Die Bundesregierung will etwas dafĂ¼r tun, dass Ă–kostrom an Ladeinfrastruktur fĂ¼r E-Autos kĂ¼nftig besser und leichter fĂ¼r die THG-Quote geltend gemacht werden kann. Hierzu haben die Bundesregierung, insbesondere das Bundesumweltministerium (BMUV), kĂ¼rzlich eine Ăœberarbeitung der Regelungen zur THG-Quote vorgenommen. Diese Ă„nderungen könnten erhebliche Auswirkungen auf Besitzer von Elektroautos und potenzielle Käufer haben.
Die Hauptänderung betrifft die Frist fĂ¼r die Beantragung der THG-Quote. Bisher konnte die Quote bis zum 28. Februar des Folgejahres beantragt werden. Nun hat die Regierung beschlossen, diese Frist auf den 15. November des Beantragungsjahres vorzuziehen. Diese Ă„nderung verkĂ¼rzt den Einreichungszeitraum erheblich um gut dreieinhalb Monate und tritt in KĂ¼rze in Kraft.
FĂ¼r diejenigen, die bereits ein Elektroauto besitzen, aber noch keine THG-Prämie beantragt haben, bedeutet dies, dass sie bald handeln sollten. Wenn das Fahrzeug bereits bestellt ist, aber die Lieferung noch aussteht, sollten die Käufer ihr Autohaus darauf hinweisen, dass sie ihr Fahrzeug frĂ¼hzeitig zulassen möchten. Andernfalls könnte es zu spät sein, die Prämie fĂ¼r das laufende Jahr zu beantragen.
Auswirkungen auf die THG-Quote
Die Ă„nderung der Fristen könnte auch Auswirkungen auf die THG-Quote haben. Wenn die neuen Fristen im vergangenen Jahr angewendet worden wären, hätte ein Drittel der angemeldeten Elektroautos keine Prämie erhalten – beruhend auf offiziellen Zulassungszahlen des Kraftfahrzeugbundesamts. Diese Realität wird jetzt im laufenden Jahr eintreten.
Das Umweltbundesamt (UBA) und die Fachabteilung fĂ¼r die THG-Quote leisten gute Arbeit, seien jedoch mit der Vielzahl der Anträge Ă¼berfordert, heiĂŸt es. Das Bundesumweltministerium hatte Energate auf Nachfrage hin bestätigt, dass es auch darum gehe, einen Antragsstau zu vermeiden. Offenbar haben auch viele Halter von E-Autos (beziehungsweise deren damit beauftragten Dienstleister), die ihr Fahrzeug nicht erst zum Jahresende hin gekauft haben, erst spät ihre Anträge eingereicht. Die VerkĂ¼rzung um wenige Wochen gebe jedem Halter immer noch genug Zeit dafĂ¼r, teilte das Ministerium mit.
Anstatt in die Digitalisierung des UBA zu investieren, um die Antragsflut bewältigen zu können, hat das BMUV die Anzahl der Anträge durch die FristverkĂ¼rzung reduziert. Dies könnte die Wirksamkeit der THG-Quote als Instrument zur Förderung der Elektromobilität einschränken. Viele Verbände und Experten hatten die VerkĂ¼rzung der Frist im Vorfeld auch deshalb scharf kritisiert, doch ihre Bedenken wurden ignoriert.
Ă„nderungen bei den Fahrzeugklassen
Neben der FristverkĂ¼rzung hat die Regierung auch eine Einschränkung bei den Fahrzeugklassen vorgenommen. Bisher konnten unter anderem Besitzer von 45-km/h-Elektrorollern von der THG-Prämie profitieren. Dies wird in Zukunft nicht mehr möglich sein. Das Umweltbundesamt wird nur noch THG-Quoten fĂ¼r Fahrzeugklassen bewilligen, fĂ¼r die ein Schätzwert festgelegt ist. Von dieser Regelung könnten elektrische Nutzfahrzeuge und E-Lkw der Klassen N2 und N3 von der THG-Quote profitieren, fĂ¼r sie soll ein eigener Schätzwert festgelegt werden. Bislang wurden diese Fahrzeuge, zu denen auch 40 Tonnen schwere Elektro-Lkw gehören, wie ein Pkw behandelt.
Veröffentlichungspflicht der Adresse fĂ¼r Ladestationen
Mit der THG-Quote fĂ¼r öffentliche Ladestationen wird Strom bezuschusst, der der Elektromobilität zugefĂ¼hrt wird. Genau wie bei der Pauschale fĂ¼r Elektroautos werden die eingesparten Emissionen zertifiziert, an quotenverpflichtete Unternehmen vermarktet und in Form einer Prämie an die Betreiber ausgezahlt. Damit werden Unternehmen gefördert, die sich aktiv fĂ¼r die Ladeinfrastruktur in Deutschland einsetzen.
Auch private Wallboxen können als öffentlich zugänglich deklariert werden und somit zusätzlich von der THG-Prämie profitieren. In Zukunft mĂ¼ssen jedoch die Adressen bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) transparent angezeigt werden. Dies soll verhindern, dass Wallboxen, die nicht öffentlich zugänglich sind, von der Prämie profitieren. UnterstĂ¼tzt wird diese Entscheidung von den THG-Quoten-Vermarktern. Insgesamt könnten diese Ă„nderungen erhebliche Auswirkungen auf die Elektromobilität in Deutschland haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob weitere Anpassungen vorgenommen werden.
Ăœberblick Ă¼ber aktuelle Entwicklungen der THG-Quote
Unsere Plattform bietet einen weiten Ăœberblick Ă¼ber den Markt der THG-Quoten Vermarkter. Dieser wird regelmĂ¤ĂŸig gepflegt und auf Stand gehalten, um E-Autofahrer:innen eine breite Wissensbasis zu aktuellen Entwicklungen zu bieten. FĂ¼r öffentliche Ladestationen ist zudem unser Vergleich fĂ¼r THG-Quote bei Wallboxen erwähnenswert.
Quelle: Geld fĂ¼r E-Auto – Pressemitteilung per Mail