Volkswagen gab im Rahmen der Jahrespressekonferenz zu verstehen, dass 2019 für die Marke zum Schlüsseljahr wird. So werde man insgesamt die Investitionen in Zukunftsthemen bis 2023 auf 19 Milliarden Euro hochgefahren. Das sind 8 Milliarden Euro mehr als ursprünglich für den Zeitraum 2019-2023 vorgesehen. Die E-Offensive startet somit mit einem Paukenschlag.
„Wir werden unser Transformationstempo noch einmal deutlich steigern, um Volkswagen fit zu machen für das elektrische und digitale Zeitalter. Volkswagen soll effizienter, agiler und gerade in der Verwaltung als Arbeitgeber attraktiver und moderner werden. Zur Umsetzung der geplanten Digitalisierungs-Roadmap in der Verwaltung gab es bereits erste konstruktive Gespräche mit dem Betriebsrat.“ – Ralf Brandstätter, Chief Operating Officer der Marke Volkswagen
Ziel sei es die Investitionen aus eigener Kraft zu tätigen und zusätzliche Anforderungen wie die steigenden Kosten für die schärferen CO2- und Abgasvorschriften abzufedern. Hierfür hat man es sich zum Ziel gesetzt ab 2023 eine nachhaltige Ergebnisverbesserung von 5,9 Milliarden Euro pro Jahr anzustreben.
Materialkosten sowie Variantenvielfalt im eigenen Portfolio sollen zu diesem Zweck reduziert werden. Des Weiteren soll die Produktivität in den Werken um fünf Prozent pro Jahr steigen. Dazu sollen Ergebnis- und Margensteigerungen im Vertrieb kommen.
„Die Maßnahmen aus dem Ergebnisverbesserungsprogramm werden unserer Marke ein wettbewerbsfähiges Renditeniveau von sechs Prozent im Jahr 2022 ermöglichen. Diese Verbesserung ist die Grundlage, um die notwendigen Vorleistungen für unsere Transformation zu finanzieren und unserem strategischen Anspruch im Elektro-Zeitalter gerecht zu werden.“ – Dr. Arno Antlitz, VW Finanzvorstand
Abbau von bis zu 7.000 Stellen in der Verwaltung / Aufbau von rund 2.000 Stellen in der technischen Entwicklung
Geplant sei zudem die Sachgemeinkosten und Personalbedarf in der Verwaltung um jeweils 15 Prozen zu senken. Das Unternehmen geht davon aus, dass bis 2023 durch Automatisierung von Routinearbeiten etwa 5.000 bis 7.000 Stellen wegfallen. Das lässt sich auffangen, indem Stellen beim altersbedingten Ausscheiden von Mitarbeitern nicht wiederbesetzt werden. Allein das Potenzial der nächsten drei Geburtenjahrgänge für die Altersteilzeit beträgt rund 11.000 Mitarbeiter. Ein Umbau entlang der demografischen Kurve ist also möglich.
Unterstützen soll hierbei die digitale Transformation. Die Umsetzung einer Digitalisierungs-Roadmap zielt darauf, die Belegschaft auf die digitale Arbeitswelt vorzubereiten. Volkswagen wird dazu 4,6 Mrd. Euro in IT-Systeme investieren, um die Prozesse in der Verwaltung zu digitalisieren.
Es sollen allerdings nicht nur Arbeitsplätze wegfallen, im Bereich der Technischen Entwicklung, dort wo es um Software und Elektronikarchitektur geht, sollen rund 2.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Für alle Maßnahmen gilt: Bei Volkswagen besteht bis mindestens 2025 eine Beschäftigungssicherung.
E-Offensive nimmt im Schlüsseljahr 2019 Fahrt auf
Volkswagen will in den nächsten zehn Jahren über 10 Millionen E-Autos auf MEB-Basis herstellen. Den Anfang macht der ID., der zur IAA präsentiert werden soll. Bereits Anfang Mai sollen interessierte Kunden eine Launch-Edition des ID. vorbestellen können. Jürgen Stackmann, Vertriebsvorstand VW, lässt hierzu verlauten: „Wenn ich das Interesse unserer Händler an der ID.-Familie sehe, halte ich es für möglich, dass wir mit der Launch-Edition ausverkauft sind, ehe wir den ID. im September enthüllen.“
Durch die neu geschaffene Plattform soll ein bislang unerreichtes Preis-Leistungsverhältnis erreicht werden, was dazu führt, dass das E-Auto vom Nischenprodukt zum Bestseller wird. Dieser Gedanke wird mit dem Öffnen der Plattform für den Wettbewerb konsequent weitergedacht.
Ausblick 2019: Profitables Wachstum angestrebt
Im laufenden Geschäftsjahr strebt die Marke eine operative Marge von vier bis fünf Prozent an. Beim Umsatz wird trotz der eingetrübten konjunkturellen Aussichten in wichtigen Absatzmärkten ein weiteres Wachstum von bis zu fünf Prozent erwartet. Die Auslieferungen der Marke sollen eine ähnliche Größenordnung wie im vergangenen Jahr erreichen, mit einem im Jahresverlauf zunehmenden positiven Momentum.
Des Weiteren steht ein grundlegendes überarbeitetes VW-Logo sowie neue Namen für die E-Modelle des Unternehmens 2019 in den Startlöchern, um die Transformation der Marke auch optisch hervorzuheben.
Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 13. März 2019