Auf den neuen Transporter von Volkswagen hatten viele Gewerbekunden sehnlichst gewartet. Der Vorgänger war – so beliebt er auch war – mächtig in die Jahre gekommen. Bei Antrieb, Fahrerassistenzsystemen und Lademöglichkeiten fährt der neue Transporter in einer anderen Liga – auf Wunsch auch elektrisch.
Von außen ist es zumindest an der Front nicht zu erkennen und auch sonst muss der Betrachter schon zweimal hinschauen, um die enge Zusammenarbeit der Hannoveraner von VW Nutzfahrzeuge mit Ford zu erkennen. Technisch ist der neue VW Transporter, egal ob Elektroversion, Plug-in-Hybrid oder Diesel, ein Ford Transit und wird ebenfalls in dem riesigen Otosan-Werk im Süden der Türkei gefertigt.
Den Kunden wird das egal sein, denn der neue Transporter ist deutlich besser und deutlich modern als sein Vorgänger, dessen Grundkonzept mehr als 20 Jahre auf dem Buckel hatte. Endlich gibt es die nahezu freie Auswahl, ob Handwerker oder Gewerbetreibender mit einem Elektromodell, einem Dieselantrieb oder einem Plug-in-Fahrzeug im beruflichen Alltag unterwegs sein werden. Gerade für Firmen, die bevorzugt im urbanen oder auf Kurzstrecken unterwegs sind, dürfte sich die Elektroversion anbieten, die in drei Leistungsstufen, mit zwei Radständen sowie zwei Dachhöhen jede Menge Flexibilität bietet.
Für viele sollte die Basisversion mit einem 100 kW / 136 PS starken Hinterradantrieb reichen, doch gerade wenn es größere Lasten sind, die regelmäßig befördert werden oder bisweilen ein Hänger an den Haken genommen wird, bietet sich zumindest die zweite Leistungsstufe mit 118 kW / 160 PS und einem maximalen Drehmoment von 415 Nm an.
Das 64 kWh große Batteriepaket im Unterboden sollte die meisten gewerblichen Nutzer, egal ob Lieferdienst, Handwerker oder Gewerbetreibender, mit einer Reichweite von mehr als 300 Kilometern zufrieden stellen können, und die 150 km/h Höchstgeschwindigkeit reichen im Alltag allemal. Weiter ist in den noch so langen Schichten wohl kaum jemand mit dem einem Transporter dieser Liga unterwegs und so ist der VW e-Transporter nicht nur die rechte Wahl, weil überschaubare Betriebskosten und eine Garantiezeit von fünf Jahren nennenswerte Pluspunkte bringen.
Wem das aktuelle Antriebsportfolio nicht reicht: im Frühjahr kommenden Jahres soll auch die Elektrovariante des VW Transporters eine Allradversion bekommen. Anzunehmen ist, dass mittelfristig auch ein größeres Akkupaket ein Thema sein wird, für solche Nutzer, die im kalten Winter mit zu erwartenden Realreichweiten von 200 Kilometern nicht mehr hinkommen. Schließlich sind die Modelle auf der kleineren MEB-Plattform mit Akkugrößen von bis zu 82 kWh unterwegs.
Hinter dem Steuer ist der e-Transporter entspannt unterwegs, die 118 kW Leistung an der Hinterachse sind mehr als genug. Und wenn genügend Gewicht im Laderaum transportiert wird, dürfte auch die etwas bockige Federung verschwunden sein, und als Fahrer:in freut man sich über einen 12,5 Meter langen Wendekreis nebst leichtgängiger Lenkung. Praktisch im Innern: bequeme Sitze, zahlreiche Ablagen, die einfache Bedienung auf dem 13 großen Bildschirm und mehrere USB-Ports.
Mehr Platz für Ladung innen wie außen
Geht es für die Dieselversionen des VW Transporters bei knapp 44.000 Euro los, kostet der mit Normalradstand 5,05 Meter langer e-Transporter in der Basisversion bereits 54.993 Euro (brutto), dafür aber auch inklusive LED-Scheinwerfern, Schiebetür rechts, Wärmepumpe und einem Standardpaket an Fahrerassistenzsystemen.
Nachgeladen wird entweder mit elf Kilowatt an der Ladestation bzw. Wallbox in der Firma und wohl seltener an einem Schnelllader. Insofern lässt sich das müde Ladetempo dort von gerade einmal 125 Kilowatt vielleicht auch verkraften. Schon wichtiger ist, dass der e-Transporter am Einsatzort zahlreiche Gerätschaften mit elektrischer Energie versorgen kann. Mit einer Höhe von 1,95 Metern sind auch Tiefgaragen kein Problem.
Besonders praktisch, wenn der 5800 Liter große Laderaum nicht reicht: Es können Dachträgerelemente ausgeklappt werden. Die Dachlast: stattliche 170 Kilogramm. Im Stand sind es gar 500 Kilogramm. Gewonnen haben im Vergleich zum Vorgänger auch Zuladung und Innenbreite. Während die Innenbreite zwischen den Radhäusern um fast 15 Zentimeter wuchs und nun deutlich leichter größere Gegenstände wie Euro-Paletten eingebracht werden können, stieg die Nutzlast auf mehr als 1,3 Tonnen.