sich dabei nach dem Zubau. Je höher die neu installierte Photovoltaik-Leistung, umso schneller sinkt die Förderung. Nicht im Entwurf enthalten ist hingegen die Vereinfachung des Repowerings von Windkraftanlagen, bei dem ältere Windräder am selben Standort durch leistungsfähigere Anlagen ersetzt werden. Auch die Förderung von Speicheranlagen ist in der Novelle kein Thema, was bereits Kritiker auf den Plan gerufen hat.

Zum 1. Juli diesen Jahres soll außerdem die Ökostrom-Umlage für Stromverbraucher wegfallen. Laut dem Gesetzentwurf soll Energieversorgern vorgeschrieben werden, die Ersparnis von 3,7 Cent pro Kilowattstunde komplett an die Verbraucher weiterzugeben. Damit könnte der Strompreis – und damit das Laden von Elektroautos – zumindest kurzfristig sinken. Ein Tropfen auf dem heißen Stein fürwahr, angesichts der momentanen Strompreise in Europa.

Quelle: electrive.net – Bundesregierung verschärft Ausbaupläne für erneuerbare Energien

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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