Es gibt ein paar Neuigkeiten zum Stand der Bauarbeiten von Teslas erster Autofabrik in Europa, der Giga Berlin, welche immer sichtbarer voranschreiten: Vor kurzem hat Tesla eine erste bleibende Fassade errichtet, jene der Produktionshalle für den Antriebsstrang, wie RBB24 berichtet und im folgenden Video ab Minute 12:15 zu sehen ist. Es verdeutlicht auch die Ausmaße der ersten Bauphase der Fabrik, welche bis zu 12.000 neue Arbeitsplätze bieten soll. Im Endausbau sollen es sogar bis zu 40.000 sein.
Für seine Fabrik in Grünheide südwestlich von Berlin will Tesla außerdem weiteren Wald roden lassen, um einen Autobahnzubringer zum Fabrikgelände errichten zu können. Dafür habe Tesla bereits Ende August einen Antrag gestellt. „Die Prüfung läuft“, informierte der Referatsleiter Immissionsschutz im Umweltministerium, Frank Beck, den Wirtschaftsausschuss des Landtags in Potsdam. Auf dem 300 Hektar großen Gelände hat Tesla bislang rund 90 Hektar Wald gerodet – eine Kiefern-Monokultur zur Pappherstellung. Für den Autobahnzubringer wolle Tesla weitere 100 Hektar Kiefern roden.
Die Freien Wähler kritisierten die Rodung, da die Waldfläche in einem Naturschutzgebiet liege. Ein Sprecher des Ministeriums wies die Kritik allerdings als unbegründet zurück und erklärte, dass sich „alle Flächen für weitere Fällungen innerhalb des Bebauungsplangebiets und damit nicht innerhalb eines Naturschutzgebietes“ befänden.
„Arbeiten Sie bei Tesla Giga Berlin! Es wird super Spaß machen!!“
Wie schon für den Rohbau der Fabrik hat Tesla auch für die Baumfällungen für den Autobahnzubringer einen Antrag auf vorzeitigen Baubeginn eingereicht. Da Tesla die Bauarbeiten mit vorläufigen Genehmigungen und somit auf eigenes Risiko vorantreibt, müsste der Elektroauto-Hersteller das gesamte Gelände in den Ursprungszustand zurückversetzen, sollten die Behörden nicht wie geplant eine endgültige Genehmigung erteilen. Damit allerdings rechnet weder das Land Brandenburg noch Tesla-Chef Elon Musk. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) rechnet noch vor Jahresende mit dem Abschluss des umweltrechtlichen Genehmigungsverfahrens. Der Politiker rechnet bis dahin mit weiteren Anträgen von Tesla für vorläufige Arbeiten.
Eine öffentliche Anhörung zum Verfahren, um die gut 400 Einwendungen von Bürgern zum Bau zu erörtern, findet am 23. September in Erkner statt. „Wir sind sehr froh, dass es diesen Termin gibt“, sagte ein Tesla-Sprecher: „Weil es uns die Möglichkeit gibt, sehr faktenbasiert auf die Einwände zu antworten und den Leuten diese Bedenken auch zu nehmen.“ Als größte Herausforderung sehe Tesla auch gar nicht den Bau der Autofabrik, sondern die rasche Gewinnung von Arbeitskräften. Man sei in dieser Sache aber ebenfalls zuversichtlich, teilte der Sprecher mit – und bekam sogar Schützenhilfe von Elon Musk in Form eines Tweets, in dem er um neue Mitarbeiter warb: Der Job bei Tesla werde „super Spaß machen!!“
Bitte arbeiten Sie bei Tesla Giga Berlin! Es wird super Spaß machen!! https://t.co/FcNoPr2oII
— Elon Musk (@elonmusk) September 10, 2020
Quelle: RBB24 – Erste Fassade der Gigafactory laut Tesla bereits fertiggestellt // RBB24 – Tesla will noch einmal 100 Hektar Wald roden // Automobilwoche – Geplantes Werk: Brandenburg prüft Tesla-Antrag für weitere Rodung von Wald