Langsame Entwicklung: Audi sucht in China Hilfe

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Die Entwicklung der eigenen Elektro-Plattformen dauert bei Audi schon recht lange. Nun sucht der Autohersteller aus Ingolstadt offenbar in China Hilfe – und will dort eine Plattform zukaufen. Das berichtet zumindest die Automobilwoche. VW-Konzernchef Oliver Blume soll dem Vorgang zugestimmt haben, diese Woche sollte das Thema im Aufsichtsrat besprochen werden.

Das eigene Projekt Trinity benötigt bei Volkswagen wohl noch bis 2029, doch bis dahin soll Audi lieferfähig bleiben. Daher ist nun offenbar dringend externe Hilfe nötig. Wie die Automobilwoche berichtet, sei das Unternehmen in China mit mehreren Herstellern im Gespräch. Und gerade für den chinesischen Markt könnte Audi einen Anschub gebrauchen, denn im ersten Quartal verkaufte die VW-Tochter auf dem aufstrebenden E-Auto-Markt kaum mehr als 3000 Fahrzeuge.

Duesmann muss gehen

Dass die Entwicklung zu langsam gehe und mehr Fahrt aufnehmen müsse, hatte jüngst auch noch Audi-Chef Markus Duesmann bekräftigt, der nun die Führungsposition räumen muss. Zum 1. September wird Gernot Döllner neuer Vorstandsvorsitzender. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Audi-Aufsichtsrat bereits Ende Juni. Damit setzt sich der von VW-Chef Oliver Blume angestoßene Umbau in den Führungspositionen der Volkswagen-Gruppe fort.

Der scheidende Duesmann hatte sich offenbar zuletzt zu tief in Grabenkämpfe innerhalb der Volkswagen-Gruppe verwickeln lassen. „Zuletzt war der Streit im Management immer stärker eskaliert. Trotzdem versucht VW nun, den Paukenschlag in Ingolstadt als friedliche Übergabe zu inszenieren“, analysierte die FAZ den Wechsel an der Spitze. Etliche Schwierigkeiten von Audi hätten ihre Ursache in der kriselnden Software-Einheit Cariad, die Duesmann in der Anfangszeit selbst verantwortete.

Ausgerechnet China

Nun soll also ausgerechnet China dabei helfen, Audi in Sachen Elektromobilität auf stärkere Beine zu verhelfen. Im eigenen Markt sind die chinesischen Marken zunehmend stark, hatten zuletzt erstmals mehr als die Hälfte der Fahrzeuge dort selbst verkauft. Und auch international erhöht China den Druck auf die Mitbewerber. In Deutschland gibt es inzwischen von zahlreichen chinesischen Marken Fahrzeuge – und das oft zu deutlich günstigeren Preisen als die der deutschen Mitbewerber.

Quelle: Automobilwoche – „Hilfe von außen: Audi sucht Plattform-Partner in China“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Heinz:

genau diese Frage stellen viele Fahrer sich.
“was ist mit dem BEV wenn ich in Urlaub fahre?“
Nicht selten ist zu lesen, so auch hier, dass viele Fahrer genervt sind von defekten oder Ladestationen
die eine der Ladekarten an Bord nicht anerkennen.
Das ist schon ein großes Problem. Daher fahre auch ich noch mit einem Verbrenner in Urlaub.

Groß:

Vorsprung durch Technik?

Da sieht man wo die Arroganz der deutschen Autobauer hinführt.
Gewisse Fachzeitschriften loben die „deutschen E-Autos“ und suchen nach kleinen Punkten bei chinesischen um diese „Auszuschlachten“.

Armes Deutschland.

Wolfbrecht Gösebert:

„Die Situation ist ein Beleg dafür, wie viel die meisten klassischen Autobauer noch dazulernen und aufholen müssen.

Umso erstaunter bin ich über den MEB. Der hat zwar sehr viel „alten“ Autobau in sich, funktioniert aber bisher ziemlich gut ...“

Ja, nur ist IMO zwar die Software ein „Wackelpudding“, aber viel schlimmer ist, dass die VW-Fertigung mit dem hohen Zeit- und damit Lohnaufwand zu teuer ist!

Yoyo:

Wer sich den (vielleicht!) höheren Spritpreis im Wert des Eis oder Pizza für die ganze Famile nicht leisten kann, kann sich eigentlich den ganzen Urlaub nicht leisten

Tom:

Der VW Konzern hat durch seine Vielmarken-Strategie vor Jahren als erster groß auf Plattformen gesetzt. Was ist davon übrig? Kleine Margen…
Es zeigt vor Allem eines: Vieles hat nicht so funktioniert, und Audi ist schon lange nicht mehr sehr innovativ.
Die Situation ist ein Beleg dafür, wie viel die meisten klassischen Autobauer noch dazu lernen und aufholen müssen.
Umso erstaunter bin ich über den MEB. Der hat zwar sehr viel „alten“ Autobau in sich, funktioniert aber bisher ziemlich gut….
Ich fahre einen und kenne damit auch seine mängel ;-)

Tom:

…und 1x im Jahr Italien-Urlaub ist dann das Maß für alle und alles??

Rüger Becht:

Grundsätzlich hat er schon recht. Bei unseren Italienurlauben versuche ich ebenfalls immer, möglichst vor Ort ohne zu tanken auszukommen der dortigen Kraftstoffpreise wegen.

Achim Dittrich:

Was eine Blamage!
Vielleicht hätte man nicht Herrn Duesmann auswechseln, sondern die Audi Entwicklung endlich mal grundlegend auf Fordermann bringen sollen.
Ich kann mich der Meinung von Herrn Hofstetter nur anschliessen.Das Motto „Vorsprung durch Technik“ in Verbindung mit Audi ist nur noch gut für Hohn und Spott.

Holger:

Martin Winterkorn hat den gesamten Konzern an die Wand gefahren. Mehr Premium, mehr Image, mehr teuer. Weniger Innovation, und einen faden e-Golf, damit die blöden Ökos die Fresse halten. Und Audi ? Eine krude Balance zwischen Einfallslosigkeit und Aggressivität verdrängte den Vorsprung durch Technik.
Herbert Diess musste viele vergeudete Jahre wieder reinholen, und scheiterte.
Mit Oliver Blume, Winterkorn 2, ist die alte Gier wieder da.
Der Rettungsversuch: Alles für Porsche – VW spart gegen die Kundenwünsche.
Für Audi bleibt da nicht mehr viel…..
Selbst wenn Trinity 2029 startklar wäre……..Die aktuelle Führungsriege könnte damit gar nicht umgehen.

Yoyo:

Und was ist daran so toll, nach 1.500 km erst tanken zu müssen?

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