Audi will ein vollelektrisches Einstiegsauto unterhalb des Kompakt-SUV Q4 e-Tron platzieren. Das bestätigte Audi-CEO Markus Duesmann auf der jährlichen Pressekonferenz von Audi in der vergangenen Woche. Duesmann lehnte es jedoch ab, Details über das Fahrzeug oder das geplante Startdatum zu nennen und verwies darauf, dass in den kommenden Monaten weitere Informationen bekannt gegeben werden.
Es dürfte sich um den bereits länger angekündigten Stromer im A3-Format handeln, da Duesmann einem Nachfolger des A1 in dem Zusammenhang eine klare Absage erteilte: „Wir haben keinen direkten Nachfolger dafür geplant, weil wir unsere Modellpalette verschärfen und schlanker machen müssen“, sagte er. „Wir positionieren uns eindeutig als eine vollelektrische Premium-Marke“.
Das neue E-Modell soll Teil des „Produktfeuerwerks“ sein, das Duesmann vor kurzem in einem Interview ankündigte. Bis 2025 will Audi gut 20 neue Modelle vorstellen, etwa zehn davon sollen rein elektrisch sein. Zuletzt hieß es, dass Audi den A3 e-tron auf den Spätsommer 2025 vorziehen wird. Das würde zum Timing der E-Offensive passen.
Audis Mutterkonzern Volkswagen entwickelt derzeit eine neue Familie an Elektro-Kleinwagen für die Marken VW, Skoda und Cupra, die auf einer verkürzten Version der MEB-Elektroplattform des Konzerns aufbauen und in Spanien bei Seat produziert werden sollen. Vergangene Woche enthüllte die Marke VW ihr Konzept für das erste dieser Modelle, den ID.2all, ein E-Kleinwagen im Format des Polo.
Das „kleine“ E-Auto von Audi aber soll bereits auf der fortschrittlicheren Scalable Systems Platform (SSP) stehen, die der VW-Konzern für die zweite Hälfte des Jahrzehnts ankündigte. Sie soll künftig das Rückgrat für Innovationen, neue Technologien und die nachhaltige WettbewerbsÂfähigkeit des Konzerns bilden und über alle Marken hinweg und vom Kleinstwagen bis zur Oberklasse Verwendung finden – und Millionen von Fahrzeugen unterbauen. Für den Elektro-A3 ist eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern zu erwarten sowie dank der Auslegung auf ein 800-Volt-System ein besonders schnelles Laden.
Preislich dürfte der vollelektrische A3, der weiterhin sowohl als geräumiger Sportback sowie als Stufenheck kommen soll, deutlich über den von der Größe her vergleichbaren Konzernmodellen wie dem VW ID.3 oder Cupra Born liegen. Der Einstiegspreis soll zwischen 40.000 und gut 50.000 Euro.
Mit der volldigitalen und hochskalierbaren SSP-Architektur will der VolksÂwagen Konzern seinen Kunden laut eigener Aussage „innovative Funktionalitäten und Technologien in den Fahrzeugen schnell und effizient zur Verfügung stellen“. Durch Verringerung der Komplexität und Variantenvielfalt soll die SSP mit geringerem InvestitionsÂbedarf maximale Synergien sowie schnelle und regelmäßige Technologie-Updates ermöglichen – und dabei die für die einzelnen Marken erforderliche Produktdifferenzierung im Konzernportfolio gewährleisten.
Noch vor dem A3 e-tron kommen zwei deutlich größere und teurere Elektroautos von Audi auf den Markt: Der SUV Q6 e-tron und die neue A6-Baureihe, letztere als Limousine sowie Kombi Avant. Beide Modellreihen sollen in den jeweiligen Topversionen mit gut 100 kWh großen Batterien auf Reichweiten von mehr als 700 Kilometern kommen. Die Plattform dafür kommt – zumindest zum Teil – aus eigenem Hause: Der gemeinsam mit Porsche entwickelten E-Auto-Architektur Premium Platform Electric, die bei der Sportwagenschwester Porsche mit dem neuen Macan debütieren wird.
Quelle: Automotive News Europe – Audi will add entry EV in big product push, CEO Duesmann says