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Plenitude ist in Deutschland noch ein vergleichsweise neuer Name, im europäischen Energie- und Mobilitätsmarkt jedoch bereits fest etabliert. Als Benefit Corporation unter der Kontrolle des italienischen Energiekonzerns Eni vereint Plenitude drei zentrale Säulen: die Erzeugung erneuerbarer Energien, den Energievertrieb und das Geschäftsfeld E-Mobilität. Mit mehr als 22.000 eigenen Ladepunkten sowie Zugang zu über 400.000 weiteren Ladepunkten über Roaming beschreibt sich Plenitude heute als einer der aktivsten integrierten Akteure im europäischen Markt.
Dieser integrierte Ansatz ist für Kai Reichert, Head of E-Mobility für Deutschland und Österreich bei Plenitude, das Fundament der Identität des Unternehmens. Er betont Elektroauto-News gegenüber, dass Plenitude „einer der aktivsten integrierten Akteure im europäischen E-Mobilitätsmarkt“ sei und dass die Kombination aus Energie, Infrastruktur und digitalen Dienstleistungen einen entscheidenden Vorteil darstelle.

Der Ursprung des Unternehmens liegt in Italien: Die frühere Be Charge wurde 2021 von Eni übernommen und bildet seitdem die dedizierte E-Mobilitätsdivision von Plenitude. „Be Charge kam aus einem klassischen Ladeinfrastruktur-Hintergrund, insbesondere mit einem starken Fokus auf Italien“, erläutert Reichert. Diese Historie ermöglicht es dem Unternehmen, das Laden als Teil eines übergeordneten Energiesystems zu betrachten. Sie untermauert zugleich den Anspruch von Plenitude, Innovationen „von der Energiequelle über die Hardware bis hin zum digitalen Frontend“ aus einer integrierten Struktur heraus voranzutreiben.
Warum Deutschland und Österreich im Fokus stehen
Deutschland und Österreich wurden bewusst als zusätzliche Wachstumsmärkte ausgewählt. Deutschland ist, so Reichert, „einer der größten Automobilmärkte in Europa“ und zugleich einer der wichtigsten Korridore für den Fernverkehr. Österreich wiederum wird als strategische Brücke zwischen Italien, Mitteleuropa und dem Balkan betrachtet. Seine Lage und die bestehende Ladeinfrastruktur hätten „schon immer eine wichtige Rolle gespielt“.
Einer der auffälligsten Unterschiede von Plenitude im Wettbewerbsumfeld ist das Preismodell. Das Unternehmen gehört zu den wenigen Anbietern, die nicht zwischen Ad-hoc-Laden und App-basiertem Laden unterscheiden. „Wir wollen unsere Kunden durch ein überlegenes digitales Erlebnis überzeugen. Deshalb ist der Preis für Ad-hoc-Laden und das Laden über unsere App identisch“, betont Reichert.
AC bis 50 kW: Ein ungewöhnliches Tarifmodell
Plenitude setzt auch beim AC-Laden einen eigenen Standard: AC-Preise gelten bis 50 kW. Dies ist ungewöhnlich, da Mid-Power-DC-Lader in diesem Leistungsbereich häufig höheren Preiskategorien zugeordnet werden. Die aktuellen Preise liegen bei 50 Cent pro Kilowattstunde für AC/DC-Laden bis 50 kW und bei 69 Cent pro Kilowattstunde für HPC-Laden. Anfang 2026 sollen die HPC-Preise sinken – ein Schritt, der Plenitudes eigene Skaleneffekte widerspiegelt.
Für den weiteren Ausbau in Deutschland und Österreich verfolgt Plenitude ein klares Prinzip: Ladeinfrastruktur soll sich an realen Mobilitätsströmen orientieren. Reichert formuliert es deutlich: „Wir analysieren Verkehrsflüsse, die EV-Dichte und die bestehende Infrastruktur – das ist entscheidend für die Standortwahl.“ Während andere Anbieter Destination Charging als zentrales Wachstumsfeld definieren, priorisiert Plenitude Autobahnen, Pendlerkorridore und Metropolregionen. „Wir sind stärker an Verkehrsflüssen und größeren Standorten interessiert“, sagt er und hebt damit eine Strategie hervor, die auf hohe Frequenzen, kurze Standzeiten und planbare Auslastung ausgelegt ist.
Partnerschaften mit Kommunen und Einzelhandelsunternehmen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Reichert verweist auf den ersten gemeinsamen Ladehub an der A5 in Riegel, der zusammen mit dem Land Baden-Württemberg und der örtlichen Gemeinde entwickelt wurde. Solche Standorte dienen Plenitude als wichtige Referenzen, um weitere Kommunen und Partner aus der Privatwirtschaft zu gewinnen.
Technologisch liegt der Fokus klar auf Schnell- und Hochleistungsladen. Plenitude plant Standorte mit 300- oder 400-kW-Ladepunkten, die je nach verfügbarer Netzanschlussleistung modular erweitert werden können. „Wir konzipieren Standorte so, dass wir sie weiter ausbauen können“, erklärt Reichert. Batteriespeichersysteme spielen derzeit noch keine operative Rolle, doch „die technische Lösung ist vorhanden“, sodass Plenitude sie „einführen kann, sobald die Notwendigkeit besteht“.
Digitale Services als Kern der Nutzererfahrung
Das digitale Herzstück des Angebots ist die App Plenitude On The Road (hier kann man die App kostenfrei downloaden). Sie verbindet Plenitudes eigenes Ladenetz mit dem Zugang zu mehr als 400.000 Ladepunkten in ganz Europa. Die App bietet Echtzeit-Statusinformationen, Filteroptionen, integrierte Bezahlung sowie RFID-Funktionalität. Nutzer schätzen insbesondere die mehrsprachige Benutzeroberfläche und die übersichtliche Darstellung. Reichert gibt dazu einen Einblick: „Einige Tests haben gezeigt, dass unsere App häufig als Reisebegleiter genutzt wird – insbesondere in Südeuropa.“ Gleichzeitig kann jede Ladestation auch mit einer Kreditkarte genutzt werden – zum gleichen Preis wie in der App.

Für die Zukunft arbeitet Plenitude an präziseren Fahrzeugprofilen, um Ladezeiten und Reichweitenprognosen weiter zu verbessern. Darüber hinaus baut das Unternehmen die Funktionen für Flottenkunden weiter aus – ein entscheidendes Segment im deutschen Markt – darunter Fahrer- und Kartenmanagement, Reporting sowie eine einheitliche, konsolidierte Abrechnung.
Eine zentrale Botschaft Reicherts betrifft die Reduzierung von Komplexität. „Im Massenmarkt müssen wir Komplexität reduzieren. Der Kunde sollte sich nur drei Fragen stellen: Wo lade ich? Wie lange dauert es? Und was kostet es?“ Plenitude plant daher, an allen Standorten Preisschilder zu installieren, ähnlich wie an Tankstellen, und damit den Anforderungen der deutschen Monopolkommission zu entsprechen.
E-Mobilität: Eine Zukunft mit starkem Wachstum
In den kommenden fünf Jahren erwartet er weitere Entwicklungen in der E-Mobilität: schnellere Ladezeiten, eine tiefere Integration von Fahrzeug und Infrastruktur, mehr Plug-&-Charge-Funktionen, bidirektionales Laden sowie dynamische Preismodelle. Für Reichert ist eines klar: Der E-Auto-Fahrer wird „Teil der Energielösung“ werden – ein Paradigmenwechsel, der den Markt grundlegend verändern wird.
Langfristig verfolgt Plenitude das Ziel, elektrisches Reisen in ganz Europa intuitiv, zuverlässig und vollständig mit Energie zu ermöglichen, die durch Herkunftsnachweise als aus erneuerbaren Quellen erzeugt zertifiziert ist. Reichert fasst zusammen: „Plenitude verfolgt das Ziel, der integrierte Energie- und E-Mobilitätspartner zu sein, der elektrisches Reisen intuitiv, zuverlässig und mit Energie ermöglicht, die durch Herkunftsnachweise als aus erneuerbaren Quellen erzeugt zertifiziert ist.“
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