„Es ist historisch!“ – Wie sich Renault seinen Erfolg erklärt

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

In den ersten elf Monaten des Jahres 2020 hat der Autohersteller Renault rund 100.000 Elektrofahrzeuge verkauft. Darunter 84.000 Zoe. Ein historischer Rekord, auf den Gilles Normand, SVP für Elektrofahrzeuge und Mobilitätsdienste der Gruppe, stolz ist. Ihm zufolge wird 2020 als das Jahr des Umstiegs auf Elektrizität in Europa in Erinnerung bleiben. In einem auf dem Unternehmensblog #EasyElectricLife veröffentlichten Interview sprach Normand ausführlich über den Erfolg der Marke und worauf er ihn gegründet sieht.

Der Markt für Elektroautos sei trotz der weltweiten Corona-Pandemie in diesem Jahr „sehr dynamisch“ gewesen, mit Wachstumsraten zwischen 70 und 80 Prozent in den größten europäischen Märkten, wie Normand erklärt: „Elektrofahrzeuge stellen nun 5 Prozent aller Fahrzeugverkäufe dar. Diese Tendenz erkennt man in großen Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Ein bedeutender Schritt wurde getan“, so der Manager.

Das Ergebnis von Renault mit gut 100.000 verkauften Elektroautos sei „mehr als nur ausgezeichnet. Es ist historisch!“, so Normand weiter. Ebenso wie der generelle Trend des Automarkts Richtung Elektromobilität weist sei dieses Ergebnis auch „auf die von Groupe Renault seit über zehn Jahren geleistete Pionierarbeit mit der elektrischen Technologie zurückzuführen“. Renault habe „nach und nach die Hürden, die Kunden von diesem Antrieb ferngehalten haben, entfernt“. Etwa „dank Fortschritten bei der Reichweite – ein bedeutender Meilenstein wurde schon mit dem Zoe der zweiten Generation mit einer Reichweite von 300 km erreicht. Die dritte Generation erreicht heute fast 400 km“, so Normand.

Eine wichtige Rolle für den Erfolg von Elektroautos habe auch die Ausbildung der Verkäufer in den Showrooms gespielt, die nun „den Kunden erklären können, weshalb die Nutzungskosten eines Elektroautos geringer sind als die eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor“. Auch die immer schärferen CO2-Limits in der EU und neue Regelungen wie die CAFE-Norm (Corporate Average Fuel Economy) in den USA, die den CO2-Ausstoß aller Fahrzeuge auf dem Markt stark begrenzen, haben ebenfalls zum Wachstum der E-Mobilität beigetragen, so Normand.

„Der Zoe bietet das beste Preis-Leistungsverhältnis bei Reichweite und Ausstattung“

Dank Gesetzen wie diesen und diversen weiteren Dynamiken „entwickelt sich der Wettbewerb“, erklärt der Manager. Darin sieht sich Renault bestens platziert, wie die „historische Marktführerschaftdes Zoe zeige. Der knuffige Kompaktstromer der Franzosen sei deshalb so erfolgreich, „da dieser das beste Preis-Leistungsverhältnis bei Reichweite und Ausstattung bieten“, könne, findet Normand.

Auch bei rein elektrischen Nutzfahrzeugen sei Renault vorne dabei, der Kangoo Z.E. führe „das neunte Jahr in Folge“ den Markt in seinem Segment an. Flottenkunden und Handwerker schätzen dem Manager zufolge das Angebot von Renault, weil der Hersteller sie „nicht allein“ lasse: „Wir begleiten sie durch unseren neuen Partner Elexent, um ihnen den besten Komplettservice zu bieten – von der Beratung bis zur Installation und Vermietung von Ladestationen auf ihrem Betriebsgelände.“ Auch hier beseitige Renault also „Hürden für den Umstieg“, und die Kunden wissen dies zu schätzen.

Quelle: Renault – „Der Markt für Elektroautos hat einen bedeutenden Schritt getan“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Strauss:

M 3, Strafzahlungen müssen alle bezahlen die Autos bauen mit zu hohem Co 2 Ausstoss.
Auch die Hybridproduzenten profitieren da. Nicht nur TESLA die nur rein Elektrische baut. Auch Renault schafft dies nicht nur mit dem Zoe allein.
Nur weil da einige Schulden haben schlüpft da keiner durch die Maschen. Auch VW schleimt deshalb etwas mit Tesla herum, ganz einfach weil sie noch sehr viele Verbrenner verkaufen. Schulden oder Gewinn hin oder her.

Kurt Werner:

Um es auf den Punkt zu bringen: viel Polemik und keine Fakten. Wie viel Strom bräuchten den 45% Elektroautos? Lieber Hafa, können Sie mir bitte darauf antworten?

M 3:

Hier hat Grubengräber schon recht.

Mit Verlust verkaufen und auf der anderen Seite die CO2 Strafzahlungen zu verringern.
Das ist ein WIn Win Effekt der so angestoßen wird

1 x Verringerung der CO2 Zahlungen
1 x Höhere Abschreibungen durch Verlust um einen Ausgleich zu schaffen um dann somit mit einigermaßen gewohnten Magen weiter zu Wirtschaften.

Fiat Chrysler und General Motors kaufen sogar CO2-Zertifikate bei Tesla ein. Denn sie fürchten die Strafen, weil ihre Autos im Schnitt noch zu viel des klimaschädlichen Gases ausstoßen. Tesla kassiert beim Handel mit diesen Verschmutzungsrechten Milliarden.
Das ist nichts anderes wie verluste zu machen um Strafzahlungen entgegenzuwirken

Hört sich alles dubios an ist aber wahr.

Tesla steht an der Börse schon richtig wo sie jetzt sind

Alle anderen Autobauer versuchen jetzt umzustellen um ansatzweise gleichziehen zu wollen

Der große Stern hat schon gesagt das mehr in die Digitalisierung gesteckt werden muss

Das problem ist nur das vorhandene so schnell umstellen zu können, was auch bedeutet das erst geschrumpft werden muss um dann wieder wachsen zu können

Tesla hatte nie das Problem der Verbrenner an der Backe das jetzt alle andere haben
daher sind auch die Start-Up unternehmen wie Nio Byd dementsprechend jetzt schon besser positioniert als es momentan den Anschein hat

Man muss halt bei der Thematik Elektromobilität etwas weiter schauen als nur über das Lenkrad hinweg.

Daniel W.:

Ich wüsste auch gerne Zahlen zu den Kosten bei den E-Autos.

Strauss:

Grubengräber, schau nur, dass du nicht selber hinein fällst. Was für ein Zeug fährst du ?
Lass sie Firmen machen, die wissen selber wie sie ihr Kind schaukeln müssen.

Daniel W.:

Dass Ökostrom teuer sei, das bringen nur die Ökostrom-Gegner vor. Allen anderen wissen, dass Ökostrom jetzt schon billiger ist. Selbst Atomstrom ist mit ca. 13 Cent pro kWh teuerer.

Was kostet Atomenergie?

Eine Überraschung gibt es hinsichtlich der Gestehungskosten von Atomstrom: Auf Anfrage teilte das Energie- und Wirtschaftsministerium mit, dass hierfür keine aktuellen Daten vorlägen. Grund sei der geplante Atomausstieg bis 2022. Die Gestehungskosten für Atomenergie beliefen sich aber ungefähr auf 13 Cent pro Kilowattstunde.

(Quelle: quarks.de)

Farnsworth:

Stimmt, beim Spritpreis ist es ja klar, dass er aufgrund unendlicher und leicht zugänglicher Ressourcen für immer günstig bleiben wird.

Beim Strom kann ich mir wenigstens aussuchen, ob ich ihn aus dem Netz beziehe oder selbst erzeuge.

Farnsworth:

Ökostrom vom eigenen Dach ist günstiger als aus dem Netz. Auch ohne Förderung.

Farnsworth:

Keine Ahnung wo sie ihre Daten her haben. Deutschland hat laut Bundesnetzagentur im Jahr 2019 gerade mal ca. 5%(24,2Twh) der Netzlast(476TWh) an Strom importiert. Dafür aber ca. 12,5%(59,4TWh) exportiert. Wenn schon mit Zahlen um sich schmeißen dann bitte richtige.

Jeder der sich mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzt weiß dass es niemals Batterie Deponien geben wird, da die Rohstoffe da drin viel zu wertvoll sind um sie nicht zu recyceln.

Wenn es schon um die Umwelt geht, was ich mit dem Ölsandabbau in Kanada? Fracking in den USA? Deep Water Horizon? Exxon Valdez? Alles nicht so schlimm offenbar.

Die Produktion der Batterien wird sich aber immer effizienter entwickeln müssen, wenn man Massen von Autos herstellen möchte. Das heißt die Effizienz ist dann noch lange nicht am Ende. Die Erfahrung wie man effizienter produziert kommt erst mit der Massenfertigung.

Farnsworth:

Nein, nicht zuerst. Sowohl als auch! Wir haben keine Zeit für „zuerst irgendwas anderes machen…“ Andere Missstände rechtfertigen weitere Missstände nicht.

Das ist ein typisches Ausweichargument. „Bevor die nicht in China alle Kohlekraftwerke ausschalten…“, „Bevor nicht alle Schiffe…“ solange können wir alle weitermachen wie bisher. Eben nicht!

Der Wandel zur E-Mobilität ist da, jetzt! Wenn sich kein E-Auto leisten können oder wollen ist das aber völlig okay. Die Zeit wird kommen. Aber kommen Sie nicht mit Pseudo-Argumenten warum E-Mobilität für alle nicht funktionieren kann, nur weil es in ihrem speziellen Sonderfall nicht funktioniert.

Ich habe jedenfalls meinen Kombi gegen einen E-Up eingetauscht. Und unser Zweitwagen wurde durch einen Twizy ersetzt (Gebraucht wohlgemerkt). Wir kommen damit prima zurecht. Mit einem Wohnwagen habe ich zwar mal geliebäugelt, aber mit e-Auto hat sich das wohl erledigt. Dafür fahre ich mit einem Energieverbrauch ans Urlaubsziel und zurück mit dem Sie nur 100 km weit kommen.

Aber wie gesagt, ihre Zeit wird kommen. In fünf oder zehn Jahren fahren sie auch E-Auto und das völlig selbstverständlich.

Farnsworth

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