Mit unserer Arbeit auf dem eMobilitätBlog wollten wir potentiellen Käufern eines Elektrofahrzeuges helfen die für sie richtige Entscheidung zu treffen. Wir haben in dieser Zeit viele, sehr interessante Menschen kennengelernt, die von ihren Erfahrungen mit Elektroautos berichtet haben. Viele haben uns Tipps für den Kauf und Betrieb eines Elektroautos gegeben. Aus diesen Gesprächen und meinen eigenen Erfahrungen beim Test der diversen Elektrofahrzeuge habe ich meine Top 10 an Tipps für den Kauf eines Elektroautos zusammengestellt.
Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Aber sie soll helfen, die Entscheidung zum Kauf eines elektrischen Fahrzeugs quasi stressfrei vorzubereiten. Der Kauf eines Elektrofahrzeuges ist ein spannender und wichtiger Schritt. Für dich als Käufer, für deine Familie und Umgebung und ganz sicherlich auch für deine Nachfahren. Es lohnt sich.
Elektroauto kaufen: Wichtige Tipps!
- Fahrt so viele Elektroautos wie möglich zur Probe. Nur so könnt ihr ein Gefühl für das Fahrzeug, dessen Fahrweise, für Bordcomputer oder ähnliches bekommen. Nichts ersetzt eine eigene Erfahrung in einem Elektrofahrzeug.
- Sprecht mit anderen Fahrern dieser Fahrzeuge. Ich habe bislang ausschließlich freundliche und hilfsbereite Fahrer von Elektroautos kennengelernt. Ist ja auch irgendwie klar! Gerade weil es nicht so viele E-Autos bislang gibt, sind diejenigen, die als Vorreiter ein Elektroauto fahren, besonders mitteilsam. Wo trifft man sie? Na auf alle Fälle an den Ladestationen. Dort gibt es immer Zeit für einen kleinen Plausch. Oder fragt doch mal bei deinem Energieversorger nach. Bei LEW in Augsburg gibt es zum Beispiel einen dedizierten E-Mobility Bereich und sehr hilfsbereite Kollegen.
- Lest Blogs, E-Mobility Beilagen in den großen Zeitungen, folgt Automobil Journalisten auf Instagram oder Twitter oder holt euch die Infos im Netz. Youtube bietet großartige Videos von Messeauftritten der Hersteller, von Fahreindrücken der neuesten Modelle oder mit Testergebnissen.
- Versucht die ‘Sprache der Elektromobilität’ zu erlernen. Was ist kWh? Welche Stecker Standards gibt es? Welches Kabel benutze ich für welche Ladegeschwindigkeit? Was kostet eine Kilowattstunde? Was besagt die Reichweite meines Elektroautos und welche Konditionen fallen bei meinem Stromversorger an.
- Findet heraus, was euer Elektroauto wirklich leisten können muss.
Den letzten Punkt möchte ich zunächst ein wenig ausführen, bevor wir fünf weitere Tipps beim E-Auto-Kauf betrachten. Gedanken die man sich über die Leistung machen sollte:
Wie viele Kilometer fahre ich zu meiner Arbeitsstelle am Tag? Und natürlich auch wieder zurück. Welche Reichweite benötige ich zusätzlich für die Schule der Kinder? Wie sieht es aus mit dem Sportprogramm am Nachmittag oder dem Wochenendausflug. Nur eine kleine Anmerkung hierzu: die durchschnittlich gefahrene Strecke eines deutschen Autofahrers ist täglich weniger als 40 Kilometer, ganz gleich ob Stadt oder Land.
Welche Größe sollte mein Elektroauto haben? Reicht ein Smart mit zwei Sitzen oder benötige ich doch den Tesla Model X mit seinen sechs Sitzplätzen? Das ist dann letztlich auch eine Frage des Geldes, klar. Aber vielleicht ist in einer Familie ein kleiner Stadtflitzer mit 5 Plätzen ein guter Zweitwagen zum Start…
Weitere wichtige Tipps beim E-Autokauf
- Willst du das ganze Electric-Feeling oder kann es auch ein Hybrid sein? Meine Priorität wäre immer der komplette Elektrowagen, ganz oder gar nicht. Und wenn schon dabei, dann informiere dich zur Elektroprämie. Wie kommst du an die 9.000€ für Elektroautos oder 6.750€ für Hybride Fahrzeuge? Welche Steuervergünstigungen gibt es? Und was sind die eventuellen Kosten für die Batterie?
- Ich habe bei meinen Tests verschiedener Elektroautos eine ganz wichtige Erkenntnis gewonnen. Ohne eine feste eigene Ladestation wird das Nichts. Insofern ist das vielleicht der wichtigste meiner 10 Tipps. Entweder bei dir zu Hause oder bei dir in der Garage im Büro brauchst du eine fest installierte Ladestation. Alles andere ist Quatsch, denn neben Familie und Job noch stundenlang an Ladestationen auf die notwendige Ladung zu warten, das ist mühsam. Nachts in der eigenen Garage oder am Carport ist die beste Variante, den Stillstand deines Wagens sinnvoll zu nutzen. Auf dem Parkplatz deines Arbeitgebers, sofern vorhanden, wäre eine weitere gute Möglichkeit. Nutze diese relativ langen Pausen deines Autos für das Laden ohne Stress.
- Verstehe die Gesamtkosten. Miete oder Leasing. Lass dir Zeit bei der Entscheidung. Keine überstürzten Käufe, denn es werden in den kommenden Monaten gute weitere Elektroautos auf den Markt kommen. Andererseits ist die Zeit jetzt reif, einzusteigen. In Englisch heißt das ‚early adopter’ – quasi ein Innovator oder Entdecker zu sein ist echt cool.
- Lass dich nicht von den Miesmachern irritieren. Von denen gibt es gerade hier in Deutschland wirklich viele. Die hier so gerne vorgehaltene Reichweitenangst ist als Argument überflüssig und nervt. Zugegeben, die Ladestationen sind heute noch nicht so flächendeckend ausgebaut, wie man sich das wünscht. Aber das kommt schon. Die Bordcomputer der meisten Fahrzeuge zeigen dir die nächstgelegenen Ladestationen. Mit ein wenig Planung kann man sogar weite Reisen, wie etwa von Bayern nach Berlin, unternehmen. Bloß nicht Bange-machen lassen. Think positive.
- Mach dich schlau zu den Ladekarten der einzelnen Anbieter. ChargeNow, Plugsurfing, inCharge oder aber bei den Stromanbietern wie Vattenfall, innogy, LEW, EnBW oder den jeweiligen Stadtwerken.
Ein Gedankengang zum Abschluss
Bleibt mir zum Abschluss der folgende Rat: erinnere dich daran, dass du diese Entscheidung bei allem Spaß am neuen Fahren auch aus Umweltgründen machst. Deine Kinder, deine Enkel oder deren Kinder werden davon profitieren, dass du als einer der Ersten in Deutschland den Mut zur Veränderung gehabt hast. Werde Teil einer faszinierenden, neuen Mobilität.