XPeng denkt wegen EU-Untersuchung über Produktion im Ausland nach

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XPeng

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 2 min

Bereits seit Oktober 2023 prüft eine EU-Kommission, in welchem Ausmaß in China produzierte Elektroautos von staatlichen Subventionen profitieren und so auf dem Markt in Europa einen unlauteren Vorteil haben. Während China selbst die Überprüfung als „protektionistisch“ bezeichnet, denkt der chinesische Elektroauto-Hersteller XPeng offenbar darüber nach, seine Fahrzeuge auch im Ausland zu produzieren. Dazu hat sich Brian Gu, der Co-Präsident des Unternehmens, gegenüber Journalisten auf der Auto China 2024 geäußert.

Neue Rahmenbedingungen in der EU sowie mögliche Zollgebühren könnten dazu führen, dass das chinesische Unternehmen seine Strategie ändert und in Werke sowie Zulieferer außerhalb Chinas investiert. „Keine Strategie ist in Stein gemeißelt. Wir müssen die Anforderungen erfüllen, um konkurrenzfähig zu bleiben“, äußerte Brian Gu in diesem Zusammenhang. Aktuell versuche XPeng so lokal wie möglich zu produzieren und mit den in China gefertigten Elektroautos auf die globalen Märkte vorzurücken. „Aber für den Fall, dass wir in Produktions- und Lieferketten oder andere Bereiche investieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir dies womöglich tun“, ergänzt Gu.

XPeng, zu dessen Anteilseignern Volkswagen gehört, bietet seine Elektroautos bereits in den Niederlanden, Norwegen und Deutschland an. Das Unternehmen ist bestrebt, weitere Märkte zu erschließen, darunter Frankreich, Italien und Großbritannien. Das Unternehmen will außerdem den Anteil internationaler Geschäfte am Gesamtumsatz steigern. Von ein bis zwei Prozent im vergangenen Jahr könnte der Anteil in 2024 auf etwa zehn Prozent steigen, schätzt Brian Gu.

XPeng plant weiterhin, in technologische Innovationen zu investieren. Für Käufer in China, dem mit Abstand weltweit größten Automobilmarkt, seien High-Tech-Funktionen bei der Auswahl eines neuen Autos ein entscheidendes Kriterium. Laut Firmengründer und CEO He Xiaopeng soll noch im Mai ein „superschneller Zyklus“ für die Upgrades der Software sowie der KI-Assistenten in den Fahrzeugen eingeführt werden. Diese Plattform könne künftig hoffentlich nicht nur in China, sondern auch in anderen asiatischen Ländern und in Europa genutzt werden. Bereits im Februar hatte XPeng angekündigt, in diesem Jahr rund 4000 Mitarbeiter einzustellen und 3,5 Milliarden Yuan (ca. 445 Millionen Euro) in die Weiterentwicklung von KI für autonomes Fahren zu investieren. In der zweiten Hälfte dieses Jahres soll außerdem der Vorverkauf für ein Flugauto beginnen.

Quelle: Reuters – XPeng may consider overseas production due to Europe regulatory scrutiny

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Dr.Georg Ramsauer:

Schauen wir mal was rauskommt

JimBeam:

Das sollen sie gerne machen. Unter der Voraussetzung, dass ein Joint Venture mit einem europäischen Hersteller eingegangen werden muss und die europäische Seite 51% der Beteiligung besitzt. Tit for tat. Die EU muss endlich aufhören, sich von China/CCP an der Nase herumführen zu lassen.

Daniel W.:

Vermutlich werden in Zukunft chinesische Hersteller vermehrt in EU-Ländern produzieren, um Strafzöllen und mögliche Sanktionen bei einem Angriff Chinas auf Taiwan zu umgehen, damit hätte die EU die Konkurrenz zu heimischen Herstellern selber ins Land geholt – das wäre ein Eigentor für unsere Hersteller.

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