Audi A3 und A4 bekommen in China 800-Volt-Technik unterbaut

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Kompakte und windschnittige Elektroautos, die dank 800-Volt-Technik sehr schnell laden können: Genau diese Effizienz ist es, worauf viele Kunden warten. Audi will dies schon ab dem kommenden Jahr auf Basis der aktuellen Modelle A3 und A4 umsetzen – allerdings leider nur für den chinesischen Markt. Das berichtet Vision Mobility unter Berufung auf das Handelsblatt.

Audi wird demnach mit dem großen chinesischen Hersteller SAIC kooperieren. Es sollen in Shanghai quasi die bestehenden Hüllen von Audi A3 und A4 auf die 800-Volt-Plattform von IM Motors gepackt werden. Ab 2027 oder 2028 will man sogar mit einer gemeinsam entwickelten elektrischen Plattform auf den Markt kommen. Zuletzt war bekanntgeworden, dass Audi in China nach einem Kooperationspartner für eine neue E-Plattform suche, weil die eigene Entwicklung innerhalb der Volkswagen-Gruppe zu langsam sei. Eine offizielle Stellungnahme von Audi zur SAIC-Kooperation gebe es bislang nicht.

Warum nicht in Deutschland?

Weshalb in China ausgerechnet diese beiden kompakteren Limousinen schnell auf den Markt kommen sollen, erklärt Vision Mobility: „Da in China vor allem die elektrische Kompakt- und Mittelklasse gefördert wird, wenn es um E-Mobilität geht, sind hier auch die stärksten Volumina zu erwarten.“ Das Portal betrachtet kritisch, dass genau diese Art von Elektroautos auch dringend auf dem europäischen Markt benötigt werde, hier aber stattdessen eine neue Verbrennergeneration des A4 startet. „An der Basis beginnt das Portfolio nach wie vor beim Q4 e-tron, der vergleichsweise teuer ist, zwar einen guten Job macht, aber technisch leider schon wieder keine Maßstäbe setzt“, bemängelt Vision Mobility.

Das Verhältnis der deutschen Autoindustrie mit China ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen sind es vor allem die chinesischen Hersteller, die sich Marktanteile erobern und die deutschen Hersteller unter Druck setzen. Zum anderen finden sich dort gerade in Sachen Elektromobilität und Software starke Partner, die den deutschen Herstellern bei der Transformation immens weiterhelfen können. Den gut gemeinten Rat, sich für China zu öffnen, haben die deutschen Hersteller von Ferdinand Dudenhöffer bekommen, der jüngst im Interview mit der „Schwäbischen“ sagte: „In Deutschland sitzen zu bleiben und mit deutschen Gesetzen zu leben, wäre das Schlechteste, was die Autoindustrie machen kann.“

Quelle: Vision Mobility – „Audi: A3 und A4 mit 800-Volt-Technik – leider nur für China“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Matthias Geiger:

Schade, schade. Audi war mit dem A3 e-tron 2014 der Zeit voraus. Jetzt benötigt man Said in China um wenigstens hinterher zu laufen. Was ist nur aus den schönen Audi’s geworden „Vorsprung durch Technik“ ???????? Ich fahre seit 2009 Audi (A6,A4) und seit 2018 den A3 e-tron. Leider kann der A3 e-tron mit den Wettbewerbern nicht mithalten (2021 Baujahr mit max. 2,8 kW laden !)

Felix Lert:

Es ist zu befürchten, dass solche Themen wie jetzt der Frachterbrand in der Nordsee das BEV-Thema weiter erschwert bei uns:( Da geht was ab derzeit an deutschen Stammtischen und Vertriebsmitarbeiter im Autohaus möchte ich auch nicht gerade nun sein.

raidenE:

Grundsätzlich richtig, aber einige Hersteller, die eigene Ladestationen aufbauen, übergehen den eigenen staatlichen Ladestandard, wie Tesla und Zeekr. Die beiden genannten packen alle 250kW bei 400V. Die öffentlichen Ladestationen, die z.B. von dem staatlichen Unternehmen State Grid Corporation of China kommen halten sich aber strikt an dem 200A Limit.

raidenE:

wie kein 800V? Xpeng (G9), Avatr 11 (Changan) laufen alle mit 800V. Auch die Hauskonkurrenz von SAIC-IM Motors hat 800V, sonst würde man das nicht im Artikel erwähnen.

Harald:

was soll dieser Kommentar an Marc?
Wegen solchen Kommentaren macht es weniger Freude die Antworten noch zu lesen.
Ich wünsche mir einen Moderator, der zwar nicht zensiert, aber beleidigende Kommentare löscht.

Helmut Schönherr:

Partnerschaften, Zusammenschlüsse, Kooperationen und auch Pleiten in der weltweiten (Auto)industrie gab’s schon in der Vergangenheit und wird es auch in der Zukunft geben. Vielleicht ist in Audi mal soviel deutsches wie heute in „Osram“. Fortschritt durch Technik, und der letzte macht das Licht aus.

Sledge:

Artikel nicht gelesen? oder nicht verstanden?

Yoyo:

Jau, der VW Santana für China ist das beste Beispiellll

Josef:

Ich würde es auch nicht anderes machen.

Der chinesische Markt ist doppelt so groß wie der der ganzen EU und speziell in Deutschland gibt es derzeit keinen „echten“ Markt für eAutos.
Nach letzten Erhebungen planen maximal 16% ein eAuto zu kaufen, während in China bereits ca 5,5 Mio aller verkauften Autos eAutos sind…na klar bediene ich dann erst den größeren und wichtigeren Markt.
Im Land der Besserwisser und Bedenkenträger die nichtmal die Grundrechenarten beherrschen…wird das nichts mit eAutos bevor Verbrenner verboten werden…oder sie werden schlagartig so billig, dass alle Bedenken auf einmal weg sind.

Und ja der Umwelt ist es ziemlich egal, ob in Deutschland noch ein paar Verbrenner verkauft werden, wenn gleichzeitig China in Massen CO2 einspart…die Kugel ist nun mal rund…und die 2.6 Mio verkauften Autos in De in 2022, gegen die 23 Mio in China, sind tatsächlich unerheblich im Vergleich….USA ca 17 Mio.
Es hilft der Umwelt mehr, wenn sie in China 1 bis 2 Mio eAutos verkaufen…statt keine…und dafür in Deutschland vielleicht lediglich 200k.

Wenn Audi und VW den Kontakt in China verliert, dann sind sie wirklich weg vom Fenster und wir werden in Deutschland tatsächlich von China mit Autos geflutet…Preise dann auch nach belieben hoch, da sie keine Deutschen mehr unterbieten müssen.

Wenn Audi in China „übt“ hilft das langfristig auch dem Deutschen Markt…der wie gesagt wichtig ist, aber nicht allzu groß.

Josef:

Aha, ich hab gelesen, dass die Schwierigkeiten so groß sind, dass sie nicht vor 2028..eher später…damit fertig werden. Im Moment wird eher die MEB in MEB+ etc. ergänzt und erweitert, was im ID7 mit Version 4.0 nicht sooo schlecht aussieht.
Ansonsten wäre Audi nicht gezwungen die Kooperation einzugehen.

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